Lagerhaltung
Cross Docking im Lager: Optimierung durch direkten Warenumschlag
Erfahren Sie mehr über das Cross Docking Verfahren als Lagerstrategie, die Voraussetzungen sowie Vorteile und Nachteile
Geschätzte Lesedauer: 8 min
Lagerhaltung
Erfahren Sie mehr über das Cross Docking Verfahren als Lagerstrategie, die Voraussetzungen sowie Vorteile und Nachteile
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Cross Docking gewinnt zunehmend an Bedeutung, denn viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Waren immer schneller und effizienter bereitzustellen. Lange Wegzeiten im Lager, unsortierte Materialeingänge und fehlerhafte Bestände führen zu Verzögerungen in der Kommissionierung und verlängern Lieferzeiten. Hinzu kommt: Um jederzeit lieferfähig zu sein, werden oft große Materialmengen vorab eingelagert – mit hohen Kosten und Kapitalbindung. Die klassischen Lagerprozesse stoßen dabei schnell an ihre Grenzen. Cross Docking bietet hier einen effektiven Ansatz, um diese Probleme gezielt zu lösen.
Cross Docking einfach erklärt
Der Begriff Cross Docking bezeichnet eine Methode zum direkten Warenumschlag. Das Prinzip des bestandslosen Vertriebsverfahrens ist simpel: Gelieferte Ware wird nicht eingelagert, sondern sofort bei der Ankunft im Wareneingang umgeschlagen und an das nächste Unternehmen im Produktionsprozess oder den Endkunden weiterversendet. Mittels Cross Docking entsteht somit ein fließender Prozess in der Lagerverwaltung, bei dem keine Einlagerung von Materialien mehr nötig ist.
Es gibt verschiedene Faktoren, die für den Einsatz der Cross Docking Methode im Lager sprechen. Zum einen ist das Prinzip des direkten Warenumschlags besonders sinnvoll, wenn es sich bei Ihrem Unternehmen um einen Betrieb handelt, der mit leicht verderblichen Waren, wie beispielsweise Lebensmitteln oder Pharmazeutika, handelt. Solche Produkte müssen in der Regel aufwändig gekühlt werden und sollten grundsätzlich nicht lange in Lagerhallen eingelagert werden, damit sie frisch und wirkungsvoll beim Kunden ankommen.
Auch für die Kombination aus stabiler Nachfrage nach Ihren Produkten und dem daraus resultierenden Umschlag großer Warenmenge ist die Einführung von Cross Docking eine effiziente Möglichkeit, um Prozesse und Lieferzeiten zu beschleunigen. Ebenso sinnvoll ist der Einsatz bei Aktionsprodukten im Einzelhandel, bei denen Unternehmen schnell auf die erhöhten Nachfragen reagieren und Ware ausliefern muss.
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Jeder am Prozess beteiligte Akteur, sei es nun Lieferant, Kunde oder Lagermitarbeiter, muss über den Ablauf von Prozessschritten informiert sein
Der benötigte Platz für das Umschlagen von Waren mittels Cross Docking darf nicht unterschätzt werden. Neben ausreichend Raum zur Verarbeitung und Vorkommissionierung von Lieferungen werden außerdem temporäre Lagerplätze benötigt, um kundenspezifische Materialien zu sammeln.
Damit Sie am Ende von den Vorteilen des Cross Docking Verfahrens profitieren, muss gewährleistet sein, dass alle nötigen Komponenten zur richtigen Zeit in der richtigen Menge am richtigen Ort vorhanden sind. Somit ist es wichtig, dass alle Instanzen im Prozess zu den zugesicherten Lieferterminen auch tatsächlich liefern.
Aktuelle Daten in Echtzeit sind ein absolutes Muss für einen reibungslos funktionierenden Prozess. Nur so können Mitarbeiter im System erkennen, welche Materialien für welche Aufträge geliefert werden und zu verarbeiten sind. Eine leistungsfähige Lagersoftware sorgt für Transparenz und verhindert unnötige Fehler.
Beim einstufigen Cross Docking handelt es sich um die einfachste Variante. Bestellte Ware wird von Lieferanten bereits komplett vorkommissioniert und passend verpackt angeliefert, sodass Ihre Lagermitarbeiter diese lediglich an den Empfänger weiterverteilen müssen. Der Umschlagsplatz dient hier dazu, vorkommissionierte Lieferungen der Absender auftragsorientiert an den Versand weiter zu geben.
Während Ware vom Lieferanten beim einstufigen Cross Docking bereits für den finalen Empfänger vorkommissioniert und verpackt wird, wird die Vorkommissionierung beim zweistufigen Verfahren etwas anders geregelt. Die Ware wird nicht empfängerbezogen vom Zulieferer vorkommissioniert, sondern stattdessen spezifisch für den Umschlagspunkt vorbereitet. Das bedeutet, die Ware verlässt den Wareneingang unverändert und gelangt so zum Cross Docking Punkt. Erst dort erfolgt dann durch die Lageristen eine auftragsspezifische bzw. endkundenspezifische Verteilung der Ware in neue Einheiten, die anschließend verpackt und versendet werden.
Das mehrstufige Cross Docking ist im Grunde wie das zweistufige Verfahren aufgebaut. Das bedeutet, Ware wird zum Umschlagsplatz geliefert, kommissioniert und neu verpackt weitergeleitet. Der Unterschied beim mehrstufigen Cross Docking liegt darin, dass diese Variante je nach Bedarf flexibel um weitere Prozessschritte erweitert werden kann. So können auch Vorgänge wie beispielsweise die Konfektionierung in den Cross Docking Prozess integriert werden.
Wie Sie Prozesse beschleunigen und Kosten einsparen
Beim klassischen Warenumschlag werden gelieferte Artikel über einen relativ aufwändigen Prozess für den erneuten Versand vorbereitet. Lieferanten liefern Ware im Wareneingang ab, woraufhin alles getreu der angewendeten Lagerhaltung im Lager eingelagert wird. Anschließend folgt die Auslagerung der Ware in Form der Kommissionierung, damit die Ware im nächsten Schritt für den Versand an den Empfänger vorbereitet und geliefert werden kann. Insgesamt besteht der klassische Prozess somit aus vier Stationen: Einlagerung, Lager, Kommissionierung, Versand.
Beim Cross Docking entfallen diese Prozessschritte komplett. Denn sobald Ware durch einen Lieferanten im Wareneingang angeliefert wird, wird diese direkt und ohne Einlagerung weiterverarbeitet. Entweder, die Ware wird unbearbeitet an den Empfänger weitergeliefert (einstufiges Cross Docking) oder sie wird temporär an einen Cross Docking Umschlagsplatz gebracht, dort neu kommissioniert, verpackt und anschließend versendet (zweistufiges oder mehrstufiges Cross Docking). Egal, für welche Cross Docking Methode Sie sich entscheiden: Die aufwändigen Schritte der Ein- und Auslagerung entfallen.
Cross Docking ist eine hilfreiche Methode, um langfristig Lagerhaltungskosten zu sparen, Durchlaufzeiten und Lieferzeiten zu beschleunigen – sofern Ihr Unternehmen über die nötigen Voraussetzungen verfügt. Wichtig ist genaue Koordination und Transparenz über die laufenden Prozesse.
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