Lagerhaltung
Blocklager oder Hochregal? Lagerungstechniken im Vergleich
Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Lagerungstechniken und deren Vor- und Nachteile
Geschätzte Lesedauer: 9 min
Lagerhaltung
Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Lagerungstechniken und deren Vor- und Nachteile
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Innerhalb der Lagerlogistik stehen den Verantwortlichen zur physischen Gestaltung der Lagerplatzzuordnung unterschiedliche Lagerungstechniken zur Verfügung. Bei der Suche nach dem geeigneten Lagerungstyp sind die Beschaffenheit der Ware, wie auch die Verwendungshäufigkeit ein maßgeblicher Entscheidungsfaktor. Jedoch ist die Auswahl der Lagerungstechnik keine Entweder-Oder-Entscheidung. So können verschiedene Lagerungstechniken innerhalb der Lagerlogistik eines Unternehmens gleichzeitig angewendet werden.
Dieser Beitrag widmet sich den beiden häufigsten Lagerungstechniken — der Bodenlagerung, in diesem Fall dem Blocklager, und der Regallagerung in Form des Hochregals (HRL). Worin unterscheidet sich ein Blocklager von einem Hochregal und welche Vor- und Nachteile weisen diese beiden Lagerungstechniken auf? Wir haben beide Lagerungstypen unter die Lupe genommen und miteinander verglichen.
Wie der Name dieser Lagerungstechnik bereits vermuten lässt, werden im Blocklager alle zu lagernden Waren in Blöcken zusammengefasst. Das Blocklager zählt zum Typ der Bodenlagerung und ist charakteristisch für ein Warenlager, in dem Kisten, Gitterboxen und Paletten ohne Einsatz von Regalen oder ähnlichem übereinandergestapelt werden. Somit eignet sich diese Lagerart am besten für Palettengüter, Getränke, Fässer oder Reifen beziehungsweise auch für Güter, die für ein Hochregallager zu schwer sind.
Um darüber hinaus den Zugriff auf jeden Artikel sicherstellen zu können, werden zumeist nur gleiche Artikel in einem Blocklager gelagert. Die Lagerstrategie eines Blocklagers hängt davon ab, wie die gelagerten Artikel in dieser Lagerungstechnik erreichbar sind. Das FIFO-Prinzip (First in, First Out) ist bei einem Blocklager, das lediglich von einer Seite zugänglich ist, schwer umsetzbar. Gängig ist hier das LIFO-Prinzip bei der Auslagerung (Last in, First Out).
Ein Blocklager ist immer dann sinnvoll, wenn Ware der gleichen Art gelagert werden soll, es sich um selten benötigte Ware und/oder hohe Entnahmemengen handelt. Gleichzeitig sollten die Güter eine hohe Haltbarkeit aufweisen. Das Blocklager ist eine artikel- bzw. chargenreine Lagerungstechnik, die vollständig ohne Strom betrieben werden kann. Vorausgesetzt, dass die zu lagernden Güter stapelfähig sind und die genannten Eigenschaften aufweisen, gestaltet sich die Bestandsführung in einem Blocklager extrem einfach.
Eine weitere Variante der Bodenlagerung ist die Reihenlagerung. Im Gegensatz zur Blocklagerung werden hier die Waren in nebeneinanderstehenden Reihen auf dem Boden gelagert. Durch den Platz zwischen den Reihen sind die Güter einfacher zugänglich, jedoch wird mehr Raum benötigt.
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Der Vorteil einer Blocklagerung ist zum einen der hohe Flächennutzungsgrad aufgrund der Einheitlichkeit und Stapelfähigkeit der Waren. Darüber hinaus bietet diese Lagerungstechnik eine hohe Flexibilität hinsichtlich des schnellen Umbaus eines Blocklagers.
Da es im Blocklager keine festen Vorgaben hinsichtlich der Lagerhaltung gibt, kann bei Bedarf variabel auf veränderte Anforderungen reagiert werden. Zu guter Letzt ist ein Blocklager kostensparender als ein Regallager. Durch den Verzicht auf Palettenregale und die Möglichkeit, dieses Lager komplett stromfrei zu betreiben, fallen erheblich geringere Wartungs- und Investitionskosten an.
