7 Tipps für eine papierlose Fertigung

Wie Sie die Digitalisierung Ihrer Produktionsprozesse erfolgreich starten können

Kaum zu glauben: Bereits seit mehr als 1.000 Jahren leistet uns Menschen das Papier hervorragende Dienste und ist heute in vielen Lebensbereichen kaum mehr wegzudenken. Egal ob als Buch, Notizblock, Verpackungsmaterial, Beleg und vieles mehr: Bis heute werden Informationen und Wissen mit Hilfe von Papier übermittelt. So auch in der Produktion vieler fertigender Unternehmen. Doch Papier ist in der Fertigung längst keine Voraussetzung mehr für erfolgreiche Geschäftsprozesse. Denn dank der fortschreitenden Digitalisierung wurde die Vision einer papierlosen Fertigung zu einem realen und erreichbaren Ziel.

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Herausforderungen papierbehafteter Prozesse

Nahezu jeder Arbeitsschritt in der Fertigung verlangt nach der Dokumentation prozessrelevanter Informationen: Fertigungsaufträge, Produktionsplanungen, Arbeitsanweisungen, Pick-Listen oder Nachschubbestellungen. All diese Inhalte werden von Mitarbeitern häufig noch immer schriftlich dokumentiert. Im besten Fall erfolgt im Nachgang eine digitale Erfassung der Daten, z. B. in einem ERP-System oder einer Excel-Tabelle, die dann im Laufe des Fertigungsprozesses erneut ausgedruckt wird. Leider ist auch das eher die Ausnahme als die Regel.

Doch gerade in Produktionsprozessen verursacht die Dokumentation und Weitergabe von Informationen durch den Einsatz von Papier zahlreiche Schwierigkeiten. Trotz der inzwischen immer weiter fortschreitenden Digitalisierung haben produzierende Unternehmen viel zu oft mit folgenden Problemen zu kämpfen:

  • Papierbelege gehen verloren

    Wir wissen alle, wie schnell so ein Blatt Papier verschwinden kann. Sind die händisch notierten Daten dann nicht in einem digitalen System erfasst, kann es zu erheblichen Problemen im Fertigungsprozess kommen, beispielsweise zu Verzögerungen oder fehlerhaften Montagen.

  • Hohe Fehleranfälligkeit

    Systeme und Prozesse, die auf der Datenerfassung mittels Papier basieren, bergen ein hohes Risiko für menschengemachte Fehler. Vor allem das Übertragen handschriftlicher Informationen in ein ERP-System oder eine unleserliche Handschrift sind häufige Fehlerquellen.

  • Mangelnde Transparenz

    Informationen, die nur auf Papier notiert wurden, sind für die am Fertigungsprozess beteiligte Personen oft schwer auffindbar. Es fehlt an einem zentralen Ablageort, auf den alle Mitarbeiter zu jeder Zeit Zugriff haben. Nur so lassen sich alle aktuellen Daten in Echtzeit nachvollziehen.

  • Hoher Zeitaufwand

    Manuelle Datenerfassung ist ein sehr zeitaufwändiges Unterfangen. Vor allem die doppelte Erfassung spielt hier eine tragende Rolle. Werden Informationen zunächst schriftlich festgehalten, um im Nachgang ein weiteres Mal ins ERP-System eingetippt zu werden, kostet diese ineffiziente Aufgabe die Mitarbeiter jede Menge kostbare Zeit – und Zeit ist bekanntlich Geld.

7 wertvolle Tipps, wie Sie eine papierlose Fertigung realisieren können

Es steht außer Frage, dass papierbehafteten Prozesse über ein enormes Optimierungspotential verfügen. Der Schlüssel für effiziente Produktionsprozesse? Eine papierlose Fertigung.

Indem der Einsatz von Papier innerhalb der Produktion sukzessive reduziert und abgeschafft wird, lassen sich sämtliche Prozesse schrittweise digitalisieren – und die papierlose Fertigung wird zur Realität. Nun bieten Digitalisierung und Industrie 4.0 heute zahlreiche Möglichkeiten, um die digitale Transformation Ihrer Produktion voranzubringen. Sowohl Digitalisierungs-Neulinge als auch versierte Fachkräfte können leicht den Überblick verlieren, wenn es darum geht, die optimale Strategie für eine papierlose Fertigung zu entwickeln. Damit Sie Ihr Digitalisierungsprojekt bestmöglich realisieren können, haben wir für Sie 7 Tipps zusammengestellt, die Sie auf dem Weg zu digitalisierten Produktionsprozessen unterstützen.

