ANDREA SPIEGEL: Jetzt haben wir vorhin darüber gesprochen, dass man seine Mitarbeiter mitnehmen muss, dass man das gut kommunizieren muss, dass es vielleicht Schulungen braucht und so weiter. Wir reden aber auch immer wieder vom Kunden. Nur weil ich jetzt für mich weiß, ich mache jetzt Remote Support, weiß das ja der Kunde noch lange nicht. Vielleicht auch Bestandskunden, die man schon länger hat, mit denen man nicht jeden Tag im Austausch ist über Projekte, die aktuell laufen. Wie hole ich die denn richtig ab? Muss ich die Kunden überhaupt gesondert abholen oder kriegen die das dann schon mit, wenn es dann so weit ist? Wie geht man das an?
FRANZISKA PLATT: Die sollte man auf jeden Fall abholen. Es ist wahrscheinlich schwierig, wenn man einfach sagt, hier ist die Brille, rufe uns an, wenn was ist.
ANDREA SPIEGEL: Genau, leg einfach mal los. Das ist alles intuitiv.
FRANZISKA PLATT: Nein, also was da natürlich hilft, dass man im ersten Schritt sich zum Beispiel einen Pilotkunden raussucht und das testet, bevor man es auf alle Kunden ausrollt und dann merkt, es ist irgendwie doch komplexer als gedacht. Das heißt, man macht erstmal eine Pilotkundenphase.
Man nimmt ein bestimmtes Projektteam von der eigenen Mannschaft, die das dann auch begleiten, sodass man erst mal die Prozesse versteht und auch sieht, wie es denn überhaupt im Real Life funktioniert.
Dann ist es hilfreich, Schulungsmaterial zur Verfügung zu stellen, dass der Kunde auch einfach weiß, wie er es benutzt. Prinzipiell ist das super einfach und intuitiv. Also man kann auch an der Maschine einfach einen QR-Code dran kleben oder eben fixieren. Der Kunde scannt diesen QR-Code, wird direkt zu dem richtigen Ansprechpartner geleitet und kann dann auch einen Termin erstellen. Je nachdem, wenn es international ist, kann man direkt nochmal für den nächsten Tag einen Termin erstellen, damit auf jeden Fall jemand da ist. Dann geht es auch schon los.
Also es ist kein Hexenwerk, dass der Kunde was komplett Neues hat, sondern es ist sehr intuitiv und einfach.
ANDREA SPIEGEL: Das heißt, man könnte zur Not auch nochmal einen Newsletter rumschicken, wenn man den Pilotkunden gemacht hat, und sagen, wir bieten übrigens jetzt so was auch an. Wenn ihr da Interesse habt, meldet euch bei uns und so weiter.
FRANZISKA PLATT: Genau, ja. Also klar, man kann jetzt den Kunden natürlich auffordern, meldet euch bei uns, wenn ihr so was haben wollt. Oder man sagt halt, das ist unser neuer Service, wir sind ein innovatives Unternehmen, wir machen das jetzt. Also dass man auch einfach sagt, so wird es jetzt gemacht, das ist die Zukunft. Beziehungsweise das ist das jetzt. Man kann es natürlich auch jetzt schon einsetzen.
ANDREA SPIEGEL: Ist es denn auch sinnvoll? Ich meine, es kostet ja auch alles Geld. Also ob man das jetzt selbst trägt oder auf den Kunden überträgt, das kann man ja dann entscheiden. Ist es denn sinnvoll, nicht nur Pilotprojekte zu machen, sondern vielleicht auch mal zu sagen, wir stellen euch die Brille zum Beispiel mal für einen Monat oder für ein halbes Jahr zur Verfügung und wir gucken mal, wie ihr zurechtkommt. Man lässt die Leute das mal ausprobieren und sagt, wenn es euch dann gefällt oder wenn wir gut damit klarkommen, dann rollen wir es aus.
FRANZISKA PLATT: Ja, so zum Beispiel könnte man es echt machen, dass man sagt, wir testen das jetzt einfach mal mit euch und wir schauen mal, wie wir auch damit zurechtkommen. Dann sagen wir im nächsten Schritt, so machen wir das.