#89 UWB Tracking mit Samuel Kaßiepe von Sewio

Podcast Industrie 4.0 | Der Expertentalk für den Mittelstand

Alles immer im Blick haben und wissen, wo was (oder wer) gerade ist. Was für Privatpersonen erstmal befremdlich klingt, wäre für produzierende Unternehmen ein Traum! Alles, was du zum Thema Asset Tracking wissen musst findest du auch in unserem Webcast.

In dieser Folge sprechen wir mit dem Ortungsexperten Samuel Kaßiepe von Sewio. Neben den genauen Unterschieden von RTLS UWB kommen auch praktische Use Cases auf den Tisch. Denn nicht nur Ware kann getrackt werden – auch Fahrzeuge oder Menschen lassen sich nachverfolgen. Dass das nichts mit Überwachung zu tun hat und einen ganz anderen Sinn hat erfährst du nur in dieser Folge! Also gleich reinhören und alles über Tracking-Möglichkeiten für dein Unternehmen erfahren!

Das Transkript zur Podcast-Folge: UWB Tracking

ANDREA SPIEGEL: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Industrie 4.0, der Experten-Talk für den Mittelstand. Wir haben uns heute für euch überlegt, dass wir uns mal ein paar konkrete Use Cases zum Thema Indoor-Ortung mit Ultra Wideband ganz genau anschauen. Dafür haben wir natürlich einen tollen Gast eingeladen. Bei mir ist Samuel Kaßiepe, er ist IIoT-Consultant bei Sewio Networks. Wir werden gleich erfahren, was das ist und was du da tust. Hallo, schön, dass du da bist.
SAMUEL KASSIEPE: Hi, vielen Dank für die Einladung.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gerne. Wie immer an dieser Stelle der kurze Hinweis: Auch die Folge gibt es wieder bei YouTube als Video. Schaut gerne mal vorbei, falls ihr unsere netten, freundlichen Gesichter sehen wollt.

ANDREA SPIEGELSamuel, stell dich doch bitte einmal kurz vor. Wer bist du und was macht Sewio Networks?
SAMUEL KASSIEPE: Gerne. Ich bin Samuel KaßiepeConsultant bei Sewio. Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit unseren Kunden deren Logistik– und Prozessprobleme zu bewältigen und zu lösen. Sewio ist ein Hersteller von UltraweitbandRTLSHardware und Software, mit dem Headquarter in BrnoTschechien. Wir produzieren RTLS und Ultraweitband-Hardware und –SoftwareMade in EU.
ANDREA SPIEGEL: Alles klar. Das hören wir uns gleich noch etwas genauer an. Da werden wir, glaube ich, auch innerhalb der Use Cases noch mehr erfahren. Wir schauen uns heute konkret drei Use Cases an: einmal das Vehicle Tracking, dann das Asset Tracking und schließlich das People Tracking. Da gehen wir gleich näher drauf ein.

ANDREA SPIEGEL: Bevor wir das aber tun, habe ich für meine Gäste immer eine kleine Frage, die mehr zum Kennenlernen dient. Wer bist du, was bist du für ein Typ? Und ich habe mir für dich heute überlegt: Wenn du nicht scheitern könntest mit einer Sache, die du einfach heute anfangen könntest, was würdest du wählen? Also, wenn du wüsstest, es geht auf jeden Fall gut, was würdest du machen?
SAMUEL KASSIEPE: Einen Porsche, einen YouTube-Podcast, bei dem ich durch die Welt fahre und ganz viel Reichweite und Erfolg damit habe, einfach weil ich mit meinem Porsche durch die Welt fahre.
ANDREA SPIEGEL: Aha, cool. Das heißt, es wäre dein Lebenstraum sozusagen?
SAMUEL KASSIEPE: Ja.
ANDREA SPIEGEL: Hast du einen Porsche?
SAMUEL KASSIEPE: Noch nicht.
ANDREA SPIEGEL: Noch nicht. Aber das wäre dann quasi das erste Ziel, um deinen Traum zu erreichen?
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Es ist in Arbeit.
ANDREA SPIEGEL: Alles klar. Ah, ist in Arbeit. Sehr gut. Deswegen auch Sewio. Sehr schön. Perfekt.

