Kanban-System: So gelingt die Nachschubsteuerung in Lager und Produktion

In der Produktion oder im Lager kann eine unzureichende Materialversorgung erhebliche Auswirkungen haben: Stillstände, Zeitverluste bei der Auftragsbearbeitung oder hohe Bestände, die Kapital binden. Die Lösung? Ein funktionierendes Kanban-System. Doch was genau ist ein Kanban-System? Was macht ein Kanban-System aus und nach welchem Prinzip funktioniert es? In diesem Beitrag haben wir alle wichtigen Fakten für Sie zusammengefasst.

Geschätzte Lesedauer: 50min 27sec

Was ist ein Kanban-System?

Der Begriff „Kanban“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet Karte, Beleg oder Behälter. 1947 entwickelte Taiichi Ōno das Kanban-System, inspiriert von der Arbeitsweise in Supermärkten, wo Regale kontinuierlich nachgefüllt werden, um den Bedarf jederzeit zu decken. Dieses Prinzip wurde schließlich auf die Produktion übertragen: Kanban verbindet Fertigungsstufen durch Regelkreise, in denen Material aus vorgelagerten Pufferlagern entnommen und bedarfsorientiert wieder aufgefüllt wird, um den Materialfluss flexibler und effizienter zu gestalten.

Ein Kanban-System dient der bedarfsgerechten Materialsteuerung in der Produktion, bei der nur die tatsächlich benötigten Mengen produziert oder geliefert werden. Dieses „Pull-Prinzip“ stellt sicher, dass Materialien erst dann nachbestellt oder nachproduziert werden, wenn ein konkreter Bedarf besteht. Anstatt große Bestände vorzuhalten, erfolgt die Nachschubsteuerung direkt aus den bestehenden Beständen. So werden Überbestände vermieden, Ressourcen effizienter genutzt, Lagerkosten gesenkt und Kapital freigesetzt.

Besonders in der Produktionslogistik findet das Kanban-System Anwendung, da es den Materialfluss zwischen den verschiedenen Produktionsstufen optimiert und unnötige Lagerbestände reduziert. Mit der fortschreitenden Digitalisierung ersetzen zunehmend Elektronische Kanban-Systeme die traditionellen papierbasierten Ansätze. Diese modernen Varianten nutzen IT-Technologien, um Prozesse zu automatisieren, die Effizienz weiter zu steigern und den Materialfluss in Echtzeit zu überwachen.

Das Kanban System in Lager und Produktion vereinfacht die Nachschubprozesse in der Produktion, da jede Fertigungsstufe nur bei Vorlage eines tatsächlichen Bedarfs produziert. Die Vorratshaltung im Lager kann daher auf ein realistisches Maß reduziert werden.

Wie funktioniert ein Kanban-System?

Ablauf von Kanban in der Logistik

Bedarfsmeldung

Eine Produktionsstufe entnimmt Material aus einem vorgelagerten Lager (Pufferlager). Mit der Entnahme wird der Bedarf für Nachschub signalisiert (z. B. über eine Kanban-Karte oder ein elektronisches System).

Signalweitergabe

Das Kanban-Signal (z. B. eine Karte oder Behälter) informiert die vorgelagerte Stufe, dass Material nachproduziert oder nachgeliefert werden muss.

Produktion / Nachschub

Die vorgelagerte Stufe produziert die benötigte Menge oder liefert diese aus bestehenden Beständen nach. Es entsteht keine Überproduktion, da nur auf Bedarf reagiert wird (Pull-Prinzip).

Rückführung des Kanban-Signals

Die Kanban-Behälter bzw. die Kanban-Karten werden an die vorgelagerte Stufe zurückgegeben. Dieser Schritt sorgt dafür, dass der Kreislauf geschlossen wird und das Signal zur Nachproduktion wieder verfügbar ist.

Bereitstellung

Materialien werden wieder im Kanban-Supermarkt (Pufferlager) zur Entnahme bereitgestellt.

Ein Kanban-System basiert auf selbststeuernden Regelkreisen, die den Materialfluss in einem mehrstufigen Produktionsprozess organisieren. Jeder dieser Regelkreise besteht aus einer Fertigungsstufe und einem vorgelagerten Materiallager. Entnimmt die nachgelagerte Fertigungsstufe Material, wird automatisch eine Nachbestellung ausgelöst. Ein leerer Kanban-Behälter an der Entnahmestelle signalisiert einen Produktionsauftrag. Ohne ein Kanban-Signal erfolgt keine Produktion. Sobald der Behälter wieder befüllt ist, wird er an den Verbraucherort zurückgebracht und die Teile stehen im Kanban-Supermarkt erneut zur Entnahme bereit.

