#54 Biohacks im digitalen Zeitalter mit Alexander Metzler

Podcast Industrie 4.0 | Der Expertentalk für den Mittelstand

Hand aufs Herz: Wer von euch hat eine Morgenroutine und wer träumt bisher nur davon? In Folge #54 unseres Podcast, spricht Andrea Spiegel mit Alexander Metzler, Speaker, Biohacker und Experte für ein gesundes, glückliches und nachhaltiges Leben im Digitalen Zeitalter, über gesunde Angewohnheiten oder auch Biohacks.

Wie erkennen wir negative Einflüsse von innen und außen? Wie sehen Biohacks für eine gute Work-Life-Balance aus? Und wie vermeide ich den Zwang zur Selbstoptimierung?

Natürlich gibt uns Alex auch ein paar coole Beispiele für Biohacks, die man direkt umsetzen kann. Lasst euch überraschen!

Das Transkript zur Podcast-Folge: Biohacks im digitalen Zeitalter

ANDREA SPIEGEL: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Industrie 4.0, der Experten-Talk für den Mittelstand. Wir wünschen euch ein frohes neues Jahr. Wir sind im Jahr 2023 angekommen, und einen Gast, den ihr schon aus dem letzten Jahr kennt, habe ich wieder mitgebracht. Der Alexander Metzler ist da. Schön, dass du heute bei uns bist.

ALEXANDER METZLER: Danke für die erneute Einladung. Schön, wieder bei euch zu sein.

ANDREA SPIEGEL: Danke. Es freut uns, dass du hier bist. Wir haben ja die Reihe angefangen, Digitalisierung im Unternehmen, sich mit Digitalisierung wohlfühlen. Was macht Digitalisierung mit uns Menschen? Und da schauen wir uns heute in Folge 2 das Thema gesunde Biohacks an. Was das genau ist, was man da eigentlich alles machen kann und was es einem bringt, das schauen wir uns heute mit dem Alex zusammen an. An der Stelle wie immer noch mal kurz der Hinweis: Die Folge gibt es auch wieder als Video bei YouTube zu sehen. Also schaut da gerne mal vorbei.

ANDREA SPIEGEL: Und Alex, du hast dich jetzt schon in der ersten Folge vorgestellt, aber lass uns noch mal kurz wissen, wer bist du, was machst du, warum reden wir mit dir über Biohacks?

ALEXANDER METZLER: Ja genau, auch heute bin ich wieder als Mensch zu euch gekommen, der verschiedene Rollen mitbringt. Ich arbeite im digitalen Umfeld, ich arbeite im Medienumfeld und kenne mich mit den Auswirkungen des sogenannten Informationszeitalters ganz gut aus. Das spielt bestimmt auch noch eine Rolle hier heute in unserer Folge. Und ich halte Vorträge über ein gesundes, nachhaltiges und auch glücklicheres Leben im digitalen oder modernen Zeitalter.

ANDREA SPIEGEL: Super, vielen Dank. Wir haben uns überlegt, ab diesem Jahr möchten wir euch noch tiefere Einblicke in unsere Gäste geben und ich habe jetzt einfach mal spontan eine Frage vorbereitet, die du auch vorab noch nicht bekommen hast. Das heißt, du kannst noch nicht wissen, was ich dich jetzt frage, deswegen gerne auch einfach eine spontane Antwort. Das soll jetzt gar nicht tief in die Psychologie gehen. Und zwar wäre meine erste Frage: Wenn du eine Pflanze wärst, welche wäre das und warum?

ALEXANDER METZLER: Haha.

ANDREA SPIEGEL: Hast du dich schon vorbereitet auf die Frage?

ALEXANDER METZLER: Nein, aber es gibt eine besondere Geschichte, die mich mit Pflanzen verbindet. Das wird jetzt aber sehr spacig. Soll ich das wirklich erzählen?

ANDREA SPIEGEL: Dann kriegen wir mal ein bisschen Einblick in deine Tiefe.

ALEXANDER METZLER: Also gut, ich habe mal an einem schamanischen Retreat teilgenommen und innerhalb dieses schamanischen Retreats war ich geistig eine Pflanze gewesen, tatsächlich. Und das ist eine Pflanze, die, wie ich dann später herausgefunden habe, im Amazonas wächst. Sie bildet mit ihren Blättern Kelche und sammelt darin Wasser. Auf diesen Pflanzen leben viele Frösche. Wenn die Frösche von Fressfeinden attackiert werden, lassen sie sich einfach in diese Kelche fallen. Da ich diese Vision von dieser Pflanze hatte, wäre ich dann diese Pflanze.

ANDREA SPIEGEL: Weißt du, wie sie heißt?

ALEXANDER METZLER: Ich wusste es, aber ich habe den Namen wieder vergessen. Da müsste ich jetzt recherchieren. Es fängt mit B an, aber mehr weiß ich nicht. Also eine kleine Hausaufgabe: einfach mal googeln, Pflanze mit B, mit Fröschen und Kelchen.

ANDREA SPIEGEL: Ich bin gespannt, was Google da ausspuckt.

ALEXANDER METZLER: Vielleicht fällt es mir auch noch im Laufe des Gesprächs ein.

ANDREA SPIEGEL: Wir haben jetzt versprochen, dass wir in dieser Folge über das Thema Biohacks sprechen. Also, was kann ich selber für mich tun, vor allem jetzt auch mit Hinblick auf das digitale Zeitalter. Wir hatten es in der ersten Folge davon, dass Veränderungen durch die Digitalisierung uns gerne mal ein bisschen Angst oder Sorgen, vielleicht Bauchschmerzen, bereiten.

ANDREA SPIEGEL: Und jetzt soll es ein bisschen darum gehen, wie wir dem Ganzen begegnen können, was wir aktiv tun und was wir selbst vielleicht auch beeinflussen können, um uns damit besser zu fühlen. Deswegen meine erste Frage: Kannst du noch mal erklären, was Biohacks überhaupt sind?

ALEXANDER METZLER: Ja, genau. Was sind eigentlich Biohacks? Der eine oder die andere hat das Wort vielleicht noch nie gehört, denn es ist eine relativ junge Technik. Eigentlich ist das nicht ganz richtig, was ich da sage, weil viele Dinge sind auch schon super alt und altes Wissen in neuen Schläuchen, sage ich manchmal ein bisschen ketzerisch. Aber was Biohacking tatsächlich unterscheidet, ist, dass wir heute eben auch durch die digitalen Möglichkeiten in der Lage sind, viel besser zu vermessen und zu vergleichen und auch Dinge dann tatsächlich zu optimieren. Ich nehme das Wort Optimierung eigentlich ungern in den Mund, weil ich das Gefühl habe, wir sind alle schon optimiert genug. Ich habe eher das Gefühl, dass wir in diesem Informationszeitalter, in dem es ja wirklich viel um Druck und Stress geht, eher wieder ein Stück weit zurückgehen sollten. Dennoch hilft uns die Vermessung natürlich, Informationen zu sammeln. Was hilft denn wirklich für den Körper, für den Geist, für mehr Balance in diesem Zeitalter?

ANDREA SPIEGEL: Das heißt, es geht, ich habe mir das mal so rausgeschrieben, als ich mich damit auseinandergesetzt habe, im Prinzip um gesunde Verhaltensweisen, die ich in meinen Alltag integriere. Nennen wir das jetzt mal ganz allgemein. Oder ist es auch so eine geistige Programmierung? In welche Richtung geht das?