ANDREA SPIEGEL: Bevor wir uns gleich die Use Cases genauer anschauen, wäre es noch spannend, diese zwei Begriffe etwas zu sortieren: RTLS und UWB. Was bedeutet das? Was muss man darüber wissen? Eine grobe Zusammenfassung, vielleicht.
SAMUEL KASSIEPERTLS ist ein genereller Begriff. Er steht für “Real-Time Location System“. Ein RTLS ist im Grunde eine Lösung, mit der man Standortdaten von allem orten und verarbeiten kann.
ANDREA SPIEGEL: Überall, wo so ein Tag dran ist?
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Muss kein Tag sein, aber darauf kommen wir später noch zu sprechen.
ANDREA SPIEGEL: Jetzt sind wir gespannt, was du uns dazu noch erzählst.
SAMUEL KASSIEPE: Die ganze Spannung ist schon weg. Nein, genau. Es geht zunächst einmal darum, zu lokalisieren, wo etwas ist. Und das ist das System dahinter. Ultraweitband ist eine Radiofrequenztechnik, die zum Beispiel bei RTLS zum Einsatz kommt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr präzise ist und – was noch wichtiger ist – eine sehr hohe Zuverlässigkeit aufweist. Das ist der gravierendste Unterschied zu anderen RTLS-Systemen. Wenn man Geschäftsprozesse auf Standortdaten aufbauen möchte, dürfen keine Unregelmäßigkeiten auftreten. Es muss immer zu 100% zuverlässig sein. Das ist der größte Vorteil von Ultraweitband, besonders für industrielle Anwendungen in Produktion und Logistik. Wir sagen immer, man fragt sich ja auch, warum man Aluminium für Flugzeuge und nicht Stahl nimmt.
ANDREA SPIEGEL: So eine Grundsatzentscheidung, wenn man so will.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Aluminium wird aus einem bestimmten Grund für Flugzeuge verwendet. Ultraweitband wird aus denselben Gründen für industrielle Anwendungen genutzt.
ANDREA SPIEGEL: Weil es einfach das Beste für diesen Use Case ist.
SAMUEL KASSIEPE: Genau.
ANDREA SPIEGEL: Cool. Sehr gut.

ANDREA SPIEGEL: Warum ist UWB, also so kürzt man es ja ab, eine spannende Technologie an sich? Oder wo kommt die eigentlich her? Kannst du da ein bisschen mehr zu erzählen?
SAMUEL KASSIEPEUltraweitband ist deshalb spannend, weil die Technik quasi keine Grenzen kennt. Wenn man später vom Skalieren spricht, kann man mit Ultraweitband jede Applikation mit einer einzigen Infrastruktur abdecken. Man kann sich das ungefähr vorstellen wie Wi-Fi.
ANDREA SPIEGEL: Ah, okay.
SAMUEL KASSIEPE: Wenn man sich die Geschichte von Wi-Fi anschaut, ist die Entwicklung von Ultraweitband sehr ähnlich. Dazu kann ich gerne ein bisschen was erzählen.
ANDREA SPIEGEL: Wollte ich gerade sagen – erzähl mal, wenn du schon etwas mitgebracht hast. Wir haben über Ultraweitband und RTLS schon mal Folgen gemacht, aber eher auf der technologischen Seite. Wo das herkommt, ist natürlich auch spannend.
SAMUEL KASSIEPEUltraweitband hatte seine ersten größeren kommerziellen Implementierungen in der Industrie ungefähr 2007. Es wurde vor allem von OEMs wie VolkswagenBMW und anderen großen Herstellern im Bereich Automotive und Aerospace genutzt. Es war jedoch nie massentauglich und immer sehr anwendungsbezogen. Das änderte sich 2018, als Apple offiziell begann, ab dem iPhone 11 Ultraweitband-Chips in ihre Handys zu integrieren. Heute läuft praktisch jeder mit einem Ultraweitband-Chip in der Hosentasche herum.
Ab dem Moment, in dem Apple bekannt gab, mit Ultraweitband zu arbeiten, explodierte der gesamte Markt. Wenn man heute schaut: AppleSamsung-HandysBoschAtlas CopcoSiemens-WerkzeugeCisco Access Points – sogar fast alle Staplerhersteller haben inzwischen Ultraweitband-Chips in ihren Geräten verbaut. Innerhalb von vier Jahren sind wir von null Standards auf vier Ultraweitband-Standards gekommen.
In den letzten vier Jahren hat sich auch die Zahl der jährlich produzierten Ultraweitband-Chips enorm gesteigert – von ein paar Millionen auf mittlerweile Milliarden. Die Zahl der Hersteller von Ultraweitband-Chips hat sich in dieser Zeit vervierfacht. Und genau dieselbe Dynamik gab es damals bei Wi-Fi. Während Wi-Fi etwa 16 Jahre brauchte, erleben wir jetzt denselben Trend in einer viel kürzeren Zeit. Die Akzeptanz steigt sowohl bei Herstellern als auch bei Konsumenten stetig.
Jetzt geht es darum, sich auf diese Technik vorzubereiten – die Daten, die über Ultraweitband erfasst werden können, zu nutzen, und bereits heute Prozesse und Logiken darauf auszurichten.
ANDREA SPIEGEL: Neu zu denken, vielleicht?
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Wenn dann wirklich neue Flotten bestellt oder neue Werkzeuge in die Produktion integriert werden, die bereits mit Ultraweitband ausgestattet sind, hat derjenige einen Vorteil, der vorbereitet ist. Er kann diese Daten direkt in seinen Prozessen nutzen. Das ist ähnlich wie bei Wi-Fi.
Vor 10, 12 oder 13 Jahren – da bin ich ein bisschen zu jung, um das selbst erlebt zu haben, aber ich habe es von Kollegengehört – ist man oft noch mit einem USB-Stick in die Produktion gegangen, weil es kein WLAN oder Internet gab. Heute hat praktisch alles, selbst Mikrowellen oder Getränkeautomaten in der Produktion, eine WLAN-Verbindung. Das ist mittlerweile selbstverständlich – und genau dahin entwickelt sich Ultraweitband.
Das Wichtigste, was man dazu wissen muss, ist, dass wir eine enorme Dynamik sehen. Es wird erwartet, dass man in fünf bis sechs Jahren fast überall Standortdaten über Ultraweitband erfassen und verarbeiten kann. Und das ist der Bereich, in dem wir unsere Kunden beraten.
ANDREA SPIEGEL: Das ist also der Trend, den wir jetzt beobachten und bei dem wir sagen: Mitzugehen lohnt sich auf jeden Fall.
SAMUEL KASSIEPE: Muss man nicht, aber dann hängt man hinterher.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gut.
SAMUEL KASSIEPE: Das ist wie bei Wi-Fi.
ANDREA SPIEGEL: Ja, ein bisschen Clickbait haben wir jetzt gemacht. Sehr gut – das klingt doch schon mal vielversprechend.