Das Kanban-System folgt dem Just-in-Time-Prinzip, bei dem Bestände auf das tatsächlich benötigte Maß reduziert werden. Dabei fließt das Material vom Ausgangsmaterial bis zum Endprodukt, während die Informationen über den Materialfluss in Form von Kanban-Karten oder Behältern im Gegenstrom kommuniziert werden. Diese Kanban-Signale – sei es in Form von physischen oder elektronischen Kanban-Karten – dokumentieren die Entnahme und Fertigung von Material in jeder Stufe des Prozesses und melden dies zurück. So entsteht ein selbstorganisierendes System, das sowohl die Lagerhaltung minimiert als auch kürzere Durchlaufzeiten ermöglicht.

Zentrales Element des Kanban-Systems ist die Kanban-Karte. Diese ist eindeutig einem Artikel zugeordnet ist und signalisiert den Materialbedarf. Vor der Implementierung ermittelt der Kanban-Koordinator die benötigte Anzahl an Karten basierend auf den Bedarfsmengen und passt diese regelmäßig an. Moderne Technologien wie RFID ergänzen das Kanban-System, indem sie Abläufe beschleunigen und die Nachschubsteuerung präzisieren, wodurch Kanban in der modernen Fertigung noch effektiver wird.

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Welche Vorteile bringt ein Kanban-System?

Steigern Sie mit Kanban die Effizienz Ihrer Lagerlogistik

Bei den meisten traditionellen Planungen der Produktion ist der gesamte Materialbedarf von Anfang an vorausgeplant. Die einzelnen Produktionsstellen haben dadurch kaum eine Möglichkeit, um bei Schwankungen im Durchsatz zu reagieren. Kurzfristige Änderungen in der Produktion führen daher zu einem hohen Koordinationsaufwand. Dies führt zu unflexiblen und kostenintensiven Strukturen, da hohe Materialbestände notwendig sind, um die mangelnde Flexibilität auszugleichen. Kanban bietet hier eine Lösung, da es eine bedarfsgerechte, flexible Materialversorgung ermöglicht. Es sorgt dafür, dass Material nur dann nachbestellt wird, wenn es wirklich benötigt wird, wodurch Lagerbestände und Durchlaufzeiten deutlich reduziert werden.

Kanban verbessert die Effizienz der Lagerlogistik erheblich, indem es Überbestände vermeidet und das Prinzip der Just-in-Time-Produktion umsetzt. Dies führt zu einer besseren Ressourcennutzung und einer Reduzierung der Lagerhaltungskosten. Die Flexibilität des Systems erlaubt eine präzise Steuerung der Materialzufuhr, die jederzeit an die aktuellen Produktionsanforderungen angepasst werden kann. Neue Produktvarianten lassen sich problemlos integrieren, und dank der Begrenzung der Kanban-Karten können Engpässe frühzeitig erkannt und Nachschübe rechtzeitig ausgelöst werden.

Darüber hinaus vereinfacht Kanban die Kommunikation zwischen den beteiligten Mitarbeitern, da jeder nur den Status seines spezifischen Regelkreises kennt und keine detaillierten Informationen über den gesamten Prozess benötigt. So wird das System selbstregulierend und leicht verständlich, was die Effizienz steigert und Wartezeiten sowie unnötige Lagerkosten minimiert. Voraussetzung für den Erfolg ist die konsequente Anwendung der Kanban-Regeln, um den vollen Mehrwert aus diesem System zu schöpfen.

Vorteile von Kanban-Systemen im Überblick

Vermeidung von Überproduktion und eine Limitierung der Bestände

Mithilfe von einem Kanban-System lassen sich die Bestände optimal regulieren. Nebeneffekt: Es wird weniger Lagerfläche benötigt.

Hohe Materialverfügbarkeit

Dank des selbstregulierenden Kanban-Systems gibt es in der Produktion schnellere Durchlaufzeiten sowie eine erhöhte Lagerumschlagshäufigkeit.

Reduzierter Planungs- und Steuerungsaufwand

Durch den geringeren Aufwand in der Organisation gibt es zudem eine höhere Produktivität in den Bereichen Einkauf, Beschaffung, Planung und Steuerung.

