ANDREA SPIEGEL: Ich muss jetzt kurz nachschlagen, denn ihr seid ja bei StoreMagic Experten in diesen Bereichen Hyperkonvergenz und Edge-Infrastruktur auf der Grundlage von x86-Server-Architektur, wie du gerade erwähnt hast.
TOBIAS PFÖHLER: Stimmt.
ANDREA SPIEGEL: Was bedeutet das? Könntest du das vielleicht so einfach wie möglich erklären, vielleicht wie in der Sendung mit der Maus?
TOBIAS PFÖHLER: Ich werde es versuchen. Für mich ist das mittlerweile so selbstverständlich, da es mein tägliches Brot ist, vergleichbar mit dem Wasserhahn, aus dem Wasser fließt, wenn man ihn aufdreht. Edge Computing oder Hyperkonvergente Infrastruktur bedeutet, dass ich einen herkömmlichen Standardserver verwende, auf dem meine Anwendungen ohnehin laufen. Mit Hilfe von Software optimiere ich diesen Server so, wie ich es in der Vergangenheit mit Hypervisoren wie VMWare oder Hyper-V für die Virtualisierung getan habe. Das bedeutet, dass ich keine dedizierten Systeme mehr für einzelne Anwendungen benötige. Stattdessen kann ein einziger Server mehrere Aufgaben übernehmen. Dies kann beispielsweise auch für die Speicherung genutzt werden, wofür wir bei StoreMagic äußerst spezialisiert sind. Da Standardserver verwendet werden können, ist dies oft kostengünstiger, da die Hardware standardisiert ist und je nach Bedarf angepasst werden kann. Das bedeutet, dass die Hardware an die spezifischen Anforderungen angepasst werden kann, wie zum Beispiel die Anzahl der CPUs, die Taktfrequenz, der Arbeitsspeicher und der Speicherplatz.
Darüber hinaus kann Netzwerk in den Server integriert werden, so dass der Server mit der gesamten IT-Infrastruktur kommunizieren kann. Um im Kontext von Edge und HCI zu bleiben, kann dies auch mit einem zweiten Server erfolgen, der mit dem ersten Server abgestimmt ist, um eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen. Auf diese Weise kann auf Basis einer Standardserver-Architektur eine kompakte Hyperkonvergierte oder Edge-Rechenzentrumslösung geschaffen werden.
ANDREA SPIEGEL: Du hast gerade auch den Begriff Virtualisierung verwendet. Könntest du das bitte in einem Satz erklären, was Virtualisierung genau bedeutet? Und wie unterscheidet es sich von diesem Edge-Thema, oder sind sie dasselbe?
TOBIAS PFÖHLER: Sie greifen ineinander. Virtualisierung bedeutet im Grunde genommen, Hardware als Ressource zu nutzen, um mit Software das Optimum aus dieser Hardware herauszuholen. So kann ein einziger Server viele Aufgaben erfüllen, anstatt dass dedizierte Systeme für jede Aufgabe benötigt werden, was vor 20 oder 30 Jahren noch üblich war.
ANDREA SPIEGEL: Und jetzt noch einmal für mich, um eine klare Definition zu haben: Was ist Hochverfügbarkeit im Vergleich dazu?
TOBIAS PFÖHLER: Ich würde es nicht unbedingt abgrenzen. Hochverfügbarkeit bedeutet einfach, dass die IT-Infrastruktur kontinuierlich verfügbar ist. In einem herkömmlichen Rechenzentrum habe ich oft separate Systeme für Anwendungen und Storage, wobei das Storage-System ein Risiko darstellen kann. Wenn das Storage-System ausfällt, kann die gesamte Anwendungsebene nicht mehr auf ihre Daten zugreifen oder Daten speichern. Hyperkonvergenz und Hochverfügbarkeit, wie beispielsweise bei StoreMagic mit SV-SAM, brechen mit diesem Konzept und verteilen den Storage auf die Server, um die Hochverfügbarkeit sicherzustellen. Wenn ein Server ein Problem hat, können seine virtuellen Maschinen auf einen anderen Server umziehen und nach der Behebung des Problems automatisch wieder zurückkehren. Zum Beispiel verteile oder verwalte ich dort dann den Storage oder verwalte zwischen Server A und B und halte das Ganze hochverfügbar, so dass, wenn Server A ein Problem hat, Server A mit seinen virtuellen Maschinen auf Server B umziehen kann und nachdem der Fehler behoben ist, die Maintenance gemacht wurde, ich dann das Ganze wieder automatisiert zurückspielen kann. Es handelt sich also um transparente Failover- und Failback-Lösungen.