ANDREA SPIEGEL: Also, auf jeden Fall hört sich das nach etwas an, bei dem ich gerne dabei sein möchte und das ich nicht verpassen will. Deswegen schauen wir uns vielleicht mal diese drei Use Cases an, die wir heute behandeln wollen: Vehicle TrackingAsset Tracking und People Tracking. Und weil ich sie jetzt in dieser Reihenfolge genannt habe, fangen wir mal mit Vehicle Tracking an. Was ist das, was versteht man darunter und wofür ist es gut?
SAMUEL KASSIEPE: Generell, damit man weiß, wie es funktioniert: Bei Ultraweitband sprechen wir immer von sogenannten Ankern. Die kann man sich wie WLAN-Router vorstellen, die an der Decke hängen. Sie sind dafür da, um das Signal aufzunehmen. Das Signal kommt von einem Tag, der heute jede Form haben kann, und der sendet dieses Signal aus. Das heißt, der Tag gibt das Signal an die Anker weiter, mit der Nachricht: „Hey, hier bin ich!“ Und auf der Basis der Distanz wird dann im Hintergrund die genaue Position des Tags berechnet.
ANDREA SPIEGEL: Das funktioniert, glaube ich, über Triangulation, wenn ich es richtig weiß.
SAMUEL KASSIEPE: Genau, es gibt verschiedene Methoden, aber das ist so die Basis, auf der quasi…
ANDREA SPIEGEL: Alle Use Cases später funktionieren.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Ein Stapler, ein Routenzug, ein AGV, ein Mitarbeiter – alles läuft später über die Ultraweitbandabdeckung, die durch die Anker und die Tags bereitgestellt wird. Beim Vehicle Tracking gibt es dann eine Million verschiedene Anwendungsfälle. Sobald man die Abdeckung hat, gibt es keine Grenzen für die Anwendungsfälle. Man kann es unendlich weit ausbauen und viele zusätzliche Funktionen einfügen. Die Basis von Vehicle Tracking ist immer, zu schauen: Was sind meine Routen? Werden diese eingehalten? Wie viel der gefahrenen Zeit und Strecke ist überhaupt produktive Zeit? Aber auch Sicherheitsanwendungen, zum Beispiel, dass man auf Basis von Geo-Zonen Regeln festlegt: „Hey, wenn ein Gabelstapler rückwärts fährt und er ist nah an einem Mitarbeiter-Tag, dann soll er stehen bleiben oder ganz langsam weiterfahren.“ Das sind so die Standardanwendungen.
ANDREA SPIEGEL: Magst du ein Beispiel nennen? Hast du etwas Konkretes mitgebracht, vielleicht von einem Kunden, den ihr mal beim Thema Vehicle Tracking begleitet habt?
SAMUEL KASSIEPE: Gerne. Dieser Use Case bildet auch gut die Entwicklung eines Ultraweitband-Projekts ab. Man startet mit einem Use Case, aber nutzt die Technik später wirklich voll aus. Ein Automotive-Hersteller kam vor sieben Jahren auf uns zu und sagte: „Hey, wir wollen Fahrzeuge tracken.“ Aber niemand möchte Fahrzeuge nur zum Tracken an sich verfolgen – da steckt immer ein Hintergrund dahinter. Der ursprüngliche Hintergrund war eine hunderttausend Quadratmeter große Logistikfläche, die die gesamte Produktion versorgt. Es gab über hundert Stapler auf dieser riesigen Fläche, und ab und zu kam es zu Produktionsstopps, weil die Ware nicht da war.
ANDREA SPIEGEL: Oder weil sie noch gesucht wurde.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Ware immer da war, nur die Fahrzeuge waren nicht rechtzeitig genug in der Produktion. Der Use Case war also: „Woran liegt das? Wir haben genug Fahrzeuge und viel Platz. Wie kann es sein, dass die Ware da ist und wir trotzdem die Produktion anhalten müssen?“ Das war die erste Anforderung.
ANDREA SPIEGEL: Der Pain Point sozusagen.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Wir haben die Halle dann ausgestattet und in der ersten Phase haben wir, ich sage mal in Anführungszeichen, nur visualisiert – mit Heatmaps und Spaghetti-Diagrammen, um zu verstehen, wie sich die Fahrzeuge überhaupt in der Halle bewegen.
ANDREA SPIEGEL: Also quasi an jedes Fahrzeug einen Tag dran und dann einfach mal gucken, wohin die fahren, das Ganze trackenverfolgen und verstehen.
SAMUEL KASSIEPE: Genau, sodass man wirklich sehen kann, was in der Halle passiert – auch in der Nachtschicht zum Beispiel, weil da weniger Leute vor Ort sind.
ANDREA SPIEGEL: Was ändert sich da? Wird da querfeldein gefahren?
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Und was man sehr schnell festgestellt hat, war, dass diese Halle von sieben verschiedenen Abteilungen bewirtschaftet wird und keine dieser Abteilungen miteinander kommuniziert. Das bedeutet, diese hundert Stapler aus den sieben Abteilungen nahmen alle die gleichen beiden Routen, was regelmäßig zu sehr großen Verstopfungen in diesen beiden Bereichen führte.
ANDREA SPIEGELKollisionen im schlimmsten Fall.
SAMUEL KASSIEPE: Ja, ja, oder sagen wir mal, Fast-Kollisionen. Aber das hat den gesamten Prozess so stark verlangsamt. Da keine Kommunikation stattgefunden hat, ist das im Nachhinein durch die erhobenen Daten herausgekommen. Dementsprechend wurden die Routen umgeplant. Das war der erste Anwendungsfall, der relativ schnell umgesetzt werden konnte. Man schaut sich das ein, zwei Wochen an und erkennt schon sehr starke Trends, was dort wirklich vorgeht. Dann kam die Überlegung: Super Technik, die erfüllt, was sie verspricht – da geht aber noch viel mehr.