Steigerung der Kundenzufriedenheit

Das Kanban-System ermöglicht kürzere Lieferzeiten und eine höhere Liefertreue. Das zahlt natürlich auf die Zufriedenheit Ihrer Kunden ein und verstärkt Ihre Kundenbeziehungen.

Welche Arten von Kanban-Systemen gibt es?

Das Kanban-System findet sowohl in Handelsunternehmen als auch in der Produktionslogistik Anwendung. Dabei kann ein Kanban-System zur Steuerung mehrerer Lager vor Ort eingesetzt werden als auch zur Steuerung ganzer Logistikketten. Grundsätzlich wird zwischen Einkartensystem und Zweikartensystem unterschieden: Das Einkartensystem kommt häufig zum Einsatz, wenn der Materialnachschub durch externe Zulieferer erfolgt (Lieferanten-Kanban). Dabei wird ein Transportbehälter als Hilfsmittel genutzt. Es handelt sich um ein einfaches System, bei dem der Materialbedarf durch eine Kanban-Karte an den Zulieferer kommuniziert wird. Das Zweikartensystem, das mit Produktions-Kanbans und Transport-Kanbans arbeitet, ist vor allem für die innerbetriebliche Produktionssteuerung geeignet. Hier wird zwischen verschiedenen Kanban-Karten unterschieden, die unterschiedliche Funktionen erfüllen.

L-mobile Digitalisierte Produktion - Kanban-System Das optimale Nachschubmanagement
  • Lieferanten-Kanban

    Das Lieferanten-Kanban sorgt für eine bedarfsgesteuerte Teilebereitstellung durch externe Lieferanten. Hierbei signalisiert eine Kanban-Karte den Bedarf an Teilen, die der Lieferant direkt auf Lager hat. Das Lieferanten-Kanban verbessert die Liefersicherheit und verkürzt die Wiederbeschaffungszeit, da es den Zulieferer direkt in den Prozess einbindet. Es kann entweder als Erweiterung eines internen Kanban-Systems oder als eigenständiges System eingesetzt werden.

  • Transport-Kanban (Umlagerungs-Kanban)

    Das Transport-Kanban fungiert als innerbetrieblicher Transportauftrag, der den Materialnachschub vom Kanban-Supermarkt zur verbrauchenden Stelle sicherstellt. Sobald ein Behälter an der Fertigungsstelle verbraucht ist, wird das benötigte Material durch das Transport-Kanban aus dem Pufferlager bezogen. Hierbei wird das Produktions-Kanban, das den Bestand im Pufferlager dokumentiert, durch das Transport-Kanban ersetzt.

  • Produktions-Kanban (Kanban in der Fertigung)

    Das Produktions-Kanban stellt die verbrauchsgesteuerte Produktion zwischen zwei aufeinander folgenden Prozessschritten sicher. Dabei löst Kanban einen Auftrag zur Produktion des auf dem Kanban genannten Materials aus. Befindet sich das Material im selben Regelkreis, kann das Produktions-Kanban gleichzeitig auch als Transportauftrag von der Quelle zur Fertigungsstelle dienen. Wichtig dabei ist, dass keine Produktion ohne Produktions-Kanban erfolgen darf, denn sonst ist die Produktion nicht mehr verbrauchsgesteuert.

  • Kunden-Kanban (Kanban im Distributionszentrum)

    Beim Kunden-Kanban wird ein Supermarkt (z. B. Lager oder Regal) direkt beim Kunden eingerichtet. Der Kunde entnimmt die benötigten Teile und sobald ein Kanban verbraucht ist, gibt der Kunde eine Leermeldung ab, die den Nachschub anfordert. Durch den Einsatz von E-Kanban lassen sich so moderne Konzepte, wie z. B. ein Konsignationslager, schnell und kostengünstig realisieren.

Welchen Prinzipien folgt ein Kanban-System?

Kanban-Methode vollständig ausschöpfen: So gelingt es!

Die Kanban-Methode basiert auf sechs grundlegenden Prinzipien, die für den Erfolg eines Systems entscheidend sind. Um die Vorteile eines Kanban-Systems vollständig auszuschöpfen, sollten Unternehmen sicherstellen, dass diese Prinzipien konsequent eingehalten werden. Dabei spielen sowohl das Verhalten der Mitarbeiter als auch der Einsatz von IT-gestützten Systemen eine wichtige Rolle.

  • Nachvollziehbare Regeln

    Transparente und verständliche Regeln sind die Grundlage für jedes erfolgreiche Kanban-System. Alle Beteiligten müssen die Regeln kennen, verstehen und anwenden.