#1 Anforderungen und Ziele für eine papierlose Fertigung definieren

Das Projekte stets mit einer Zieldefinition beginnen sollten, haben Sie sicher schon häufiger gehört – vermutlich sogar öfter, als Ihnen lieb ist. Dennoch scheitern viele Digitalisierungsprojekte noch immer daran, dass es keine klaren Anforderungen und Ziele gibt. Am Ende wurde dann zwar mit innovativen Technologien und Softwarelösungen eine papierlose Fertigung eingeführt, doch passen diese möglicherweise überhaupt nicht zu den konkreten Anwendungsfällen in der Produktion. Im schlimmsten Fall verursacht die Digitalisierung so mehr Probleme als Sie ursprünglich lösen wollten.

Somit steht fest: Die klare Definition Ihrer Projektziele und Anforderungen ist das A und O für die Einführung papierloser Produktionsprozesse!

Analysieren Sie die Ausgangssituation in Ihrer Fertigung.

Nur anhand einer detaillierten Bestandsanalyse lässt sich das entsprechende Optimierungspotential innerhalb Ihrer Produktion identifizieren. Welche Prozesse sind aktuell vorhanden und wie sind diese gestaltet? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Was wird nicht länger benötigt? Sie müssen nicht alle Aufgaben und Workflows neu erfinden, sondern vor allem festlegen, an welchen Stellen bestehende Prozesse verbessert werden können.

Darüber hinaus ist eine anfängliche Bedarfserhebung nötig, um klare Anwendungsfälle festzulegen, die es zu optimieren gilt. Das erleichtert Ihnen im nächsten Schritt die Wahl der einzelnen Software- oder Technologielösungen, die für eine papierlose Fertigung in Frage kommen.

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Ziele einer papierlosen Produktion

Jedes Unternehmen ist anders. Deshalb unterscheiden sich natürlich auch die Ziele, die mit der Digitalisierung erreicht werden sollen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es einige Vorgaben und Wünsche gibt, die den meisten Unternehmen sehr wichtig sind:

Preisgünstige Lösung

Mehr Transparenz

Einfache Skalierbarkeit

Kompatibilität neuer Technologien und Softwarelösungen mit vorhandener Infrastruktur

Anwenderfreundliche Prozesse

Individuell konfigurierbare Systeme bzw. modularer Aufbau

#2 Nutzen Sie eine intelligente Produktionsplanung – Advanced Planning and Scheduling (APS)

Wer kennt es nicht: Gerade eben wurde die Produktionsplanung für die kommenden Fertigungsaufträge abgeschlossen, da fällt plötzlich eine Maschine aufgrund eines Defekts für zwei Tage aus. Kurz darauf teilt Ihnen zudem Ihr wichtigster Lieferant mit, dass er aktuell mit Rohstoffengpässen zu kämpfen hat und die gewünschten Teile leider mit einer Woche Verzögerung anliefern wird.

Kurz gesagt: Die sorgfältig erarbeitete Produktionsplanung wird nutzlos.

Nachteile papierbehafteter Fertigungsplanung

Wer bei der Grob- und Feinplanung in der Fertigung auf ausgedruckte Excel-Tabellen oder gar gänzlich auf die Planung mit Stift und Papier setzt, stößt spätestens bei solchen unvorhersehbaren Ereignissen an seine Grenzen. Sämtliche Planungsschritte müssen manuell überarbeitet werden. Das kostet den Produktionsplaner viel Zeit – nur, um im schlimmsten Fall die Produktionsplanung bereits einen Tag später wieder erneuern zu müssen. Gerade für produzierende Unternehmen, die aufgrund vieler Abhängigkeiten in der Lage sein müssen, schnell auf Änderungen zu reagieren, ist das analoge Arbeiten und die daraus resultierende fehlende Flexibilität in der Produktionsplanung eine große Herausforderung.