ANDREA SPIEGEL: Das kann man auch machen quasi?
SAMUEL KASSIEPE: Genau! Was kann man damit noch machen? Messen, zum Beispiel.
ANDREA SPIEGEL: Was denn?
SAMUEL KASSIEPEEffizienz und Nicht-Effizienz. Nur weil ein Gabelstaplerfahrer 20 oder 30 Prozent mehr Strecke pro Tag fährt als ein anderer, bedeutet das ja nicht automatisch, dass er einen höheren Mehrwert bringt. Also hat man angefangen zu messen, wie effizient jedes Fahrzeug ist. Denn es kommt häufig vor, dass jemand sagt: Hey, wir brauchen mehr Fahrzeuge, wir brauchen neue Fahrzeuge. Dank Ultraweitband war der Kunde in der Lage, auf der Basis von Echtzeitdaten zu evaluieren, ob das wirklich nötig ist.
ANDREA SPIEGEL: Ist es wirklich nötig, quasi? Weil, wie du sagst, Strecke ist nicht gleich Effizienz.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Über Geozonen hat man dann sehr schnell festgestellt, dass bestimmte Stapler nur in bestimmten Bereichen der Halle fahren. Das ist deren produktiver Bereich. Nur ein Viertel der Halle ist produktive Zone. Sobald ein Stapler außerhalb dieser Zone fährt, handelt es sich um unproduktive Fahrstrecke und unproduktive Zeit. Dabei stellte sich heraus, dass viele der sogenannten High-Performer, die besonders viel Strecke gefahren sind, nur 40 Prozent dieser Strecke innerhalb ihres produktiven Bereichs zurückgelegt haben. Das ist doppelt ineffizient, weil erstens 60 Prozent der Strecke unproduktiv sind und zweitens das Fahrzeug stärker beansprucht wird.
Mit diesen Erkenntnissen konnte man optimieren und statt neue Gabelstapler zu bestellen, hat man zehn oder elf Stapler eingespart.
ANDREA SPIEGELKrass, quasi nicht nur auf null bleiben, sondern sogar besser werden als vorher. Wahnsinn!
SAMUEL KASSIEPE: Genau, und das alles auf Basis von Fakten. Oft werden Entscheidungen auf der Basis von Vermutungen oder Time Studies getroffen, bei denen jemand physisch prüft – etwa mit einer Stoppuhr oder indem er die Fahrer beobachtet. Dabei ist es menschlich, dass man unter Beobachtung in der Regel besser performt. Mit Ultraweitband hat man sehr transparente Daten gewonnen – nicht nur von drei oder vier Fahrern, sondern von allen Fahrzeugen in der Produktion. Und wo steht der Kunde heute?
Irgendwann war der Kunde an dem Punkt, dass er gesagt hat: Hey, wir haben so viele Daten und so viel Transparenz, warum haben wir überhaupt feste Routen? Warum müssen die Fahrer Routen haben, um Ware von A nach B zu bringen? Warum machen wir nicht etwas wie Apple Maps für unsere Halle?
Gerade in der Logistik, wo man oft schnell wechselndes Personal hat, lernen neue Fahrer ihre Aufgaben meist direkt physisch in der Halle. Das ist gefährlich und führt zu mehr Unfällen. Heute nutzt der Kunde die Daten genau dafür. Einerseits, um Mitarbeiter anzulernen – sie sitzen vor einem PC und steuern ein virtuelles Fahrzeug in ihrer echten Umgebung.
ANDREA SPIEGEL: In ihrer echten Halle quasi?
SAMUEL KASSIEPE: Genau, wie in einem Fahrsimulator. Sobald sie nach einer oder zwei Wochen ins physische Fahrzeug steigen, haben sie eine deutlich steilere Lernkurve. Sie starten mit einer höheren Produktivität und Sicherheit.
Der zweite Punkt ist die Routenführung. Es gibt keine festen Routen mehr. Der Gabelstaplerfahrer bekommt seinen Auftrag direkt auf ein Display. Das System berechnet auf Basis aller Daten – inklusive aller FahrzeugeRoutenzügeAGVs und ihrer jeweiligen Aufträge – den optimalen Weg.
ANDREA SPIEGEL: Also quasi von allen, die in der Halle unterwegs sind?
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Das System berücksichtigt nicht nur den aktuellen Standort, sondern antizipiert auch, wohin ein Fahrzeug als nächstes fährt.
ANDREA SPIEGEL: Es berechnet sogar, was als Nächstes passieren wird. Wahnsinn.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Beispielsweise bei autonomen Fahrzeugen: Der Gabelstaplerfahrer weiß, dass das autonome Fahrzeug eine Notbremsung macht. Er kann dann auch mal die Vorfahrt nehmen, ohne dass es zu Problemen kommt, weil das System das alles einkalkuliert.
ANDREA SPIEGEL: Faszinierend, auch menschliche Faktoren werden berücksichtigt.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Aber das ist ein Prozess, der über sieben Jahre lief. Es ist nicht so, dass der Kunde sagt: Hey, wir wollen Gabelstapler tracken, und am nächsten Tag hat er die perfekte Lösung. Es ist ein Entwicklungsprozess, aber mit diesen Daten kann man einen sehr hohen Grad an Digitalisierung erreichen – in vergleichsweise kurzer Zeit. Man ist so bestens gerüstet für die Zukunft, egal, welche neuen Fahrzeuge oder Tools in die Halle kommen.
ANDREA SPIEGEL: Und man hat eine gute Grundlage, um weiterzumachen.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Man weiß sogar schon, was man mit neuen Daten machen kann. Es wäre ja blöd, wenn man neue Systeme einführt, diese aber erst nach zwei oder drei Jahren sinnvoll nutzen kann. Mit dieser Grundlage versteht man sofort, wofür die Daten verwendet werden.
ANDREA SPIEGEL: Sehr spannend, vielen Dank!