  • Limitierung der Aufgaben

    Die Anzahl der Aufgaben, die einem Mitarbeiter zugewiesen werden, sollte so begrenzt sein, dass der Arbeitsfluss nicht gestört wird. Eine klare Aufgabenverteilung sorgt für Effizienz und Vermeidung von Überlastung.

  • Arbeitsfluss

    Es ist wichtig, dass der Arbeitsfluss kontinuierlich und ohne Unterbrechungen erfolgen kann. Störfaktoren sollten minimiert werden, um Verzögerungen und Engpässe zu vermeiden.

  • Analyse

    Die regelmäßige Analyse der Kanban-Prozesse hilft dabei, Schwachstellen zu identifizieren und den gesamten Arbeitsprozess zu optimieren.

  • Leadership

    Führungskräfte auf allen Ebenen sollten dafür sorgen, dass der Arbeitsfluss erhalten bleibt und kontinuierlich verbessert wird. Führungskompetenz ist entscheidend für den Erfolg des Kanban-Systems.

  • Kooperation

    Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden, dem Management sowie den Kunden und Lieferanten fördert den Informationsfluss und verbessert die Ergebnisse des Kanban-Systems.

Wie sich Ihr Nachschubmanagement fast von selbst regelt: L-mobile E-Kanban

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Weitere wichtige Grundsätze eines Kanban-Systems

Begrenzung der angeforderten Nachschubmenge

Nachschubmeldung erst bei Bedarf

Keine Produktion ohne Bedarf

Nachbestückung nur in Höhe des angeforderten Bedarfs

Zeitnahe Bereitstellung des Materialnachschubs

Eindeutige Zuordnung von Behälter und Kanban-Karten

Für welche Anwendungsbereiche eignen sich Kanban-Systeme?

Ein Kanban System im Lager kann zu Problemen bei der Materialbereitstellung führen, zum Beispiel aufgrund von Verlust von Kanban-Karten.

Obwohl das Kanban-System zahlreiche Vorteile mit sich bringt, eignet sich der Einsatz der Methode nicht für jeden Anwendungsfall. Die Stärken des Kanban-Prinzips liegen insbesondere in der optimalen Nachschubversorgung bei einem gleichmäßig, relativ planbaren Materialverbrauch. So kann zum Beispiel die Bereitstellung einer hohen Anzahl gleichartiger Teile, wie z. B. in der Fließfertigung für standardisierte Serienprodukte, ideal gewährleistet werden. Bei steigernder Variantenvielfalt und sinkenden Losgrößen sowie für die Einzelfertigung eignet sich der Einsatz der Kanban-Methode demgegenüber nicht. Kanban sollte außerdem nicht dazu eingesetzt werden, um auf extreme Nachfrageschwankungen zu reagieren. Hierfür erweist sich die Methode nicht als effizient genug.

Neben den Eigenschaften der Produkte hat auch die Produktionsstätte wichtige Kriterien zu erfüllen, um die Kanban-Methode erfolgreich einsetzen zu können. So sollten die Herstellungstechniken der Produkte relativ konstant beibehalten werden, da mit einem Kanban-System nicht unbedingt flexibel auf größere Änderungen reagiert werden kann. Zudem haben sowohl sämtliche Mitarbeiter in Lager und Produktion als auch externe Lieferanten sorgfältige jegliche Kanban-Regel zu befolgen, um einen reibungslosen Materialfluss gewährleisten zu können. Denn bricht nur ein Element weg, zum Beispiel, weil eine Bestellung nicht rechtzeitig aufgegeben wird oder weil eine Kanban-Karte aus Unachtsamkeit verloren ging, können Verzögerungen in der Produktionskette entstehen, die teure Wartezeiten, Produktionsstillstände oder gar Lieferverzögerungen nach sich ziehen können.

Produkte mit geringen Nachfrageschwankungen

Produkte mit hohem Wertanteil

Produkte mit geringer Variantenvielfalt

Welche Nachteile birgt ein Kanban-System?

Typische Stolpersteine und wie Sie diese vermeiden können

Obwohl das Kanban-System eine bewährte Methode zur Optimierung des Materialflusses in Lager und Produktion ist, gibt es auch einige Herausforderungen, die Unternehmen bei der Implementierung berücksichtigen sollten. Diese potenziellen Nachteile können die Effizienz beeinträchtigen und sollten bei der Entscheidung für oder gegen Kanban beachtet werden.