ALEXANDER METZLER: Es ist tatsächlich beides. Es umfasst körperliche und mentale Aspekte. Depressionsdiagnosen nehmen weltweit zu. Corona hat das noch mal befeuert, dass viele Leute auch mit der Einsamkeit schlecht zurechtkommen oder mit der sozialen Isolation ihre Probleme haben. Also wie kann ich auch mental resilienter werden gegenüber solchen Herausforderungen? Wie kann ich mich stabiler und ausgeglichener in der Welt bewegen? Wie werde ich unempfindlicher gegen Einflüsse von außen, die an meiner körperlichen oder mentalen Gesundheit zerren wollen? Genau das macht Biohacking. Also so wie ich es verstehe, das Biohacking. Man kann Biohacking auch betreiben, wie gesagt, zur Optimierung, zur fokussierteren Arbeit, das ist auch in Ordnung. Nach meinem persönlichen Geschmack kann man Biohacking auch übertreiben, indem man nur noch auf Zahlen guckt und sich optimiert, um jeden Preis. Dann fehlt auch wieder diese innere Stimme im Körper, die dir sagt, hier ist mal genug. Es gibt ja auch Leistungsschwankungen im Tagesverlauf. Ich habe mal eine Woche mehr Energie, mal weniger Energie. Aber das spüre ich natürlich nur, wenn ich in mich reinhöre. Wenn ich nur auf Vermessungszahlen gucke, dann fehlt mir ein ganz wichtiger Informationsteil. Aber wenn man das ein bisschen miteinander kombiniert, dann kann man schon darauf achten, dass man fit bleibt im Alltag. Mir geht es darum, mental und körperlich fit zu bleiben. Nicht zwingend noch mehr Leistung zu bringen, sondern dass es uns einfach gut geht. Und dass wir aus einer entspannten, glücklichen Haltung heraus auch bessere Leistung bringen, weil es uns einfach gut geht.

ANDREA SPIEGEL: Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Das habe ich mir tatsächlich auch aufgeschrieben. Nicht noch einen Weg zur Selbstoptimierung, bitte. Ich glaube, das ist etwas, was viele Leute jetzt auch mit Achtsamkeit oder so verbinden. Da geht es teilweise in eine völlig falsche Richtung, meiner Meinung nach, wenn man sich da mehr unter Druck setzt, als dass es einem nachher etwas bringt.

ANDREA SPIEGEL: Mich würde jetzt aber noch interessieren, da steckt ja das Wort “Hacken” drin oder “Hacker”, “Hacking”. Also das, was man eigentlich von den Computernerds kennt, die da irgendwas programmieren und dann geht bei mir irgendwas schief. Ganz salopp gesagt, was hat das damit zu tun?

ALEXANDER METZLER: Ich glaube, der Begriff Hacking bezieht sich auf das Eingreifen ins System, in diesem Fall eben, um positive Resultate zu erzielen. Ein einfaches Beispiel: Ich habe Schlafprobleme. Was kann ich machen? Ich kann zu Medikamenten greifen, ich kann aber auch viele andere Dinge mit meinem Körper tun, zum Beispiel mich körperlich auspowern, um in die Biologie einzugreifen, als einen von vielen Wegen, um den Schlaf zu verbessern. Schlaf ist auch ein ganz wichtiger Biohack, darauf kommen wir bestimmt noch im Laufe des Gesprächs.

ANDREA SPIEGEL: Auf jeden Fall.

ANDREA SPIEGEL: Welches Basiswissen brauche ich denn, um Biohacking erfolgreich betreiben zu können? Oder brauche ich gar keins?

ALEXANDER METZLER: Ein Basiswissen? Also, ich würde sagen, wenn man anfängt, sich mit Biohacking zu beschäftigen, fängt man wie bei allem im Leben bei null an. Man kauft sich vielleicht ein Buch oder schaut sich YouTube-Videos an. Oder man hat eine Bekannte oder einen Bekannten, die oder der schon etwas darüber weiß oder mal etwas gemacht hat.

ANDREA SPIEGEL: Oder man hört sich einen Podcast an.

ALEXANDER METZLER: Das ist eine schöne Idee, man hört sich einen Podcast an. Ich hätte da vielleicht eine kleine Werbung für meinen Podcast “Heldenstunde”. Der beschäftigt sich natürlich auch viel mit Biohacking. Und dann kann man schauen, ob da etwas dran ist, ob für einen selbst etwas dabei ist, Ideen, die man so noch gar nicht betrachtet hat oder denen man sich vielleicht gar nicht bewusst war.

Weil das, was sich so im Inneren abspielt, sei es körperlich oder geistig, empfinden wir persönlich erst mal als relativ normal. Es gibt Leute, die haben fast immer Rückenschmerzen und denken, ja, das ist normal. Das ist halt so. Alle haben Rückenschmerzen, ich habe halt auch Rückenschmerzen. Oder ich schlafe schlecht. Oder ich wache morgens um vier Uhr auf und die Denkmaschine geht los und die Gedanken kreisen, und ich bin eigentlich totmüde, kann aber nicht mehr einschlafen. Aber das geht ja allen anderen irgendwie auch so. Das scheint ja normal zu sein. Aber das ist natürlich nicht normal. Das sind Einflüsse von außen, StressDruckAngst könnten zum Beispiel Ursachen sein. Und denen muss man auf den Grund gehen und dann entsprechende Maßnahmen einleiten, damit das wieder abgeschwächt wird oder vielleicht auch wieder richtig gut wird.

ANDREA SPIEGEL: Das heißt, ich muss erst mal nichts können, ich muss keine Ausbildung oder Ähnliches zum Biohacker machen, sondern ich kann einfach von da starten, wo ich gerade bin.

ALEXANDER METZLER: Ja, ich kann mich inspirieren lassen, ich kann mich motivieren lassen. Ich kann an dem Punkt, wo ich bin, starten und muss das natürlich auch individuell auf mein Leben münzen. Wenn ich zum Beispiel von meiner Morgenroutine spreche, die ich vor vielen Jahren für mich persönlich kreiert habe, dann ist es eine Lösung, die für mich funktioniert und für meinen Lifestyle. Das bedeutet nicht, dass das für dich das absolut Richtige ist.

Dennoch können darin Inspirationen sein, die du dann in deinen Ablauf einbauen kannst. Und so verstehe ich eigentlich die IdeeInspirationToolsWerkzeuge mit auf den Weg geben, probiere das mal aus, checke, ob das für dich passt und wenn dir das etwas bringt, dann bleibst du dabei, weil du einfach merkst, dass es dir besser geht, dass du dich wohler fühlst. Und dieses ganze Ding mit gesund leben und so, habe ich schon hunderttausend Mal in meinem Leben gehört, den Satz: “Naja, mein Opa war Kettenraucher und hat gesoffen, was das Zeug hält, und der ist auch, weiß Gott, wie alt geworden.” Und dann sage ich: “Ja, ist doch super für deinen Opa.” Hier geht es natürlich ein Stück weit um Wahrscheinlichkeiten. Es geht aber auch darum, wie hat der Opa die letzten Jahre verbracht als Kettenraucher?

Es geht nicht nur darum, Vorsorge zu betreiben für die Zukunft, weil da sind wir Menschen sowieso sehr, sehr schlecht drin, irgendwie präventiv in die Zukunft zu gucken. Es geht vor allem darum, wie fühle ich mich jetzt? Bin ich zufrieden? Habe ich einen Energiegrundumsatz, der mir zur Verfügung steht? Ist mein Schlaf erholsam? Kann ich die kleinen Dinge des Lebens wertschätzen? Bin ich in der Lage, achtsam mit mir zu kommunizieren?