ANDREA SPIEGEL: Kannst du noch einen Satz dazu sagen? Also, es klingt jetzt so, als wären Automobilhersteller meistens sehr große Firmen, die viele Möglichkeiten auf finanzieller und kapazitärer Seite haben. Wenn ich mir jetzt so einen Mittelständler vorstelle, was würdest du sagen, ab wie vielen Fahrzeugen oder Prozessen lohnt sich denn so ein System für eine Firma, vielleicht auch im mittelständischen Bereich?
SAMUEL KASSIEPE: Man muss sagen, das gucken wir uns immer im Einzelfall an. Es kommt wirklich immer auf die Situation an: Was bewegt der Stapler und wie betriebsrelevant ist der Stapler? Wenn ein Betrieb einen Stapler hat, der 80 Prozent effizient sein muss, weil sonst der Betrieb nicht funktioniert, ist das ein sehr, sehr wichtiger Stapler. Wenn es sich um einen Stapler handelt, mit dem einmal am Tag ein Lkw entladen wird, dann vielleicht nicht ganz so wichtig. Aber ich sag mal, so eine Hausnummer: Ab einer Flotte von 1520 Fahrzeugen lohnt sich das auf jeden Fall.
ANDREA SPIEGEL: Lohnt sich auf jeden Fall quasi. Da gibt es immer etwas zu optimieren, oder? Ja, sehr cool. Spannend.
SAMUEL KASSIEPE: Plus, wenn man die Stapler trackt, können wir die anderen Use Cases gleich mittracken. Das ist ja meistens so, dass man von der Infrastruktur her, wenn man sie einmal hat, in fast jedem Anwendungsfall reibungslos weitermachen kann. Genau, und das ist auch der Punkt, wenn wir jetzt über andere Anwendungsfälle sprechen: Heute reden wir über Gabelstapler-Tracking. Die Infrastruktur in der Halle wird mit entsprechender Technik ausgestattet, sodass man dann reibungslos auch andere AssetsWerkzeugeWare oder Mitarbeiter tracken kann. Man kann das alles problemlos in die bestehende Infrastruktur aufnehmen, indem man neue Tags für die Mitarbeiter oder Fahrzeuge hinzufügt. Über Geo-Zonen kann man dann beliebige Funktionen hinzufügen, was immer man sich vorstellen kann. Zum Beispiel: Wenn Mitarbeiter und Gabelstapler in einer bestimmten Zone sind, öffnet sich ein Tor. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
ANDREA SPIEGEL: Okay. Wie sieht es denn von den technischen Spezifikationen aus? Du hast es schon gesagt: Die Grundinfrastruktur ist erstmal für alle Use Cases gleich. Gibt es noch etwas, was vielleicht für den Vehicle-Tracking-Use Case speziell ist? Also, gibt es da spezielle Tags oder müssen besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden? Was gibt es da noch für Besonderheiten?
SAMUEL KASSIEPE: Es gibt eigentlich sehr, sehr wenige Besonderheiten. Und hier bei Sewio, zum Beispiel, gucken wir immer, was der Kunde braucht, und dementsprechend wird dann ein Tag ausgewählt. Es gibt Kunden, die sagen, sie wollen keinen festen Anschluss an ihre Gabelstapler haben, keine feste Stromzufuhr, bei Leasing-Staplern dürfen wir nicht ran. Dann verwenden wir Magneten oder andere Lösungen – das ist also wirklich Use Case bezogen, was der Kunde braucht.
ANDREA SPIEGEL: Findet man einfach eine Lösung, quasi.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Also, das sind aber auch Themen, über die wir nur kurz sprechen, weil wir wirklich darauf fokussiert sind, ein Business Outcome mit dem Kunden zu erzielen.
ANDREA SPIEGEL: Und die Hardware ist dann einfach “nice to have” – also braucht man halt dafür, um es umzusetzen, aber das kleinere Problem, wenn der Prozess und der Outcome klar sind. Okay, cool. Gibt es noch etwas zu dem ersten Use Case, das du gerne ergänzen möchtest? Ansonsten würde ich direkt zum nächsten übergehen.
SAMUEL KASSIEPE: Gerne direkt zum nächsten.