  • 1. Verzögerungen durch manuelle Prozesse

    Kanban-Karten sind eine zentrale Komponente des Kanban-Systems. Doch die manuelle Handhabung dieser Karten – von der Übergabe bis zur Buchung im ERP-System – kann zu Verzögerungen führen. Wenn Kanban-Karten verloren gehen oder vergessen werden, entstehen Probleme bei der Nachschubsteuerung. Dies kann zu Bestandslücken und im schlimmsten Fall zu Produktionsstillständen führen.

  • 2. Fehlende Bestandstransparenz

    Ein weiteres Risiko besteht in der unzureichenden Bestandstransparenz. Wenn die Kanban-Karten nicht korrekt geführt oder die Bestände nicht regelmäßig überprüft werden, kann dies zu Fehlern in der Materialnachversorgung führen. Eine fehlerhafte Bestandsführung kann wiederum negative Auswirkungen auf die Produktion und den gesamten Materialfluss haben.

  • 3. Abhängigkeit von der Mitarbeitereinbindung

    Ein Kanban-System lebt von der aktiven Teilnahme aller Mitarbeiter. Wenn nicht alle Mitarbeiter die Regeln konsequent einhalten oder den „Lean-Gedanken“ verstehen, kann der Produktionsprozess ins Stocken geraten. Besonders bei der Umstellung auf Kanban ist es wichtig, die Mitarbeiter von Beginn an einzubeziehen, um Widerstände zu vermeiden und die Akzeptanz zu fördern.

  • 4. Technische Genauigkeit und Pflege der Kanban-Karten

    Fehlerhafte oder unvollständige Kanban-Karten können zu Störungen im Produktionsfluss führen. Ist die Karte fehlerhaft oder enthält sie falsche Informationen, kann es zu Engpässen kommen. Um um Fehler im System zu vermeiden, müssen die Kanban-Karten regelmäßig gepflegt und aktualisiert werden.

  • 5. Lieferantenabhängigkeit

    Ein Kanban-System ist stark von den Lieferanten abhängig. Verzögerte Lieferungen oder mangelhafte Teile können den Produktionsprozess massiv stören. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Lieferanten zuverlässig und pünktlich liefern. Eine enge Zusammenarbeit und regelmäßige Qualitätskontrollen können helfen, Engpässe und Verzögerungen zu minimieren.

Nachteile von Kanban-Systemen im Überblick

Intransparente Prozesse

Wenig Prozesssicherheit

Karten können verloren gehen

Karten müssen ausgetauscht und gepflegt werden

Manuelle Übergabe von Karten kostet Zeit

Manuelle Buchungen im ERP-System kosten Zeit

Manuelles Kanban-System vs. Elektronisches Kanban: Welche Lösung passt zu Ihrem Unternehmen?

Die Wahl zwischen einem manuellen und einem elektronischen Kanban-System hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens ab. Ein manuelles Kanban-System, das oft mit physischen Karten und Tafeln arbeitet, ist einfach, kostengünstig und bietet Transparenz direkt am Arbeitsplatz. Es eignet sich besonders für kleinere Teams oder Unternehmen mit stabilen Prozessen und geringem Datenaufkommen. Ein elektronisches Kanban-System hingegen nutzt digitale Tools, die eine dynamische Anpassung, Echtzeit-Updates und eine bessere Integration mit anderen Systemen ermöglichen. Es ist ideal für Unternehmen, die mit komplexen Lieferketten oder schnell wechselnden Anforderungen arbeiten.

Elektronisches Kanban: Lean, smart und simpel!

Ein elektronisches Kanban-System hingegen nutzt moderne Technologien, um Materialnachbestellungen automatisch und in Echtzeit zu steuern. Der Einsatz von RFID-Technologie ermöglicht eine präzise Überwachung des Nachschubs und eine Reduktion von Fehlern in der Bestandsführung. Dies führt zu einer effizienteren, flexibleren und präziseren Steuerung des Materialflusses.

Kanban-Regale mit RFID-Technologie

L-mobile Digitalisierte Produktion - Das E-Kanban-Regal mit den KLeinladungsträgern eignet sich besonders gut für C-Teile-Management

Herausforderung: Nahtloses C-Teile-Management. Weil C-Teile konsequent gebraucht werden, muss ihr konstanter Nachschub immer verlässlich gewährleistet sein.

Lösung: Das RFID-Kanban-Regal. Das leere KLT wird auf dem intelligenten Regalboden positioniert. Das löst die Bestellung der fehlenden Teile über den RFID-Tag per Funk aus und verbucht diese in Echtzeit im ERP-System.