Jedoch sollte sich jedes Unternehmen vor der Einführung eines Blocklagers darüber im Klaren sein, dass der Zugriff auf einzelne Artikel im Blocklager erschwert wird und mitunter hohe Zugriffszeiten aufgrund schlecht erreichbarer Waren entstehen können. Je nach Erreichbarkeit der Ware kann ebenfalls ausschließlich das LIFO-Prinzip als Lagerungsstrategie problemlos verwendet werden. Das schließt wiederum die Einlagerung von verderblichen Waren in das Blocklager aus.
Auch bei schwer zu stapelnden Waren ist der Einsatz eines Blocklagers nicht die praktikabelste Lagerungstechnik. Zu lagernde Güter müssten zunächst in Gitterboxpaletten gepackt werden und können erst anschließend gestapelt eingelagert werden. Generell besteht die Gefahr von Beschädigungen bei der Umlagerung.
Die Regallagerung ist eine Lagerform, bei der Waren, Materialien oder Produkte in Regalen systematisch aufbewahrt werden. Diese Regale können unterschiedlich hoch und breit sein und ermöglichen eine platzsparende und übersichtliche Lagerung, oft mit einfacher Zugriffsmöglichkeit per Hand oder mit Hilfsmitteln wie Gabelstaplern.
Obgleich das Blocklager aufgrund der Stapelfähigkeit der Güter bereits einen hohen Flächennutzungsgrad aufweist, erzielt der Einsatz eines Regallagers mit einer Höhe von bis zu 45 Metern das Maximum an Raumnutzung und Lagerkapazität. Zudem erlaubt die Lagerungstechnik die Ein- und Auslagerung von unterschiedlichsten Waren in ein und dasselbe Hochregallager.
Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, unterschiedliche Lagergüter einzulagern, fungieren Hochregallager unter anderem auch als Tiefkühllager, Reinraumlager, Schwerlastlager, Gefahrgutlager und HRL-Silos. Unabhängig vom Einsatzgebiet ist bei der Anordnung der Hochregale immer darauf zu achten, dass zwischen den einzelnen Hochregalen eine Gasse bestehen bleibt, in denen sich Regalbediengeräte bewegen können, um die Ware zu koordinieren.
Die Regallagerung bietet zudem eine geeignete Basis für die dynamische Lagerhaltung — auch bekannt als chaotische Lagerhaltung. Dies bewirkt eine noch effektivere Nutzung der Lagerkapazitäten. Auch die ABC-Strategie ist bei dieser Lagerungstechnik eine geeignete Methode zur Erhöhung der Umschlagleistung und der Optimierung von Lauf- und Fahrwegen.
Ein Hochregallager ist in der Lage, die vorhandene Grundfläche optimal auszunutzen. Zusätzlich erlaubt diese Lagerungstechnik, verschiedene Waren unterschiedlichster Größen zu beherbergen. In Kombination mit einer mobilen Lagerverwaltung können zusätzliche Maßnahmen zur Platzersparnis ergriffen werden. So gelingt eine einfache Umsetzung verschiedener Lagerungsstrategien, wie der chaotischen Lagerhaltung, dem FIFO-Prinzip und vielem mehr.
Ein Regallager bietet eine hohe Raumnutzung aufgrund der Möglichkeit, die Lagergüter in Regalen auf bis zu 45 Metern Höhe zu lagern. Da das HRL sowohl die Ein- und Auslagerung von Flachgut als auch Langgut ermöglicht, können viele verschiedene Waren in einem Hochregallager untergebracht werden. In Kombination mit einer mobilen Lagerverwaltungssoftware lassen sich für die Lagerplatzzuordnung verschiedene Strategien realisieren.
Um langfristig einen Vorteil aus der maximalen Flächennutzung ziehen zu können, bedarf es bei der Einführung eines Hochregallagers im Gegensatz zum Blocklager hoher Einrichtungskosten. Ebenso empfiehlt sich die Investition in eine mobile Lagerlösung, um stets Bestandstransparenz sicherzustellen. Denn wird in einem HRL auf ein Lagerverwaltungssystem verzichtet, kann es aufgrund der fehlenden Artikel- bzw. Chargenreinheit geschehen, dass verfügbare Artikel nicht gefunden werden oder schnell benötigte Ware nicht mehr verfügbar ist. Dies wiederum kann für eine verzögerte Auftragsabwicklung und zusätzliche Kosten sorgen.
Obgleich Sie sich am Ende für ein Blocklager, ein Hochregallager oder die Kombination aus beidem entscheiden: Wichtig ist, dass der gewählte Lagerungstyp für Ihre Lagergüter und Lagerprozesse die praktikabelste Lagerungstechnik darstellt.
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