ANDREA SPIEGEL: Dann würde ich, glaube ich, gerne mit Asset Tracking weitermachen. Vielleicht noch einmal ganz grob: Was ist unter “Assets” zu verstehen, damit wir alle dasselbe Verständnis haben? Und dann gerne in den Use Case einsteigen.
SAMUEL KASSIEPE: Gerne. Das war am Anfang so, als ich in den letzten Monaten diverse Dokumente von Englisch auf Deutsch übersetzt habe. Wenn man bei DeepL oder Google Übersetzer “Assets” eingibt, bekommt man “Wertanlagen” oder “Wertgüter” als Übersetzung.
ANDREA SPIEGEL: Ja, genau.
SAMUEL KASSIEPE: Das ist jetzt kein gutes Wort, das man in der Beratung oder im Marketing verwendet. “Assets” sind WarenWerkzeuge zum Beispiel, oder auch Anlagegüter – eigentlich alles, was man bewegen kann, wie Ware und Werkzeuge.
ANDREA SPIEGEL: Also auch Werkzeuge oder sowas?
SAMUEL KASSIEPE: Genau, Werkzeuge, jegliche Form von WareTrolleys
ANDREA SPIEGEL: Alles, was sich halt bewegt, was beweglich ist vielleicht?
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Auch Metallcontainer, die man in der Produktion verwendet, um Rohware zu bewegen, zählen dazu.
ANDREA SPIEGEL: Okay. Dann, wie gesagt, ich weiß, du hast da einen Use Case mitgebracht. Was hast du da Spannendes für uns?
SAMUEL KASSIEPE: Genau, das ist auch wieder ein Automotive-Kunde. Wir arbeiten gerne mit denen zusammen, das merkt man. Der Use Case ist auch wieder ein sehr klassischer, bei dem wir von Papier auf Digitalisierung umgestiegen sind. Ein Kunde, der einen Pressshop in seiner Produktion hat, in dem er Türen stanzt. Er hatte mehrere sehr große Herausforderungen, die daraus resultierten, dass die gesamte Planung auf Papier basierte. Es war ein ganz klassisches Kanban-System mit den typischen Problemen, die ein Papier-Kanban-System in einem sehr dynamischen Umfeld mit sich bringt. Sehr späte Datenübermittlung, bis hin zu verlorenen Karten.
ANDREA SPIEGEL: Ein Zettelverlust, nicht lesbar, wie auch immer.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Die klassischen Herausforderungen, die das Papier so mit sich bringt. Wir haben das bestehende Kanban-System durch ein E-Kanban-System ersetzt. Sprich, wir haben an jedem Warenträger einen Tag angebracht, der getrackt wird. Die Warenträger bewegen sich nur innerhalb des Geländes des Kunden und gehen aus dem Pressshop in eine Pufferzone in der Produktion und kommen dann wieder zurück. Eine der großen Herausforderungen war die Pufferzone, die riesengroß war, weil niemand einen Überblick hatte. Alles war auf Papier. Eine riesige Pufferzone und trotzdem kam es ab und zu zu Produktionsstillständen.
ANDREA SPIEGEL: Weil niemand wusste, wo…
SAMUEL KASSIEPE: Ja, genau. Bei dem einen Produkt gab es einen Überbestand, bei einem anderen war überraschend nichts mehr da. Wir haben dann gemeinsam mit dem Kunden geschaut, wie wir einerseits diese Pufferzonestark reduzieren, andererseits aber auch den gesamten Prozess effizienter gestalten können. Und das haben wir erreicht, indem wir die angesprochenen Warenträger, in denen nachher die Türen hängen, ab dem Moment getrackt haben, in dem sie aus der Produktion kommen und in den Träger eingehängt werden. Ab diesem Punkt wird der Warenträgergetrackt. Die Produktionsorder wird mit dem Tag verknüpft, sodass wir immer nachvollziehen können, welches Produkt sich hinter diesem Tag befindet und in welchem Standort es ist. Dadurch haben wir eine sehr hohe Transparenz in der Pufferzone und im Pufferlager erreicht. Wir konnten die Pufferzone erheblich reduzieren und gleichzeitig eine pünktliche Versorgung der Produktion gewährleisten.
ANDREA SPIEGEL: Also nicht einfach nur gesagt, “Pufferzone, dass man findet, was man sucht”, sondern wirklich überlegt, wie man das Ganze insgesamt verbessern kann. Nicht nur das Grundproblem des “Nichts Findens“, sondern auch alles drumherum mitgedacht.
SAMUEL KASSIEPE: Genau.
ANDREA SPIEGEL: Okay, spannend. Das heißt, bei denen ist jetzt alles ein bisschen sicherer?
SAMUEL KASSIEPE: Ja, bei denen ist jetzt alles super optimiert und sicher. Wir haben es geschafft, dass die Produktion läuft, dass es keine Produktionsausfälle mehr aufgrund fehlender Ware gibt und dass wir eine hohe Transparenz und Planungssicherheit bieten können. Auf Basis der Standortdaten ermöglichen wir dem ManagementEntscheidungen zu treffen, die auf echten Daten beruhen. Der Entscheidungsprozess ist jetzt schneller und auch fundierter, weil man die Daten faktisch sieht. Und die Sicherheit der Mitarbeiter wurde ebenfalls erhöht. Das waren die Hauptziele dieses Projekts, die wir erreicht haben.
ANDREA SPIEGEL: Also Hauptziele erreicht, sozusagen.
SAMUEL KASSIEPE: Ja, genau. Erreicht.
ANDREA SPIEGEL: Perfekt.