Wenn wir mal in die Köpfe der Leute hineinschauen, wie sie manchmal mit sich selbst denken, also sie reden ja quasi, indem sie denken. Sie machen irgendetwas falsch und dann gibt es Leute, die sagen: “Oh, du Depp, was hast du denn jetzt schon wieder falsch gemacht?” Solche Sachen, wie wir mit uns selbst umgehen, wie wir mit anderen umgehen, wie wir mit anderen Lebewesen umgehen, sei es Tiere, sei es Pflanzen – Pflanzen, schöne Einleitung als Frage für diesen Fall, 100-prozentig super gut gepasst.

Wie gehen wir damit um? Je achtsamer wir damit umgehen und je mehr wir diese Verbindung zueinander spüren, desto mehr fühlen wir uns einfach vollständiger. Dann haben wir mehr Energie und mehr Glück und Zufriedenheit im Leben. Das könnte alles Teil des Biohackings sein.

ANDREA SPIEGEL: Ich stelle mir jetzt vor, ich bin erst mal zufrieden mit meinem Leben. Ich habe jetzt vielleicht keinen drastischen Einschnitt gerade erlebt oder irgendetwas, was mich total runterzieht. Ich bin mit meinem Job soweit zufrieden oder gehe zumindest jeden Tag hin. Ja, ich bin vielleicht nicht immer begeistert, aber ich bin am Start.

ANDREA SPIEGEL: Wie stelle ich denn überhaupt fest, dass ich Bedarf für Biohacking habe oder dass meine Umwelt mir nicht gut tut? Weil ich kenne ja nur die Situation, in der ich bin, und wenn die für mich erst mal nicht grauenvoll schlimm ist oder es keinen Anlass gibt, etwas zu verändern, wie erkenne ich denn, ob es mir gut geht oder nicht? Woher weiß ich, was normal für mich ist und was nicht?

ALEXANDER METZLER: Ja, also da gibt es das Gefühl im Inneren, dem man zuhören und das man spüren darf. Das ist eine wichtige Disziplin: die Signale, die Körper und Geist senden, auch richtig zu interpretieren und überhaupt erst einmal wahrzunehmen, dass sie da sind und sie nicht einfach wegzuschieben.

ANDREA SPIEGEL: Was wäre denn so ein Signal vom Körper?

ALEXANDER METZLER: Ein körperliches Signal ist zum Beispiel dauerhaft schlechter Schlaf. Wenn ich dauerhaft schlecht schlafe, im Sinne von: ich habe eigentlich quantitativ genug geschlafen, sagen wir siebeneinhalb oder acht Stunden, und ich wache morgens auf und fühle mich wie gerädert, dann stimmt irgendwas nicht, und zwar mit der Qualität des Schlafs. Dann ist irgendwas nicht richtig, weil eigentlich hatten die Zellen genug Zeit, sich zu regenerieren und wieder aufzubauen. Wenn das dauerhaft so ist, dann ist das ein klares Signal vom Körper, dass etwas nicht stimmt.

Diese ganzen Zivilisationskrankheiten, die wir heute haben – FettleibigkeitDiabetes Typ 2, RückenschmerzenHerzinfarkte, diese ganzen Geschichten – das sind natürlich alles Indikatoren, die sich langfristig entwickeln durch, ich sage gerne, “nicht artgerechte Haltung”.

ANDREA SPIEGEL: Zu viel sitzen.

ALEXANDER METZLER: Zu viel sitzen, zum Beispiel. Da spielt das digitale Zeitalter natürlich eine Rolle, wenn wir uns den lieben langen Tag vor Bildschirmen bewegen. Das Auge ist eigentlich nicht dafür gemacht, den ganzen Tag im gleichen Abstand auf einen lichtemittierenden Gegenstand zu schauen. Unser Auge ist dafür designt worden, den Horizont abzuchecken oder die Perspektive zwischen nah und fern zu wechseln. Da sind vielleicht Pilze oder Wurzeln, die für mich als Steinzeitmensch spannend waren. Gleichzeitig schaue ich aber wieder am Horizont, ob da kein Säbelzahntiger auftaucht. Der gute alte Säbelzahntiger, der immer bemüht wird.

Dafür ist unser Auge eigentlich gemacht. Wir schauen heute stundenlang in einen Bildschirm. Wir wechseln nicht die Perspektive. Und bei Kindern führt das zu Brillen und Sehproblemen. Dann kann man sich natürlich fragen, wenn man den ganzen Tag beruflich schon vor einem Bildschirm sitzt: Wie gut ist dann die Idee, abends in der Freizeit noch freiwillig in den Fernseher zu schauen oder PC-Spiele zu spielen? Wie gut tut mir das eigentlich? Auch diese permanente geistige Beanspruchung durch diese Endgeräte.

ANDREA SPIEGEL: Also ich sage mal, manchen fällt es schwer, auf die innere Stimme oder Intuition zu hören, vor allem, wenn man vielleicht gerade viel zu tun hat oder viel los ist oder sich generell nicht gerne die Zeit nimmt, runterzufahren und sich mal hinzusetzen und mit sich selbst zu beschäftigen. Das kann ja auch unangenehm werden. Das heißt, ich kann aber auf Signale meines Körpers achten, wie du sagst. Schmerzen sind natürlich immer ein extremes Signal.

ALEXANDER METZLER: Da sind wir ja eigentlich schon fast zu spät, wenn die Schmerzen da sind.

ANDREA SPIEGEL: Das sind also Signale, auf die ich achten kann, wo ich sagen kann, okay, da ist etwas, das vielleicht nicht so gut ist.

ALEXANDER METZLER: Ja, und generell das eigene Level der Zufriedenheit ist vielleicht auch ein guter Indikator. Du hast ja vorhin gesagt, wenn bei mir im Job alles super ist und ich mich gut fühle, dann ist doch alles gut. Dann brauchst du vielleicht auch gerade kein Biohacking zu machen. Wenn es dir gut geht, wenn du dich gut fühlst, so what? Wenn du allerdings dauerhaft grobe Fehler in der Gesundheitsführung machst, also jeden Tag Fast Food isst oder permanent zu wenig schläfst, sei die Begeisterung auch noch so hoch, oder dich immer abkapselst, weil du abends dann als virtueller Avatar irgendwo mit dem Schwert herumrennst oder so.

Nichts gegen Spiele, ich spiele ja selbst ganz gern mal. Aber wenn da kein gewisser Ausgleich für das ist, was unsere Biologie eigentlich erwartet, evolutionär gesehen, dann geht es früher oder später mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwie schief und dann kommt unangenehmer Druck von außen und wir müssen reagieren. Dann ist der Weg natürlich viel, viel länger und schmerzhafter, als wenn wir vorher ein bisschen präventiv gehandelt hätten. Aber auch präventiv, um die Energie und den Zufriedenheitszustand im Hier und Jetzt weiterhin zu konservieren und zu kultivieren.

ANDREA SPIEGEL: Also quasi nicht nur Maschinen und Anlagen präventiv warten, sondern auch ab und zu mal ins eigene System reinschauen, was man da machen kann.