Papierlose Fertigung dank automatisierter Fertigungsplaungssoftware

Der Umstieg auf eine digitale und automatisierte Produktionsplanung kann ein entscheidender Faktor sein, um auf spontane Änderungen in der Fertigung schnell, flexibel und erfolgreich reagieren zu können. Eine intelligente APS (Advanced Planing and Scheduling) Software erstellt unter Berücksichtigung aller vorab definierten Regeln und Abhängigkeiten eine detaillierte Planung von Ressourcen, Arbeitsmitteln, Materialien und weiteren Planungselementen und -größen. Für noch mehr Flexibilität und Planungssicherheit unterstützen viele APS Systeme, wie z. B. L-mobile APS, sogenannte Simulationen. Mit diesen können verschiedene Prozessabläufe simuliert werden, um die kurz-, mittel- und langfristige Planung noch besser steuern zu können. Der Umgang mit spontanen Kapazitätsveränderungen, wie einem Maschinenausfall, wird damit deutlich entspannter und einfacher.

Kommt eine intelligente Produktionsplanung in einer papierlosen Fertigung zum Einsatz, ergibt sich für Unternehmen neben der Einsparung von Papier, der Effizienzsteigerung und der erhöhten Flexibilität ein weiterer Mehrwert. Dank der lückenlosen Verknüpfung mit dem führenden ERP-System werden alle Informationen zu Kunden- und Fertigungsaufträgen automatisch synchronisiert – in Echtzeit. Konkret bedeutet das, dass Daten und Informationen rund um die Produktionsplanung nicht mehr händisch im ERP-System hinterlegt werden müssen. Das Ergebnis: Ihre Mitarbeiter gewinnen Zeit, die Sie für wertschöpfende Tätigkeiten nutzen können.

#3 Digitale Datenerfassung als Grundlage der papierlosen Fertigung einführen

Die Basis einer papierlosen Fertigung ist es, Informationen und Daten nicht mehr auf Papier, sondern digital festzuhalten. Die logische Konsequenz hieraus liegt also darin, innerhalb der Produktion eine digitale und bestenfalls mobile Datenerfassung einzuführen. Alle Arten von Daten innerhalb des Produktionsprozesses müssen dabei vollständig, korrekt und kontinuierlich erfasst werden können. Im Grunde ist die elektronische Datenerfassung gleichzeitig die Grundlage der digitalen Transformation hin zur smart factory. Häufig ist es für Unternehmen außerdem sinnvoll, die digitale Datenerfassung auch über die papierlose Fertigung hinaus einzuführen. Denn auch in der Lagerlogistik oder im Field Service Management lassen sich dadurch papierlose Prozesse realisieren.

Informationen müssen in der Fertigung zum richtigen Zeitpunkt für die richtige Person verfügbar sein. Bisher wechselten hierfür Papierbelege den Besitzer. Nicht immer führt das dazu, dass die korrekten Informationen beim Empfänger ankommen. Papierbelege können verloren gehen, Daten enthalten Fehler, sind unleserlich oder fehlen komplett. Gleichzeitig hat immer nur eine Person Zugriff auf die aktuellen Informationen. Denn solange die Daten nicht parallel im System erfasst wurden, sind diese nur auf einem analogen Blatt Papier vorhanden, nicht aber im zentralen ERP-System. Angesichts der stetig wachsenden Anforderungen im Zeitalter von Industrie 4.0 wird eine papierbasierte Produktion für Unternehmen mehr und mehr zum existenziellen Problem.

Anders ist das mit dem Einsatz einer digitalen Datenerfassung. In einer papierlosen Fertigung können dafür unterschiedlichste Lösungen zum Einsatz kommen, die jederzeit mit dem führenden ERP-System im Austausch stehen, Informationen synchronisieren und so einen zentralen Datenpool bieten. Betriebsdatenerfassung, Maschinendatenerfassung oder Personalzeiterfassung – es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Produktionsdaten digital zu erfassen. Während die einzelnen Systeme Ihr Unternehmen auf vielfältige Weise effizient unterstützen, bleibt das Grundprinzip all dieser Softwarelösungen immer gleich: Daten werden digital erfasst, ohne vorher in Papierform notiert zu werden.

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Betriebsdatenerfassung (BDE)

Wenn Sie eine papierlose Fertigung anstreben, in der Sie gleichzeitig auf Papier verzichten und automatisierte Prozesse einführen können, ist eine digitale Betriebsdatenerfassung (BDE) in Anbindung an Ihr ERP-System ein entscheidender Faktor. Denn die manuelle Erfassung von Betriebsdaten auf Papier birgt einige Risiken in der Fertigung.