ANDREA SPIEGEL: Dann würde ich sagen, wir wechseln direkt zum letzten Use Case, auch im Hinblick auf die Zeit, damit wir den noch gut schaffen. Und zwar haben wir ja noch das Thema People Tracking. Ich bekomme immer ein etwas ungutes Gefühl, wenn ich dieses Thema höre. Ich kenne es auch schon von unseren früheren Podcast-Folgen. Immer wieder dieses Thema, wenn es darum geht, Menschen zu verfolgen, im Sinne von zu verstehen, wie sie sich bewegen oder was sie tun. Da hat man ja schnell das Gefühl von Überwachung. Ich sage jetzt mal das böse Wort. Ist das berechtigt oder würdest du sagen, dass es damit eigentlich gar nichts zu tun hat und es um etwas ganz anderes geht?
SAMUEL KASSIEPE: Ich würde eher sagen, das ist unberechtigt. Generell, People Tracking, ist es gewöhnungsbedürftig, dieses Wort zu hören. Keiner möchte gerne überwacht werden. Prinzipiell kann man sagen, wenn man sich unsere Projekte anschaut, bei denen People Tracking stattfindet, wird man nirgendwo einen Namen finden, der einem Tag zugeordnet ist. Keine Personalnummer, keine personenbezogenen Daten. Es geht wirklich einfach nur darum, die Person im System zu erfassen.
ANDREA SPIEGEL: Dass man weiß, es handelt sich um einen Menschen.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Und unser Fokus liegt dabei auf der Sicherheit. Das können Systeme sein, die zum Beispiel Menschen vor Staplern schützen. Das heißt, man könnte zum Beispiel Regeln aufstellen. Wenn ein Fußgänger und ein Staplerfahrer sich einer gewissen Nähe nähern, sagen wir mal ab 3 oder 4 Metern, dann passiert etwas. Das könnte sein, dass ein Lämpchen im Cockpit des Gabelstaplers aufleuchtet oder dass der Gabelstapler nur noch mit einer bestimmten Geschwindigkeit fahren kann.
ANDREA SPIEGEL: Ein akustisches Signal oder etwas anderes, das dann die gewünschte Wirkung hat?
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Oder zum Beispiel auch bei der Evakuierung – ein großes Thema in Bereichen, wo viel passieren kann. Man kann dann basierend auf den Geodaten der Mitarbeiter feststellen, ob im Falle eines Alarms, beispielsweise bei einem Brand, alle Mitarbeiter die Halle verlassen haben. Falls nicht, kann man sehen, wo sich noch jemand aufhält, um eine schnelle Bergung im Gefahrenfall zu gewährleisten.
Dann gibt es noch das Thema Zugänge. Es gibt Bereiche, in denen ein Mitarbeiter eine bestimmte Qualifikation oder Ausrüstung benötigt, um Zugang zu erhalten. Hier kann man sicherstellen, dass ein Mitarbeiter, der für einen bestimmten Bereich nicht geeignet ist, keinen Zugang bekommt – aus der Sicht des Mitarbeiters, um ihn zu schützen.
ANDREA SPIEGEL: Also zum Beispiel, wenn jemand für einen bestimmten Bereich Schutzkleidung benötigt und diese gerade nicht trägt.
SAMUEL KASSIEPE: Genau, zum Beispiel. Oder in Bereichen, in denen extreme Umwelteinflüsse auftreten können, wie hoher Lärm, eine hohe Chemikalienbelastung oder Hitze. Auf Basis von Geodaten kann man dann sicherstellen, dass ein Mitarbeiter maximal eine Stunde oder zwei Stunden in einem bestimmten Bereich arbeiten darf und danach den Bereich für eine bestimmte Zeit verlassen muss. Das sind so die primären Anwendungsfälle, wenn wir von People Tracking sprechen.