ALEXANDER METZLER: Genau, das eigene System. Wir holen uns heute eine Maschine, ich bin ja hier im Lager, habe die Software gezeigt bekommen und finde es sehr schön, wie ihr das hier gemacht habt. Aber jede Maschine, die ihr habt, kommt mit einem Handbuch. Da kann man in verschiedenen Sprachen blättern und schauen, wie die Funktion ist. Vielleicht ist es mittlerweile auch nur noch als Software hinterlegt, aber früher hatte man ein Handbuch. Die komplexeste Maschine auf diesem ganzen Planeten ist unser Körper mit diesem Gehirn. Das ist das Komplexeste, was wir kennen. Und es gibt kein Handbuch dafür. Niemand gibt dir ein Handbuch und sagt, beschäftige dich damit. Niemand kommt und sagt, achte mal auf die Gedanken, die du den ganzen Tag denkst. Nimm das mal bewusst wahr, was in deinem Gehirn vorgeht.

Das lernst du nicht im Kindergarten, nicht in der Grundschule, nicht in der Ausbildung. Das sagt dir einfach keiner. Und irgendwann rennst du dann halt möglicherweise gegen die Wand mit deinem Denkbild, deinen SorgenÄngstenschlechtem Schlaf und der Energielosigkeit, die dann dazukommt. Dann bist du vielleicht wirklich ein Fall für die Therapeutin oder den Therapeuten. Dann denkst du: Ich hab’s nicht hingekriegt. Alle anderen kriegen es hin, aber ich hab’s nicht hingekriegt, weil es dir nie jemand gezeigt hat, weil du nie das Handbuch lesen konntest, weil dir es einfach nie jemand gegeben hat. Das ist schon krass, vor allem bei uns im Westen, dass wir so gut ausgebildet werden in so vielen komplexen Fähigkeiten. Aber das Wichtigste, also das Handwerkszeug für Körper und Geist, das erklärt uns halt einfach niemand. Oder erst dann, wenn’s richtig zu spät ist.

ANDREA SPIEGEL: Oder wenn ich mich eben aktiv darum bemühe. Das ist nichts, was ich so in meiner allgemeinen Bildung quasi abgedeckt bekomme.

ALEXANDER METZLER: Du musst ein eigenes Interesse mitbringen.

ANDREA SPIEGEL: Jetzt sind wir natürlich alle darauf gespannt zu erfahren, welche Biohacks ich in meinen beruflichen Alltag und vielleicht auch privat einbinden kann. Ich finde es immer spannend, auch im Hinblick auf das Thema des Podcasts, also Digitalisierung. Wir haben ja vorhin in unserer ersten Folge darüber gesprochen, wie es uns damit geht als Menschen. Für manche ist das eine Chance, für andere eher ein Hemmnis. Welche Tipps, welche Biohacks würdest du jemandem mitgeben, der da gerade vielleicht strauchelt und eine berufliche Herausforderung vor sich hat? Wie soll der da rangehen?

ALEXANDER METZLER: Ja, ich kann natürlich nur aus der Perspektive sprechen, was dieses digitale Umfeld mit uns macht. Da sind wir wieder bei der artgerechten Haltung. Wenn wir uns anschauen, wie es in der Evolution war, dann waren wir früher den ganzen Tag auf den Beinen. Wir waren unterwegs, haben entweder gejagt, gesammelt oder gebaut. Wir mussten klettern, um Hindernisse zu überwinden, und schwimmen, um Flüsse zu durchqueren. Wir hatten ja nicht den Luxus, den wir uns heute aufgebaut haben. Unser Körper ist erstaunlich effektiv im Umgang mit natürlichen Stressoren wie Kälte, Hitze oder Hunger. Der Körper ist darauf programmiert, weil es nicht immer Essen und Zucker im Überfluss gab. Diese waren wertvolle Energiequellen, wenn man sie fand. Wir haben uns heute alles bequem gemacht und uns dadurch neue Probleme geschaffen.

Unser Körper und Geist sind auf diesen Überfluss nicht vorbereitet. Sie sind auf Mangel programmiert. Das heißt, wenn ich den ganzen Tag unkontrolliert esse, nehme ich höchstwahrscheinlich irgendwann ungesund zu. Ich muss also regulieren, wie viel ich zu mir nehme. Körper und Geist verlangen erst einmal Zucker und Fett, weil sie evolutionär wissen, dass das wichtige Energiequellen sind. Aber sie wissen nicht, dass da zehn Chipstüten zur Verfügung stehen oder 15 verschiedene Tafeln Schokolade oder die Torte, die Oma Erna gebacken hat. Oder wenn Kollegen Geburtstagstorten mitbringen – alles schön und gut, aber immer verfügbar und immer rein damit. Das bringt auf Dauer Probleme mit sich.

Ein konkreter Biohack wäre, sich der natürlichen Stressoren bewusst zu werden und sie zu nutzen. Ein Beispiel ist Kälte. Wir denken heute, dass Kälte etwas Negatives ist – Frieren ist unangenehm, man erkältet sich und wird schwer krank. Aber das Gegenteil ist der Fall: Je mehr wir uns Kälte aussetzen, desto weniger werden wir krank, weil unser Immunsystem dadurch gestärkt wird. Wir erkälten uns nicht, weil der Körper kalt wird, sondern weil wir ein Viruseinatmen. In dem Moment, wo wir plötzlich Kälte ausgesetzt sind, gibt die Immunantwort kurzzeitig nach. Wenn dann ein Virus eintritt, werden wir krank. Wenn wir unseren Körper aber auf Kälte trainieren, ist die Immunantwort viel schneller da.

ANDREA SPIEGEL: Weil das System insgesamt nicht so weit herunterfährt.

ALEXANDER METZLER: Genau, weil das System das einfach gewohnt ist und viel besser damit umgehen kann. Wenn wir uns den ganzen Tag mit Thermojacken und geheizten, klimatisierten Büros, warmen Pullovern, genau, und dann geheizten Autos und Supermärkten umgeben, kennt der Körper das Gefühl gar nicht mehr, wie er auf Kälte reagieren soll. Was ist die LösungKaltes Duschen. Ein typischer Biohack, wo viele sagen: “Um Gottes Willen, würde ich nie können.” Früher habe ich sehr viel gefroren. Wenn ich in einem normal klimatisierten Raum bei 21 Grad, sagen wir mal drei Stunden am Stück, am Rechner gearbeitet habe, wurde es mir irgendwann frisch. Dann habe ich angefangen zu frieren, weil ich mich überhaupt nicht bewegt habe.

ANDREA SPIEGEL: Das System fährt eben herunter.

ALEXANDER METZLER: Genau, ja. Früher hätte man mir fast schon einen Heizlüfter hinstellen können. Seit ich jetzt Biohacking betreibe, seit ich also fast täglich morgens kalt dusche, ist das viel besser geworden. Ich würde nicht sagen, dass ich gar nicht mehr friere, aber das System adaptiert sich einfach. Dazu kommt, dass Glückshormone ausgeschüttet werden, wenn wir kalt duschen. Uns geht es direkt besser, die Atmung wird beschleunigt, der Kreislauf angeregt. Wir fühlen uns sehr viel wacher als bei einer warmen Wohlfühldusche. Eine warme Wohlfühldusche kann ja auch so ein Wellnessding sein, aber da muss man wissen, dass sie eher die Haut austrocknet.

ANDREA SPIEGEL: Ich wollte gerade sagen, es ist jetzt auch die Frage, ob man überhaupt noch so lange duschen darf – warm und kuschelig.

ALEXANDER METZLER: Es ist also total im Mainstream angekommen. Eine kalte Dusche ist zum Beispiel eine Möglichkeit, den natürlichen Stressor Kälte in seinen Alltag bewusst einzubauen.