Kanban RFID-Gate: Berührungslose Pulk-Identifikation

Das RFID-Gate ist ein bewährtes Kanban-System zur berührungslosen Nachschubsteuerung eines Pulks.

Herausforderung: Berührungsfreie, automatische Erfassung von Material während des Transports.

Lösung: Statt jede Kanban-Karte manuell zu scannen, werden mittels Kanban RFID-Gate ganze Gruppen von Behältern während des Transportes gleichzeitig identifiziert, was zu einer schnelleren, fehlerfreien Buchung führt. Dabei erkennt die Software die richtige Richtung und filtert mithilfe intelligenter Algorithmen, um Fehlbuchung zu vermeiden.

Erleben Sie die elektronischen Kanban-Systeme online oder vor Ort bei unseren Live-Events

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Vorteile elektronischer Kanban-Prozesse im Lager

Volle Transparenz über den Materialbestand

Zeitersparnis durch Automatisierung

Schutz vor Fehlbestückung

Reduktion von Sicherheitsbeständen

Erhöhung der Reaktionsfähigkeit

Erhöhung des Cash-Flows

Steigerung der Arbeitsproduktivität

Höhere Flexibilität bei kurzfristiger Lieferbereitschaft

Verbesserte Qualitätssicherung

E-Kanban und RFID: Prozesse mobil und effizient gestalten

Mit L-mobile E-Kanban bieten wir Ihnen eine webbasierte, multimandantenfähige Softwarelösung, die es ermöglicht, Ihre Kanban-Prozesse zu digitalisieren und Nachschubanforderungen auszulösen. Die nahtlose Integration der meisten ERP-Systeme ermöglicht durchgehende Prozesse und eine lückenlose Datenhaltung. So wird der administrative Aufwand minimiert und nicht-wertschöpfende Tätigkeiten Ihrer Mitarbeiter reduziert. Das Ergebnis? Eine deutlich optimierte und automatisierte Nachschubsteuerung!

Mit RFID-Kanban zu optimierten Prozessen

Nutzen Sie die Vorteile der RFID-Technologie, um Ihre Nachschubprozesse noch effizienter zu gestalten! Dank kompakter RFID-Lesegeräte können Bedarfsmeldungen direkt am Ort des Verbrauchs erfolgen – sei es an einem RFID-Kanban-Regal, oder einem RFID-Kanban-Gate. Hierzu bietet L-mobile zur passenden Softwarelösung auch die entsprechende Hardware, wie Transponder und RFID-Lesegeräte, damit Sie Ihre Prozesse schnell und nahtlos in Ihre bestehende Infrastruktur integrieren können.

Optimal vernetzt: Anbindung Ihres elektronischen Kanban-Systems an die Lagerverwaltung und an das ERP-System

L-mobile bietet Standardschnittstellen für alle gängigen ERP-Systeme in Echtzeit

Statt auf Kanban-Karten aus Papier setzen immer mehr Unternehmen auf digitalisierte Nachschubprozesse. Mit einem elektronischen Kanban-System können Bedarfsmeldungen präzise und automatisch ausgelöst werden, indem moderne Ortungstechnologien wie RFID oder Ultra-Wideband (UWB) genutzt werden. Dies ermöglicht eine schnelle und fehlerfreie Kommunikation der Bedarfsmeldungen zwischen den verbrauchenden und bereitstellenden Stellen.

Die mobile Lagerverwaltungssoftware L-mobile warehouse unterstützt Sie dabei, Ihr elektronisches Kanban-System nahtlos in Ihr bestehendes ERP-System zu integrieren. Jede Bedarfsmeldung wird dadurch direkt und ohne Verzögerung an Ihr ERP-System übermittelt, sodass Sie stets einen aktuellen Überblick über Ihre Materialbestände haben. Die Integration des Nachschubmoduls in die mobile Lagerverwaltungssoftware L-mobile warehouse bietet außerdem die Möglichkeit, Fertigungsaufträge schnell zu starten, Materialbuchungen vorzunehmen sowie den gesamten Nachschubprozess in Echtzeit steuern.

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Der Einsatz von Kanban-Systemen im Lager, insbesondere von automatisierten Kanban-Systemen, bringt vielerlei Vorteile mit sich. Materialanforderungen können schneller und automatisiert ausgeführt werden, Mitarbeiter werden von manuellen Tätigkeiten befreit und Lagerbestände können spürbar reduziert werden.

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