ANDREA SPIEGEL: Zum Abschluss habe ich jetzt schon versprochen, dass wir uns das Thema Vorteile der Multikommissionierung, vielleicht auch der digitalen Multikommissionierung, noch einmal gesammelt ansehen. Kannst du uns da noch einmal durchführen? Wir hatten da Themen wie Wegeoptimierung, Zeitersparnis und Fehlervermeidung. Da kann man gerne noch einmal einen Blick drauf werfen.
PETER OECHSLE: Also ich denke, es gibt zwei Hauptstränge der Vorteilsargumentation, würde ein Anwalt vermutlich sagen. Das eine ist ganz klar die Kostenseite. Ich spare enorm Kosten, wenn ich die Strukturen nur einmal durch das Lager führen lasse und die Picks und die Kommissionierungen gleichzeitig durchführe. Dadurch werden Wege vermieden und die Ware kommt schneller dorthin, wo sie hin soll, also zum Ziellagerplatz. Das wird gleichzeitig, und das ist der zweite Strang, mit einer hohen Qualität gemacht, wenn ich mich durch die entsprechende digitale Lösung unterstützen lasse.
ANDREA SPIEGEL: Sehr schön. Da war, glaube ich, jetzt wirklich noch einmal alles drin, was wir besprochen haben. Wie gesagt, die Folge ist ja zum Glück als Podcast oder auch als Video verfügbar. Das heißt, ihr könnt jederzeit vor- und zurückspulen, noch einmal anhören, das ist gar kein Problem. Ich habe mir jetzt auch noch einmal so für mich aufgeschrieben: Wichtig für ein optimales Multi-Order-Picking oder eine gute Multikommissionierung ist einmal der Informationsfluss, also dass die Daten gepflegt sind und alles da ist, was ich brauche. Dann der Materialfluss, dass klar ist, wo was steht und wo ich meine Ware finde. Und dann das große Thema, vielleicht als kleiner Reminder, ist es am Ende erst einmal ein organisatorisches Thema, also ein Organisationssystem, mit dem man das vergleichen kann.
PETER OECHSLE: Und das wird sehr häufig ein bisschen unter den Teppich gekehrt. In der Produktion steht man regelmäßig mit dem Klicker neben den Produzierenden und misst Zeiten, Takte und Sequenzen und versucht da noch das Optimale herauszuholen. Es werden jeden Tag Besprechungen gemacht und im Sinne des Lean-Konzeptes noch weitere Verbesserungen eingeführt. In der Materialwirtschaft, in der Bereitstellung von Material, wird das häufig ein bisschen hinten angestellt. Naja, das Lager und die Ware sind ja da und wie sie dann dahin kommen, das wird schon irgendwie. Viele Unternehmen haben erkannt, dass da noch ein großes Potenzial steckt. Für viele ist das noch ein Feld, in dem sie sich deutlich verbessern können. Die Multikommissionierung gehört da absolut dazu.
ANDREA SPIEGEL: Gibt es jetzt noch etwas, was du als Abschlussstatement deinen Kunden mitgibst, wenn sie mit dir über das Thema sprechen? Vielleicht ein kleiner Impuls oder eine Frage, über die man sich Gedanken machen kann, wenn man sich gerade mit dem Thema auseinandersetzt?
PETER OECHSLE: Ja, eine interessante Frage wäre, wie oft Menschen oder technische Einheiten immer die gleichen Wege durch das Lager gehen, immer das gleiche Material picken und dann meistens leer zurückfahren und von vorne beginnen. Schon allein durch Augenschein, schon allein durch das Beobachten, wie oft es möglich wäre, dass man in einem Lagerdurchgang gleich mehrere Dinge mitnimmt. Wenn man sich mit dieser Fragestellung seine Lagerstruktur, seine Materialwirtschaft und seine Logistik anschaut, kommt man sehr schnell auf dieses Thema.
ANDREA SPIEGEL: Und vielleicht auch einfach mal die Mitarbeiter fragen, wie oft sie den gleichen Weg laufen.
PETER OECHSLE: Und das schadet sowieso nie, die Mitarbeiter zu fragen, was sie eigentlich tun und wo sie Vorteilesehen. Da kommen häufig die besten Anregungen.
ANDREA SPIEGEL: Super, dann geben wir das euch, unseren Zuhörerinnen und Zuhörern, einfach mal so mit. Fragt eure Leute, schaut euch eure Strukturen an und lasst euch inspirieren. Wir hoffen, die Folge hat euch ein paar schöne Impulse zum Thema Kommissionierung mitgegeben. Was kann man da vielleicht noch optimieren? Wozu ist Multikommissionierung oder Multi-Order-Picking gut?
Wenn euch die Folge gefallen hat, lasst uns einen Daumen nach oben da bei YouTube oder auch gerne eine Bewertung bei Apple Podcast oder Spotify. Wenn ihr Fragen an Peter zu dem Thema habt, schreibt uns das gerne in die Kommentare oder schickt uns eine Mail. Die Mailadresse findet ihr auch in den Show Notes. Dann würde ich sagen, vielen Dank noch einmal, Peter, dass du heute da warst.
PETER OECHSLE: Ja, vielen Dank an dich.
ANDREA SPIEGEL: Es war ein spannendes Gespräch, hat mir Spaß gemacht. Dann bis zum nächsten Mal, da draußen. Ciao.