ANDREA SPIEGEL: Wenn wir das einmal kurz betrachten: Wenn du sagst, du duscht morgens kalt, gehst du dann direkt unter die kalte Dusche oder duschst du dich erst kurz ab mit Shampoo und Seife und stellst dich dann noch mal eine Minute unter die kalte Dusche? Und was bedeutet “kalt” genau? Ist das wirklich eiskalt, fünf Grad, zehn Grad, keine Ahnung, was aus der Leitung kommt? Oder ist es eher kühl im Sinne von vielleicht 20 Grad oder 15 Grad? Manche duschen ja gerne bei 30 Grad.

ALEXANDER METZLER: Ja, also für mich bedeutet das tatsächlich so kalt, wie es irgendwie geht, und auch direkt los.

ANDREA SPIEGEL: Also gibt es keine Übergangszeit?

ALEXANDER METZLER: Aber natürlich habe ich auch mal klein angefangen.

ANDREA SPIEGEL: Ah, okay, wir kommen der Sache näher.

ALEXANDER METZLER: Für jemanden, der damit anfangen will, ist es für den einen oder anderen vielleicht genau richtig, direkt auf kalt loszulegen. Aber für viele Leute hilft es einfach, sich Stück für Stück daran zu gewöhnen. Das kann damit beginnen, dass man zuerst kalte Hände, kalte Füße oder das Gesicht abduscht oder Wechselduschen macht: “Okay, jetzt wird es mir kalt, jetzt hätte ich gerne wieder warm, jetzt gehe ich mal wieder auf kalt.” Also sich im wahrsten Sinne des Wortes an das Thema herantasten. Und das muss jeder für sich allein entscheiden. Wenn man jetzt Herzprobleme hat, dann sollte man vielleicht auch mal mit dem Arzt darüber sprechen. Im Grunde genommen sehe ich für die meisten Leute kein Risiko. Aber wenn man gesundheitliche Themen hat, dann sollte man vielleicht mit dem Arzt des Vertrauens sprechen. Für jemanden, der gesund ist, sehe ich da kein Problem. Jeder muss seinen individuellen Weg finden. Aber was immer passiert, ist, dass es einen Gewöhnungszeitraum gibt und dann gewöhnt man sich daran. Irgendwann wird man regelrecht süchtig danach. Wenn ich wirklich mal müde aus dem Bett komme und weiß, dass ich jetzt zwei Minuten kalt duschen werde, danach bin ich kristallklar. Ich bin sofort da, und es geht mir viel besser. Es ist wie ein Kick am Morgen, den ich brauche.

ANDREA SPIEGEL: Wie der Kaffee, den andere sich morgens holen.

ALEXANDER METZLER: Ja, Kaffee ist übrigens auch ein klassischer Biohack. Wir konsumieren externen Stoff, in diesem Fall Koffein, um wacherkonzentrierter und fokussierter zu werden. Es gibt einen Botenstoff namens Adenosin. Dieser signalisiert unserem Gehirn, dass wir eine Pause brauchen, wenn die Zellen lange genug gearbeitet haben. Koffein hat eine ähnliche molekulare Struktur wie Adenosin. Das bedeutet, es dockt an den gleichen Rezeptoren an, wo normalerweise das Adenosin andocken würde. Dadurch wird die Information, dass wir müde werden, blockiert. Also bleiben wir länger wach. Das ist eigentlich, was Kaffee macht. Es ist im Grunde genommen ein klassisches Biohacking,

also ein externer Stoff, der konsumiert wird. Und kaltes Wasser ist sozusagen auch ein externer Reiz, wenn man so will.

ANDREA SPIEGEL: Ein äußerer Umstand, den man verändert, um dann quasi innerlich etwas zu bewirken.

ALEXANDER METZLER: Genau, um eine Wirkung zu erzielen, im besten Fall eine positive.

ANDREA SPIEGEL: Jetzt stelle ich mir vor, nach einem langen Arbeitstag, also morgens habe ich kalt geduscht, und jetzt habe ich einen langen Arbeitstag hinter mir. Vielleicht bin ich ein Kandidat für Rückenschmerzen, weil ich viel gesessen habe. Ich habe klassische PC-Arbeit und sitze vielleicht nicht ganz ergonomisch korrekt an meinem Schreibtisch, auch wenn ich theoretisch weiß, wie das geht. Hast du da vielleicht auch einen Biohack-Tipp? Wie kann ich das Thema angehen, damit mein Rücken wieder in Balance kommt?

ALEXANDER METZLER: Auch hier muss ich das Wort “artgerechte Haltung” wieder betonen, weil das Sitzen den ganzen Tag über ungefähr das ist, was der Körper nicht von uns erwartet. Wir hatten es vorhin schon von den Steinzeitmenschen, die den ganzen Tag auf den Beinen waren. Also wie kann man dem im Rahmen des Möglichen in einem Arbeitstag gerecht werden? Zum einen sind höhenverstellbare Schreibtische eine gute Sache, weil man zwischen Stehen und Sitzen wechseln kann. Dann gibt es diese Bälle, auf denen man mal sitzen kann, aber ich würde nicht empfehlen, den ganzen Tag darauf zu sitzen. Es ist besser, so viele unterschiedliche Sitzhaltungen wie möglich einzunehmen und immer mal wieder Bewegung einzubringen. Eine wichtige Sache sind sogenannte Mikropausen.

Also immer mal wieder Pausen einlegen, wenn es möglich ist, in Absprache mit dem Arbeitgeber. Früher hat man die klassische Raucherpause gemacht. Da war klar: Der Mensch geht jetzt fünf Minuten vor die Tür und raucht. Wenn ich heute fünf Minuten vor die Tür gehe und sage, ich möchte frische Luft schnappen, denken viele: “Ist dir schlecht? Ist irgendwas nicht in Ordnung?” Nein, ich will einfach nur eine kleine Pause machen, mir die Beine vertreten und an die frische Luft gehen. Davon profitiere ich, weil ich frischen Sauerstoff und Tageslicht bekomme, was sich positiv auf meinen Biorhythmus auswirkt. Und ich kann meinen Blick schweifen lassen. Das hatten wir vorhin schon mit den Augen: Es ist ganz wichtig, dass ich mal andere Perspektiven einnehme. Vielleicht ist da draußen ein Baum, den ich betrachten kann. Das Grün wirkt beruhigend auf mein zentrales Nervensystem. Ich bin in einem ganz anderen Umfeld als vor meinem Computer.

Ich möchte das Digitale nicht schlechtmachen, ich finde es ja super. Ich arbeite selbst mit digitalen Werkzeugen und produziere digitale Produkte, also nicht falsch verstehen. Ich plädiere nur dafür, einen möglichst natürlichen Ausgleich immer mal wieder zu schaffen. Das kann besser sein durch die Kombination von frischer Luft und dem Blick auf etwas Natürliches, Organisches wie einen Baum oder einen Rasen, anstatt auf Betonwände. Man profitiert möglicherweise auch von der sozialen Komponente.

Wenn draußen ein oder zwei Kollegen stehen, kann man miteinander ins Gespräch kommen. Die soziale Komponente ist sehr wichtig. Also wie kann ich dieses Solo-Arbeiten am Bildschirm ein bisschen aufweichen und das immer mal wieder? Und ja, es gibt vielleicht Regeln, dass man den Arbeitsplatz nicht so oft verlassen darf, weil man dann nicht so viel arbeitet. Aber ich würde sofort dagegenhalten, dass jemand, der solche Mikropausen bewusst macht, viel produktiver an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, als wenn er sich auspowert. Darum geht es ja letztendlich. Es geht darum, ob es dem Mitarbeiter gut geht und ob er produktiv ist. Das können wir meiner Meinung nach mit Mikropausen sehr gut unterstützen.