Nachteile durch den Einsatz von Papier bei der Betriebsdatenerfassung

  • Verschwinden von Fertigungspapieren

    Werden Produktionsdaten zu Fertigungsaufträgen lediglich über Fertigungspapiere weitergegeben, besteht ein hohes Risiko, dass diese verloren gehen. Bis die Papiere erneut auftauchen, kann viel Zeit vergehen – Zeit, in der die Produktion im schlimmsten Fall stillsteht.

  • Lange Reaktionszeiten bei Maschinenausfällen

    Auch Maschinenstörungen führen häufig zu einem Produktionsstopp. Denn ohne Echtzeitinformation in einem zentralen BDE Cockpit kann nur mit großer Zeitverzögerung auf diese Störungen reagiert werden.

  • Fehleranfälligkeit bei der Datenerfassung

    Ohne automatisiertes System werden Betriebsdaten von Hand erfasst. Diese manuelle Rückmeldung der Daten an das ERP-System ist äußerst fehleranfällig und kann im weiteren Verlauf des Wertschöpfungsprozesses zu schwerwiegenden Problemen führen.

Vorteile einer papierlosen Betriebsdatenerfassung

Alle Fertigungsaufträge aus dem ERP-System können dank einer lückenlosen Verknüpfung mit der Betriebsdatenerfassung digital an BDE Terminals eingesehen und bearbeitet werden. Informationen über Betriebszustände, Maschinenauslastung, Stückzahlen und weitere Daten, die im betrieblichen Wertschöpfungsprozess anfallen, werden automatisch von der BDE erfasst und an das ERP-System weitergegeben.

Das Ergebnis: Produktionsleiter können jederzeit den aktuellen Status eines Fertigungsauftrags verfolgen. Gleichzeitig können alle Arbeitsplätze in der papierlosen Fertigung überblickt und bei auftretenden Störungen direkt reagiert werden.

Maschinendatenerfassung (MDE)

Maschinen zählen zu den wichtigsten Betriebsmitteln Ihrer Fertigung. Nur wenn diese reibungslos funktionieren, lassen sich Fertigungsaufträge erfolgreich produzieren. Viele modernen Maschinen sind heutzutage bereits computergesteuert – und somit in der Lage, Ihre Betriebszustände transparent zu kommunizieren. Ihre Maschinen sind bereit, Daten digital mit Ihnen zu teilen und bieten Ihnen die perfekte Basis für eine digitale Maschinendatenerfassung in der papierlosen Fertigung.

Nachteile durch eine manuelle Maschinendatenerfassung (MDE)

  • Hohes Fehlerrisiko

    Ohne eine digitale Lösung werden Maschinendaten von den Mitarbeitern in der Produktion eigenständig erfasst. Wie auch bei der Betriebsdatenerfassung birgt die manuelle Maschinenmeldung an das ERP-System ein hohes Fehlerrisiko. Schon die kleinste Ungenauigkeit kann zu Maschinenausfällen führen, wenn Fehler im System vorab nicht erkannt wurden.

  • Ineffizienter Einsatz von Personalressourcen

    Fakt ist: Eine manuelle Maschinendatenerfassung ist ein höchst ineffizienter Prozess. Indem Sie Mitarbeiter Ihres Teams beauftragen, alle Daten von Hand in Excel-Tabellen aufzuzeichnen, kostet Sie das eine wertvolle Ressource – die sich mit einer digitalen Datenerfassung allerdings problemlos um wichtigere Aufgaben innerhalb des Wertschöpfungsprozesses kümmern könnte.

  • Fehlende Analysen

    Im Eifer des Gefechts gibt es immer wieder Momente, in denen Informationen aus Zeitmangel schnell auf einem Blatt Papier notiert werden. Natürlich werden Maschinendaten so immerhin festgehalten. Doch in aussagekräftige Auswertungen zur kontinuierlichen Verbesserung von Produktionsprozessen können diese Informationen nur schwer einbezogen werden. Der Grund: Datenanalysen sind am effizientesten, wenn sie mit einer Software realisiert werden – weshalb digital erfasste Daten eine Voraussetzung sind.

Vorteile einer papierlosen Maschinendatenerfassung (MDE)

Für eine papierlose Fertigung ist der Schritt hin zu einer digitalen Maschinendatenerfassung nahezu unabdingbar. Mit Hilfe der kontinuierlichen, präzisen und automatischen Erfassung maschinenbezogener Daten lässt sich nicht nur die Produktivität in der Fertigung steigern. Anhand der in Echtzeit verfügbaren Informationen wird eine effektive Auslastung aller Maschinen ermöglicht.