Das passiert oft in Kombination mit dem Tracking von anderen Dingen, weil viele Systeme aufeinander aufbauen. Aber in der Regel geht es hierbei um die Sicherheit. Ein Thema, das etwas weniger mit Sicherheit zu tun hat, sind zum Beispiel Zeitstudien. Da könnte man sagen, dass man die Mitarbeiter temporär mit Tags ausstattet, um für eine Woche oder zwei Wochen Daten zu sammeln. Aber auch da ist es immer eine enge Abstimmung mit den Mitarbeitern. Solche Projekte werden von den Mitarbeitern oft auch gewünscht, da sie oft dazu beitragen, den Arbeitsalltag zu verbessern.
ANDREA SPIEGEL: Es geht eigentlich um Erkenntnisse und nicht darum, die jeweilige Person zu verfolgen oder nachzuvollziehen, was diese Person wann und wo gemacht hat.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Und das geht dann hin bis zu sehr technischen Lösungen, die ich sehr spannend finde. Ein Beispiel, auf das man vielleicht nicht sofort kommt: Wir haben einen Hersteller, der Gläser, genauer gesagt Fenstergläser, herstellt. Dort ist die Logik inzwischen so, dass die AGVs, die die Ware zum Montieren bringen, sich mit dem zugehörigen Mitarbeiter koppeln und dann auf die richtige Arbeitshöhe fahren. Das bedeutet, die Mitarbeiter müssen sich nicht mehr bei jedem neuen Auftrag bücken, um das Gerät manuell hochzufahren. Das ist eine ergonomische Verbesserung.
ANDREA SPIEGEL: Eine ergonomische Lösung sozusagen.
SAMUEL KASSIEPE: Genau. Und auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Aber der Hauptfokus beim People Tracking liegt auf der Sicherheit und vielleicht auch auf der Nachvollziehbarkeit.
ANDREA SPIEGEL: Genau. Okay, cool. Vielen Dank. Hast du noch etwas zu den Use Cases zu ergänzen, die wir jetzt besprochen haben? Irgendetwas, das wir vielleicht vergessen haben oder das dir noch wichtig wäre?
SAMUEL KASSIEPE: Nein.
ANDREA SPIEGEL: Dann vielen Dank für den tollen Einblick. Es hat Spaß gemacht. Wir haben über Technologie und Geschichte gesprochen, ein bisschen über Ultraweitband und RTLS-Systeme. Da gibt es, wie gesagt, auch noch Podcast-Folgen von uns. Falls euch das interessiert und ihr tiefer in die Technologien einsteigen möchtet, hört gerne mal rein. Ansonsten haben wir uns die drei Use Cases angeschaut: Vehicle-TrackingAsset-Tracking und gerade auch das People-Tracking.
Es hat mir viel Spaß gemacht. Danke, dass du da warst, und danke für deine Zeit.
SAMUEL KASSIEPE: Vielen Dank für die Einladung.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gerne. Und wenn es euch gefallen hat, lasst uns gerne einen Daumen nach oben auf YouTube oder eine Bewertung bei Apple PodcastsSpotify und Co. da – genau hier, wie der junge Mann es gerade gemacht hat. Perfekt. Und falls ihr noch Fragen zum Thema habt, lasst es uns wissen. Schreibt uns eine Nachricht oder einen Kommentar. Wir leiten es gerne weiter an Samuel, damit ihr nochmal Input bekommt, wenn es noch etwas gibt. Falls ihr Wünsche für neue Folgen oder Themen habt, die euch interessieren, lasst es uns ebenfalls wissen. Ansonsten vielen Dank nochmal an dich und bis zum nächsten Mal. Macht’s gut.

Welche Idee steckt hinter der Multikommissionierung in der Lagerlogistik?

„Die Idee bei der Multikommissionierung ist auch da, eben solche Leerfahrten, Leerwege, egal ob jemand läuft oder eben fährt, zu vermeiden.“

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