ANDREA SPIEGEL: Und es bleibt dabei, dass man gezielt sagt, ich gehe jetzt mal fünf oder zehn Minuten vor die Tür und komme dann wieder zurück, ohne sich dabei zu verlieren.

ALEXANDER METZLER: Ja klar, zehn Minuten wären schon lang. Fünf Minuten. Ich vergleiche das gerne mit den Zigarettenpausen, weil die gesellschaftlich so etabliert sind. Da fragt keiner nach. Und wenn man es dann schafft, draußen nicht auf sein Smartphone zu schauen, sondern wirklich den Blick schweifen zu lassen. Wenn man draußen auf das Smartphone schaut, macht man zweierlei: Erstens hat man wieder den Blick auf einen Bildschirm und keinen Perspektivwechsel, und zweitens müllt man sein Gehirn wieder mit externen Informationen zu, anstatt einfach mal zu versuchen, nichts zu denken.

Das ist übrigens eine wunderbare Übung. Wenn da ein Baum ist, einfach nur den Baum betrachten, ohne zu denken: “Ach, das ist eine Birke oder eine Eiche.”

ANDREA SPIEGEL: Wenn du das schon weißt, ist das heutzutage schon mal super.

ALEXANDER METZLER: Aber einfach mal nichts denken. Früher, vor dem digitalen Zeitalter, gab es so etwas wie Langeweile. Kannst du dich daran erinnern, wie das war?

ANDREA SPIEGEL: Ich glaube, ich war selten ein Kandidat für Langeweile. Mir fällt immer etwas ein, was ich machen kann.

ALEXANDER METZLER: Früher hast du im Bus gewartet und ein bisschen blöd in der Gegend rumgestarrt oder warst im Wartezimmer beim Arzt. Einfach Zeit totschlagen, um von Punkt A zu Punkt B zu kommen. Heute nutzen wir jede Gelegenheit und füttern unser Gehirn sofort mit Informationen aus dem Smartphone, weil wir beschäftigt wirken wollen. Das ist auch ein Image-Ding. Wer kein Handy in der Hand hat, scheint nichts zu tun zu haben, ist nicht produktiv, gehört nicht zur Gesellschaft.

ANDREA SPIEGEL: Hat keine Freunde.

ALEXANDER METZLER: Wer nicht am Schreiben ist, hat keinen sozialen Kontakt. Solche Mikropausen wirklich nutzen, um in dem Moment, wo wir mal nichts denken, dem Gehirn die Chance zu geben, Informationen zu verarbeiten, wie eine Schlange, die abgearbeitet wird. Und wenn wir das sofort mit neuen Informationen überladen, dann wird diese Schlange eben nie abgearbeitet.

ANDREA SPIEGEL: Jetzt hast du gerade schon gesagt, wenn man mal fünf Minuten rausgeht, sich einmal resettet und dann wieder an den Arbeitsplatz zurückkommt, ist das schon mal eine gute Sache. Was mache ich denn zum Beispiel, wenn ich, ich sag jetzt mal, gibt es denn so etwas wie Instant-Tipps? Also was kann ich wirklich sofort umsetzen, wo ich jetzt nicht großartig den Platz verlassen muss oder wo ich nicht eine Dusche brauche oder einen Kaffee? Was kann ich vielleicht instant in dem Moment machen, wo ich merke, okay, ich habe in fünf Minuten eine Präsentation, ich brauche jetzt gerade nochmal einen Reset, ich bin aufgeregt oder es steht eine größere Veränderung an? Ich habe ein wichtiges Gespräch, was kann ich da tun, um runterzufahren?

ALEXANDER METZLERBlick aus dem Fenster ist eine schöne Sache, Blick auf etwas Grünes. Wie ich schon sagte, beruhigt das sofort das Nervensystem, die grüne Farbe allein schon. Man kann tief einatmen. Es gibt den sogenannten One-Breath-Stress-Hack, den wende ich sehr gerne an. Den können wir mal zusammen machen. Wer Lust hat, macht einfach mit. Ich erkläre erst mal, wie es geht, und dann machen wir das zusammen.

Also wir atmen durch die Nase tief ein, halten den Atem für ein paar Sekunden, solange es angenehm ist, und dann atmen wir durch den Mund seufzerartig aus. Dabei dürfen auch gerne die Schultern nach vorne fallen, also so richtig einen tiefen Seufzer. Dann atmen wir durch die Nase wieder ein und dann atmen wir ganz normal weiter.

Also, das können wir jetzt mal zusammen machen: Tief durch die Nase einatmen, dann ein paar Sekunden halten, solange es angenehm ist, und dann seufzerartig ausatmen, so richtig schön fallen lassen. Dann spürt man vielleicht schon eine gewisse Entspannung im Nervensystem, alleine nur durch dieses einmalige Einatmen.

Das könnte man vor einer Präsentation machen oder wenn man ein Kundengespräch hat, das vielleicht ein bisschen herausfordernder ist, weil man sagen muss, dass es eine Verzögerung gibt oder etwas Unangenehmes im Raum steht. Das hilft sofort. Man kann es übrigens auch in Konferenzen machen, ganz leise, ohne dass es die Leute mitbekommen.

Auch schon wirkungsvoll, wenn auch nicht ganz so stark wie bei vollem Einsatz, aber das würden die anderen dann auch seltsam finden, wenn man mitten in der Konferenz plötzlich tief seufzt.

ANDREA SPIEGEL: Wenn man dann auf einmal so tief ein- und ausatmet, total entspannt, mitten im Vortrag von jemand anderem.

ALEXANDER METZLER: Das könnte zu Stirnrunzeln führen, das wollen wir ja auch nicht. Aber das kann man auch leise machen. Das ist so ein Hack, den ich auch gerne vor Vorträgen anwende, um wieder in die Präsenz zu kommen. Atmen generell ist eine sehr schlaue Idee. Oft sitzen wir vor dem Bildschirm in einer nach vorne gebeugter Haltung, das heißt, wir atmen den ganzen Tag sehr flach. Die Lunge adaptiert das irgendwann, und wir sind nur noch in der Lage, flach zu atmen. Dann haben wir gar keine Lungenkapazität mehr, um tief einzuatmen. Das ist auch bei Covid eine wichtige Sache. Wer eine gut ausgebildete Lunge hat, ist nicht unangreifbar, aber auf jeden Fall im Vorteil gegenüber denen, die das nie machen. Wenn man das nie macht, baut man kein Lungenvolumen auf. Je kraftvoller die Lunge, desto besser kann sie funktionieren. Also auch wenn man diese Mikropause macht, draußen mal diese Luft einatmen, mal richtig bewusst tief einatmen, kurz halten, und dann ausatmen. Das ist super fürs komplette System.

ANDREA SPIEGEL: Jetzt hatten wir quasi einen Hack, der mich entspannt, der mich kurzzeitig resettet in die richtige Richtung. Gibt es denn auch noch einen, wo ich sag, ich brauche jetzt gerade irgendwie, ich hab jetzt meinen Mittagstief, wir kennen es alle, nach dem Mittagessen. Der Kaffee wirkt vielleicht noch nicht oder ich mag keinen Kaffee, zum Beispiel. Das heißt, mittags tu ich mich ein bisschen schwer, aber ich hab manchmal auch so meinen Tiefmittag, wie komme ich da wieder raus? Reicht da vielleicht Atmen? Oder gibt es noch etwas, was den Puls ein bisschen hochtreibt?