Eine manuelle Datenerfassung im ERP-System ist durch den Einsatz einer MDE Lösung nicht mehr nötig. Innovative MDE Systeme, wie beispielsweise die L-mobile MDE, verfügen über eine Schnittstelle zum eingesetzten ERP-System und können alle Maschinendaten somit unmittelbar an das ERP-System melden. Das Ergebnis: Ein durchgängiger Informationsfluss von der Fertigung bis ins Büro – ganz ohne Papier.

Personalzeiterfassung (PZE)

Auch das Thema Personalzeiterfassung (PZE) sollten Sie bei der Planung Ihrer papierlosen Fertigung nicht unterschätzen. Denn eine digitale PZE ist die perfekte Ergänzung zur Betriebsdaten- und Maschinendatenerfassung.

Nachteile durch eine manuelle Personalzeitenerfassung (PZE)

  • Hoher Zeitaufwand

    Wer kennt es nicht: Täglich werden Arbeits- und Pausenzeiten ordentlich in einer klassischen Papierliste dokumentiert, um am Monatsende an den Arbeitgeber übergeben zu werden. Teilweise erfolgt diese Erfassung auch bereits am PC in einer eigenen Excel-Tabelle. Doch Papierliste und Excel-Tabelle haben eines gemeinsam: Das manuelle Eintragen der Zeiten ist mit einem extremen Aufwand verbunden.

  • Aufwändige Auswertung und Übergabe in Drittprogramme

    Auch an anderer Stelle macht sich dieser hohe Zeitaufwand bemerkbar. Die einzelnen Listen der Kollegen und Kolleginnen müssen von den zuständigen Mitarbeitern mühsam ausgewertet und gegebenenfalls in externe Systeme, beispielsweise in ein Lohnprogramm, übertragen werden.

  • Fehleranfälligkeit und Manipulationsrisiko

    Werden Arbeitszeiten auf Papierlisten erfasst, besteht beim Übertragen der Daten in ein digitales System immer die Gefahr von Tippfehlern. Unkonzentriertes Arbeiten kann daher schnell zu fehlerhaften Auswertungen führen. Ein weiterer Nachteil ist das bestehende Manipulationsrisiko. Auch wenn die meisten Mitarbeiter Ihre Zeiten pflichtbewusst und korrekt erfassen, kommt es leider immer wieder vor, dass Arbeitszeiten und Pausenzeiten bewusst falsch angegeben werden.

Vorteile einer papierlosen Personalzeitdatenerfassung (PZE)

Durch die Einführung einer PZE Lösung wie der L-mobile PZE runden Sie die digitale Datenerfassung in einer papierlosen Fertigung optimal ab. Ein gutes PZE System verfügt über die Möglichkeit, alle Arbeitszeitmodelle erfassen zu können, von der Gleitzeit bis zur Schichtzeit. Ebenso lassen sich in der Regel Wochenpläne festhalten, Fehlzeiten und Krankheitstage verwalten und weitere Berichte zentral einsehen. Darüber hinaus müssen Daten nicht mehr manuell in Drittsystemen eingetragen werden. Mit Schnittstellen zu externen Systemen werden Medienbrüche vermieden und Daten automatisch übergeben.

Das zeitliche Einsparpotential durch die automatisierte und zentrale Datenerfassung ist enorm. Gleichzeitig verbessert sich die Transparenz in Ihrer Produktion. Selbstverständlich lässt sich eine digitale Personalzeiterfassung problemlos im ganzen Unternehmen realisieren – und da viele Lösungen heute browserbasiert sind, ist auch die Bedienung aus dem Home Office oder dem Außendienst ein Kinderspiel.

#4 Papierlose Fertigungsaufträge: Begleitpapiere durch elektronische Etiketten (E-Labeln) ersetzen

Eine der häufigsten Arten, in der Papier im Produktionsprozess zum Einsatz kommt, sind gedruckte Fertigungsaufträge. Vielleicht stehen auch in Ihrer Produktion heute viele KLTs, an denen Papierbelege zur Zuordnung der Inhalte befestigt sind. Doch wie häufig müssen in Ihrer Fertigung dennoch die passenden KLTs gesucht werden? Wie oft gehen gedruckte Fertigungsaufträge verloren, so dass nicht mehr nachvollziehbar ist, welches Material sich im KLT befindet? Wie so oft verursacht der Einsatz von Papier auch in diesen Fällen hohe Suchzeiten, die sich letzten Endes in hohen Kosten widerspiegeln.