ALEXANDER METZLER: Es gibt natürlich verschiedene Atemübungen. Es gibt Atemübungen, die einen runterbringen und es gibt auch aktivierende AtemübungenFeueratmen zum Beispiel oder Flatteratmen, das geht dann ganz schnell. Das bringt dann auch wieder Energie zurück, sozusagen. Das sind aber vielleicht auch Dinge, die man nicht unbedingt vor seinen Kolleginnen und Kollegen am Mittagstisch machen möchte. Generell rausgehen, frische Luft schnappen. Das ist wirklich gut, frischer Sauerstoff, der ins System kommt, das kann man gut verpacken. Und natürlich das Tässchen Kaffee. Ich bin auch nicht gegen Kaffee. Ich trinke selbst gerne Kaffee. Allerdings, wenn man eine Kaffeeabhängigkeit bemerkt, dass man nur noch mit Kaffee funktioniert, dann ist das fragwürdig. Deshalb kann man auch mal, wenn man so drin ist, einen kalten Entzug machen. Mal für drei Tage von 100 auf 0 runter und mal gucken, was das mit dem System macht. Man kann dann feststellen, dass das KopfschmerzenKonzentrationsproblemeWortfindungsstörungen gibt und man so richtig aus seinem Trott herauskommt. Dann merkt man, dass man richtig von dieser einen Substanz abhängig ist. Dann sollte man es vielleicht in Zukunft ein bisschen langsamer angehen lassen. Ich bin zum Beispiel mit meiner Partnerin dazu übergegangen, dass wir nur noch halb halb trinken. Halb entkoffeinierthalb koffeinhaltig, also halber Koffeingehalt. Mittlerweile experimentieren wir auch mit koffeinfreiem Lupinenkaffee. Und ich glaube, sogar gemeiner Wegerich, glaube ich. Also auch eine Pflanze, die in Deutschland angebaut wird, aus der auch eine kaffeeartige Substanz gewonnen wird. Es gibt also tolle koffeinfreie Alternativen, die man mal ausprobieren kann, um sich zu entwöhnen. Das wird in Deutschland angebaut, hat also keinen großen AnreisewegCO2, Stichwort Klima und so weiter. Man kann darüber nachdenken.

ANDREA SPIEGEL: Okay. Jetzt wollte ich eigentlich noch mit dir über das Thema Selbstoptimierung sprechen, weil ich bei so etwas immer Sorge habe, dass man wirklich gestresst wird und denkt, jetzt darf ich keinen Kaffee mehr trinken oder darf ich das nicht mehr. Ich würde gerne noch einmal kurz von dir hören, warum Biohacks vielleicht keine Selbstoptimierung sind oder wie man es nutzen kann, ohne in Stress zu geraten und das Gefühl zu haben, ich verpasse da jetzt etwas oder ich muss da etwas tun, ich habe eine Verpflichtung.

ALEXANDER METZLER: Ja, also Biohacks können zur Selbstoptimierung eingesetzt werden, und es gibt Biohacker, die gehen sogar so weit, dass sie sich Implantate setzen lassen in den Körper, also irgendwelche Chips zur Vermessung und so weiter. Man kann das machen, muss man aber nicht. Ich persönlich bin da nicht so der Fan von. Ich plädiere eher dafür, die Tools dafür zu nutzen, um wieder mehr Zugang zu den eigenen Signalen von Körper und Geist zu bekommen, um dem Rechnung zu tragen. Es geht so weit, dass Leute sagen, ich kann heute nicht laufen, ja wieso denn nicht, ja ich habe meine Laufuhr nicht dabei. Also wenn ich meine Tätigkeiten von diesen Wearables abhängig mache, läuft aus meiner Sicht auch etwas schief. Wenn ich jeden Tag laufen gehe und jeden Tag ein Stück besser werden will, das ist ja auch so etwas, was die Persönlichkeitsentwicklung gerne propagiert, du musst jeden Tag ein Stück besser werden, du musst jeden Tag noch, meine Zeit muss heute aber fünf Sekunden unter der Zeit von gestern sein.

Wozu? Also was bringt das? Manchmal sehe ich Leute im Wald joggen, die sehen so angestrengt aus, die sehen so

verbissen aus, die haben keinen Blick, dir auch nur mal kurz zuzunicken, geschweige denn, dass sie dich grüßen oder so etwas, dann denke ich, ey, wovor flieht ihr denn, wenn es dir nicht gut tut, wenn du keine Freude hast bei dem, was du machst, dann bringt dir das womöglich nichts, was du da gerade machst, weil du das so verbissen machst und hast auch so einen Leistungsgedanken. Das sind Leute, die sehen nicht aus, als würden sie jetzt gerade für Olympia trainieren, da hätte ich ja vielleicht noch Verständnis dafür, wenn man irgendwie sein Geld damit verdient. Also Freizeitläufer, die so total verbissen dann, ach ich weiß nicht, na wenn es Freude am Ende bereitet, ist es ja auch gut. Die Ausgangsfrage war, ob man das zur Selbstoptimierung einsetzt, also wie gesagt, ich finde Optimierung ein schwieriges Wort. Wenn wir uns danach glücklicher und besser, wenn wir produktiverleistungsfähiger und resilienter sind, also weniger anfällig gegenüber Stress, wenn wir besser schlafen, wenn wir dazu in der Lage sind, in diesem Zustand gnädiger mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen umzugehen, dann finde ich Biohacking eine sehr, sehr clevere Angelegenheit.

ANDREA SPIEGEL: Okay, sehr gut.

ANDREA SPIEGEL: Ich würde dir gerne zum Abschluss noch die Möglichkeit geben, für jeden, der jetzt sagt, ja, das ist nicht irgendwie Esoterik oder ist das nicht irgendwie Quatsch oder wie soll ich das jetzt auch noch in meinen Alltag integrieren, was würdest du den Zweiflern am Biohacking gerne mitgeben?

ALEXANDER METZLER: Also, wenn man total daran zweifelt und einfach keine Lust dazu hat, dann sollte man es auch einfach lassen. Ich will ja überhaupt niemanden überzeugen, ich will eher inspirieren und ein paar Ideen mitgeben und sagen, probiere es mal aus. Ich habe gerne das Beispiel der Challenge. Eine Challenge ist eine wunderbare Sache. Challenge bedeutet, ich setze mir einen Zeitraum X, sagen wir mal vier bis sechs Wochen, und dann versuche ich, eine neue Gewohnheit in meinem Leben zu etablieren.

Was ist eine Gewohnheit? Eine Gewohnheit ist etwas, was wie von selbst in unserem Leben passiert. Es gibt Gewohnheiten, die wirken sich positiv oder negativ auf unseren Energiehaushalt aus. Nehmen wir mal das Fläschchen Bier am Abend. Von der Menge her würde ich sagen, ist nicht großartig schlecht oder schlimm, kleine Mengen Alkohol sind vertretbar. Aber wenn ich das jeden Abend mache, dann wird es zur Gewohnheit und dann besteht die Gefahr einer schleichenden Alkoholabhängigkeit. Zum anderen ist es so, dass, wenn ich dann von der Arbeit komme und mich mit so einem Bierchen belohne, wenn ich das jeden Abend mache, dann wird es so selbstverständlich, dass mein Körper und mein Geist mir in dem Moment, wo ich den Haustürschlüssel in die Hand nehme, schon signalisieren, okay, du willst jetzt ein Bier trinken. Und dann ist das eine schlechte Gewohnheit, weil ich keine Kontrolle mehr darüber habe. Ich trinke nicht bewusst dieses eine Bierchen aus Genuss und treffe nicht bewusst die Entscheidung, sondern mache es aus einem Mechanismus heraus, aus einem Automatismus heraus. Ich habe ein schönes Beispiel in meinen Vorträgen, wo ich über den Schnee spreche, der nachts fällt. Man macht ein bisschen Schweden, öffnet morgens die Holztür und dann ist brusthoch Schnee da, und du kommst da gar nicht mehr raus. Dann nimmst du eine Schaufel und fängst an zu graben. Und dann hast du so einen Weg gegraben. Der Weg ist jetzt begehbar. Je öfter du diesen Weg gehst, desto tiefer wird der Graben, in dem du bist. Desto bequemer wird es, aber auch schwieriger, links und rechts überhaupt rauszukommen, weil der Graben immer tiefer wird. Das sind wie neuronale Wege, die im Gehirn angelegt werden. Das Gehirn verändert sich ja auch plastisch, je nachdem, welche Gewohnheiten wir haben. Um nochmal auf die Gewohnheiten zurückzukommen und sie zu visualisieren: Jetzt ist ja die Idee, wie kann ich denn negative Gewohnheiten oder Gewohnheiten, die negativ auf das System auswirken, durch Positive ersetzen.

Mit einer Challenge, wo ich sage, okay, ich kann mir das gar nicht vorstellen, aber ich probiere das jetzt mal sechs Wochen aus. Der Metzler hat einen Punkt gemacht, den kann ich nachvollziehen. Den probiere ich mal aus, ob der mir was bringt. Das Schöne ist, nach diesen sechs Wochen kann ich auch einfach wieder aufhören damit, wenn es mir nichts bringt. Aber in den sechs Wochen, das ist eine Zeit, die lang genug ist, dass sich das als Gewohnheit etabliert. Dann ist kaltes Duschen auf einmal nicht mehr unangenehm, sondern angenehm. Aber das kann ich mir am Anfang, wenn ich das nur drei oder vier Tage ausprobiere, überhaupt nicht vorstellen, dass es irgendwann mal angenehm werden könnte. Weil das ungewohnt ist, weil ich das erst mal ablehne, weil das kalt ist, weil mein System damit nicht klarkommt, weil ich ganz komisch atme, wenn das erst mal passiert. Aber nach vier bis sechs Wochen habe ich eine ganz andere Perspektive darauf.

Und wenn das nicht so ist, wenn der Metzler dummes Zeug gelabert hat, dann kann ich nach sechs Wochen auch wieder damit aufhören. Das ist eine schöne Sache, das mal durchzuziehen. Das kann man zum Beispiel mit Zucker machen, man kann Fleisch reduzieren, man kann ganz viel mit der Ernährung machen, wo man sagt, da sagen ja auch ganz viele Leute, ich kann auf das oder das oder jenes kann ich nicht verzichten. Aber wenn du im Urlaub bist und die lokale Küchedort ganz anders ist, dann hast du innerhalb von drei Tagen eine völlig andere Küche adaptiert, weil du in so einem angenehmen Umfeld drin bist. Und wer hat noch nicht irgendwelche Lebensmittel aus dem Urlaub gekauft, weil die da total gut geschmeckt haben? Und als man zu Hause in seinem gewohnten Umfeld wieder war, hat man die probiert und die haben plötzlich nicht mehr geschmeckt. Warum? Weil das Environment ein ganz anderes war und die Stimmung eine ganz andere war als im Urlaubsland. Da hängen so viele Faktoren dran. Deswegen ist so eine Challenge eine ganz schöne Sache, weil man da auch so einen schönen Schneeweg bauen kann.

ANDREA SPIEGEL: Das mag jetzt vielleicht dem einen oder anderen ein bisschen weit hergeholt scheinen, aber ich habe gerade gedacht, dass es tatsächlich mit diesen Gewohnheiten auch etwas sein kann, was man auf die Digitalisierung schön übertragen kann. Wenn ich zum Beispiel am Anfang sage, ich kann mir nicht vorstellen, dass es für mich in meinem Arbeitsumfeld funktioniert, dass ich jetzt im Lager nicht mehr mit meinen Papierlisten unterwegs bin, sondern digital mit einem Scanner alles abarbeite, was wir auch schon angeschaut haben. Dann kann man ja auch sagen, ich mache eine kleine Challenge daraus. Ich mache das jetzt mal sechs Wochen, und dann ziehe ich danach ein Fazit und schaue mal an, also dass man quasi einen Digitalisierungshack macht. In dem Fall ist es nicht Bio-Hacking im Sinne von, ich tue etwas für meinen Körper, sondern wirklich eher den Geist darauf zu programmieren, erst mal das zu versuchen, erst mal täglich damit zu arbeiten, und dann kann ich entscheiden, ist es das Richtige oder nicht.

ALEXANDER METZLER: Ohne das von vornherein abzulegen.

ANDREA SPIEGEL: Genau, ohne gleich zu sagen, kaltes Duschen oder eben in dem Fall Arbeiten mit einem Handscanner ist nicht das Richtige für mich, sondern quasi reinzugehen und zu sagen, ich schaue mir das erst mal an, gucke mal, wie es sich für mich anfühlt, ob ich damit zurechtkomme, und dann kann ich noch nach sechs Wochen immer noch sagen, nee, geht nicht.

ALEXANDER METZLER: Würde ich als eine schöne Idee empfinden, ja.

ANDREA SPIEGEL: Sehr cool. Dann vielen Dank schon mal für die Bio-Hacks, die du mit uns geteilt hast, die wir heute hier mitgenommen haben. Wir haben darüber gesprochen, was Bio-Hacks eigentlich überhaupt sind, was es mit Hacking zu tun hat, und du hast uns, wie gesagt, spannende Einblicke gegeben, unter anderem kalt duschen, kann helfen, das System zu resetten und sich gut auf den Winter zum Beispiel vorzubereiten, um das Immunsystem zu stärken. Absolut. Und auch eben in der Digitalisierung ein spannendes Thema.

An der Stelle, wenn ihr noch Fragen zu dem Thema Bio-Hacks habt oder gerne noch ein paar mehr wissen wollt oder vielleicht selber welche kennt, mit uns teilen könnt, dann schreibt es gerne unten in die Kommentare. Wir tauschen uns auch mit dem Alex natürlich gerne noch mal aus im Nachgang, falls Fragen auftauchen. Ansonsten, wenn ihr Ideen für neue Folgen habt, lasst uns das wissen. Nehmen wir gerne auf hier in unsere Podcast-Planung. Und dann noch mal vielen Dank an dich für die spannenden Einblicke.

ALEXANDER METZLER: Sehr gerne, mir hat es Spaß gemacht.

ANDREA SPIEGEL: Mir auch, danke schön. Und dann würde ich sagen, bis zum nächsten Mal, macht’s gut.

ALEXANDER METZLER: Ciao.

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„Die Idee bei der Multikommissionierung ist auch da, eben solche Leerfahrten, Leerwege, egal ob jemand läuft oder eben fährt, zu vermeiden.“

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