Nachteile gedruckter Fertigungsaufträge in der Produktion

Keine aktuellen Echtzeitdaten

Hohe Suchzeiten

Fehlende Transparenz

Verlustrisiko von Papierbelegen

Erschwerte Rückverfolgung des Materialflusses

Fehlende Nachhaltigkeit, da bedrucktes Papier nur einmal zum Einsatz kommt

Anfällig gegen äußere Einflüsse, beispielsweise Wasser

Medienbrüche im Fertigungsprozess

Aufwändige manuelle Datenerfassung

Lückenlos und digital: Verknüpfung von E-Label und Fertigungsauftrag

Indem Sie elektronische Etiketten, wie die L-mobile e-label, anstelle von gedruckten Fertigungsaufträgen einsetzen, kommen Sie der papierlosen Fertigung einen weiteren Schritt näher. E-label ermöglichen es Ihnen innerhalb des Produktionsprozesses vollständig auf gedruckte Begleitpapiere zu verzichten. Die Etiketten werden z. B. an KLTs befestigt und zu Beginn mit einem Fertigungsauftrag aus dem ERP-System verheiratet. Von diesem Moment an werden alle Informationen zum aktuellen Auftrag übersichtlich und transparent auf dem digitalen Display des E-Labels angezeigt.

Neben vielen nützlichen Funktionen haben E-Label gegenüber Papierbelegen einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie lassen sich schnell und einfach mit Ortungstechnologien kombinieren. Während gedruckte Fertigungsaufträge und das zugehörige Material innerhalb der Produktion oft nur durch zeitintensives Suchen gefunden werden, können E-Label in Echtzeit geortet werden. Dafür werden Sie häufig mit sogenannten RFID-Tags ausgestattet. Parallel wird Ihre Fertigung an den passenden Stellen mit RFID-Readern ausgestattet. Sobald sich ein KLT mit zugehörigem E-Label in Reichweite eines Readers befindet, identifiziert dieser automatisch den Fertigungsauftrag. Somit wissen Sie jederzeit an welcher Fertigungsinsel und in welchem Zustand sich ein bestimmter Auftrag befindet – metergenau und vollkommen ohne Papiereinsatz.

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Dem flexiblen Einsatz von elektronischen Etiketten sind auch über die Fertigung hinaus keine Grenzen gesetzt. So eignen sich die E-Label auch perfekt für eine digitale Lagerplatzkennzeichnung oder Preiskennzeichnungen im Einzelhandel, um gedruckte Etiketten zu vermeiden.

#5 Automatisieren Sie Ihre Nachschubsteuerung mit elektronischem Kanban (E-Kanban)

Eine weitere Möglichkeit, um mit einer papierlosen Fertigung zu starten, ist die Einführung einer automatisierten Nachschubsteuerung. Klassischerweise kommen in Unternehmen manuelle Nachschubprozesse zum Einsatz. Um die Materialversorgung zu sichern wird das Fehlen von Teilen gemeldet, um eine Nachbestellung auszulösen. Häufig erfolgt das über Kanbanprozesse – und in Papierform.

Nachteile einer manuellen Nachschubbestellung

  • Zeitversatz bei der Materialversorgung

    Grundsätzlich ist ein Kanban-System eine gute Lösung für verschiedenste Geschäftsprozesse. Doch beim manuellen Kanban gilt es für Unternehmen dennoch einige Herausforderungen zu meistern. Allen voran erfolgt die Bedarfsmeldung und die Nachbestellung von Teilen in der Regel mit einem deutlichen Zeitversatz. Da die Informationen mittels Kanbankarten manuell weitergegeben werden, stehen die Daten dem Empfänger nicht in Echtzeit zur Verfügung – und die Nachbestellung verzögert sich unweigerlich.

  • Hoher Aufwand

    Das manuelle Weitergeben von Bedarfsmeldungen sowie die Erfassung der nötigen Bestellungen durch die Hand des Mitarbeiters verursacht einen enormen personellen Aufwand. Diese ineffizient genutzte Zeit könnte durch eine automatisierte Nachschubsteuerung für die Arbeit an wichtigeren Stellschrauben genutzt werden.

  • Verlustrisiko der Kanbankarten

    Manuelle Kanban-Systeme basieren in der Regel auf physischen Kanbankarten. Im Prinzip können die Karten als ein Synonym für den Einsatz von Papierzetteln gesehen werden. Genau wie Papier können auch Kanbankarten schnell verloren gehen. Die handschriftliche Erfassung von Materialentnahmen kann außerdem dazu führen, dass Informationen auf den Karten nicht lesbar sind, im schlimmsten Fall falsch interpretiert werden und am Ende der ganze Produktionsfluss ins Stocken gerät.

Papierlos und automatisiert: Elektronisches Kanban-System als effiziente Lösung

Bereits in unserem ersten Tipp haben wir darauf hingewiesen, dass es für eine papierlose Fertigung in der Regel sinnvoll ist, bestehende Prozesse zu optimieren, anstatt das Rad komplett neu zu erfinden. Das Gleiche gilt für Ihre Nachschubsteuerung. Das Kanban-System ist ein hervorragendes Werkzeug, um einen konstanten Materialfluss zu gewährleisten, die Lagerhaltung zu minimieren und schnelle Durchlaufzeiten zu ermöglichen. Warum also dieses Prinzip über Bord werfen, wenn Sie die manuellen Prozesse doch genauso gut einfach digitalisieren können?

Indem Sie Kanban-Systeme mit der AutoID-Technologie RFID (Radio Frequency Identification) verknüpfen, entsteht ein elektronisches Kanban-System, mit dem sich vollständig automatisierte Bestellprozesse realisieren lassen. So werden nicht nur Fehlbuchungen und Verzögerungen im Prozess vermieden, das Nachschubmanagement wird außerdem transparent und kann in Echtzeit abgewickelt werden.

L-mobile E-Kanban: Flexible Lösungsmöglichkeiten für Ihren individuellen Anwendungsfall

Elektronische Kanban-Systeme lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise in eine papierlose Fertigung integrieren. Das L-mobile E-Kanban liefert beispielsweise einige innovative Lösungen, um Nachschubprozesse zu automatisieren: Ein RFID-Kanban-Regal, einen RFID-Kanban-Briefkasten und ein RFID-Gate. Das Prinzip ist immer gleich: Dank RFID-Readern an Regel, Briefkasten und Gate sowie den mit RFID-Tags ausgestatteten Behältern, werden Bedarfsmeldungen automatisch erkannt, sobald ein RFID-Tag den Radius des Readers passiert. Beim RFID-Kanban-Regal geschieht das zum Beispiel, indem alle leeren KLTs auf dem obersten Regalboden platziert werden, an dem der RFID-Reader befestigt ist. Die Bedarfsmeldung wird in Echtzeit im ERP-System erfasst, die Nachschubbestellung automatisch ausgelöst. Alles, zu 100% ohne den Einsatz von Papier oder Kanbankarten.

#6 Binden Sie Ihr gesamtes Team in den Digitalisierungsprozess mit ein

Planen Sie die Realisierung einer papierlosen Fertigung, wird es mit diesem Schritt unweigerlich zu einigen Veränderungen innerhalb Ihres Unternehmens und den bestehenden Produktionsprozessen kommen. Neue Abläufe, moderne Softwarelösungen oder unbekannte Technologien – Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können sich dabei schnell überfordert fühlen. Einige Teammitglieder können die gravierenden Veränderungen, die eine Digitalisierung in der Produktion mit sich bringt, möglicherweise sogar als Bedrohung ansehen. Es entstehen Existenzängste und wer bis dahin wenig Berührungspunkte mit einer digitalisierten Fertigung hatte stellt sich vielleicht die Frage: Wird meine Arbeit in Zukunft überhaupt noch benötigt?

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Umso wichtiger ist es, Ihr gesamtes Team von Beginn an in die digitale Transformation mit einzubeziehen. Denn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind Ihre wertvollste Ressource. Überzeugen Sie sie vom Nutzen einer papierlosen Fertigung und gehen Sie verständnisvoll und unvoreingenommen auf alle Bedenken ein. Sobald Ihr Team den Mehrwert digitaler Prozesse für das Unternehmen, vor allem aber die Vorteile für sich selbst erkannt haben, kann es außerdem eigene Ideen in Ihr Digitalisierungsprojekt einfließen lassen.

Bedenken Sie außerdem, dass Sie genügend Zeit für die Umstellung von Papier auf die digitalen Prozesse einplanen sollten. Je nachdem, welche Technologien und Softwarelösungen in Ihrem Unternehmen zum Einsatz kommen werden, kann es nötig sein Ihr Personal vorab professionell im Umgang mit den neuen Anschaffungen zu schulen. Denn nur, wenn alle am Prozess beteiligten Personen optimal eingearbeitet wurden, ist es Ihnen am Ende möglich, papierlose Fertigungsprozesse effizient und erfolgreich zu gestalten.

#7 Schritt für Schritt: Gehen Sie den Weg der digitalen Transformation in Etappen

Falls Sie sich nun fragen, wie Sie die unzähligen technologischen und softwarebasierten Lösungen parallel realisieren sollen, können wir Sie mit unserem letzten Tipp beruhigen. Eine papierlose Fertigung entsteht nicht von heute auf Morgen. Nicht alle Ideen und Lösungen müssen auf einmal realisiert werden – denn die digitale Transformation Ihrer Produktion ist ein kontinuierlicher Prozess. Entwickeln Sie Ihre Maßnahmen schrittweise. Niemand profitiert von schlecht geplanten Experimenten, nur, damit das Papier schneller aus Ihrer Fertigung verschwindet. Entwickeln Sie stattdessen eine durchdachte und realisierbare Roadmap unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen. Hier können Sie die einzelnen Projektstufen und deren zugehörige Maßnahmen definieren.

Einige Faktoren können Ihnen bei Ihren Überlegungen helfen, die für Ihr Unternehmen passende Reihenfolge der Projektstufen festzulegen. In welchen Maßnahmen schlummert das meiste Verbesserungspotential? Was bringt Ihrem Unternehmen aktuell den größten wirtschaftlichen Mehrwert? Wann kann der ROI erreicht werden? Indem Sie sich unter anderem mit diesen Fragen beschäftigen können Sie Ihre individuelle Projektstrategie entwickeln.

Eine schrittweise digitale Transformation bietet nicht nur den Vorteil einer systematischen Vorgehensweise. Auch das finanzielle Investment muss nicht auf einmal geleistet werden, sondern kann besser gesteuert werden. Die Realisierung der papierlosen Fertigung in Etappen bringt außerdem eine gewisse Flexibilität mit sich. Die erste Projektstufe ist erfolgreich abgeschlossen, doch auf Grund unvorhersehbarer Umstände würden Sie die nächsten Digitalisierungsschritte gerne pausieren? Womöglich zeigt sich im Laufe des Digitalisierungsprojektes aber auch, dass eine später geplante Projektstufe besser gleich realisiert werden sollte? Mit einer schrittweise durchgeführten digitalen Transformation zur papierlosen Fertigung ist das problemlos möglich.

Vorteile einer papierlosen Fertigung

Welchen Mehrwert die Digitalisierung Ihrer Produktion Ihnen bringen kann

Steigerung der Produktivität

Vollständige Transparenz

Fehlerquellen werden minimiert

Jederzeit Zugriff auf relevante Daten

Automatisierte Fertigungsprozesse

Entlastung der Mitarbeiter dank vereinfachter Prozesse

Schnellere Entscheidungsprozesse

Informationen in Echtzeit

Präzise Datenerfassung

Reduzierung von Prozesskosten und Produktionszeiten

Verkürzte Reaktionszeiten

Erhöhte Prozesssicherheit

Die papierlose Fertigung mit kompetenten Partnern gestalten

Der Weg zur papierlosen Fertigung ist mit vielen Überlegungen, innovativen Lösungen und Technologien sowie wichtigen Entscheidungen gepflastert. Die gute Nachricht: All das müssen Sie nicht alleine realisieren. Nutzen Sie die Erfahrung und das Know-how eines externen Partners, um für einen reibungslosen Projektverlauf und erfolgreiche Ergebnisse zu sorgen. Bedenken Sie bei der Wahl des Partners, dass dieser Ihre strategischen Ziele langfristig unterstützen und Sie auf Ihrem gesamten Weg der digitalen Transformation begleiten sollte.

Dank unserer langjährigen Erfahrung in Sachen Optimierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen verfügt unser Team bei der L-mobile über umfangreiches Expertenwissen, mit dem wir Ihnen gerne zur Seite stehen – von der Digitalisierung von Fertigungsprozessen bis hin zu passenden Hardwarelösungen. Kontaktieren Sie unsere Experten und gemeinsam entwickeln wir die passende Strategie für Ihre papierlose Fertigung.

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