Elektronisches Kanban (E-Kanban)
Mit RFID-Kanban zu optimierten Prozessen
Automatisierte Nachschubmeldungen in Echtzeit – für schnellere Abläufe und weniger Lagerbestand
Geschätzte Lesedauer: 6 min
Elektronisches Kanban (E-Kanban)
Automatisierte Nachschubmeldungen in Echtzeit – für schnellere Abläufe und weniger Lagerbestand
Geschätzte Lesedauer: 6 min

Das aus Japan stammenden Kanban-Prinzip basiert auf der Nachschubsteuerung mithilfe von Kanban-Karten. Die traditionelle Methode hat sich vielfach bewährt und wird in zahlreichen produzierenden Unternehmen täglich eingesetzt.
Um die Nachschubsteuerung noch effizienter zu gestalten, setzen immer mehr Unternehmen auf RFID-Kanban-Systeme. Dank modernster RFID-Technologie sparen diese Systeme Zeit und Kosten, da Materialien sofort beim Entstehen des Bedarfs nachbestellt werden und die Logistik jede Verbrauchsstelle optimal versorgen kann.
Bei den klassischen Kanban-Prozessen wird Produktionsmaterial in gekennzeichneten Behältern zusammen mit einer Kanban-Karte gelagert. Auf den Papierkarten werden Quelle, Verbraucher, Material und Menge notiert. Sobald nun ein Behälter beziehungsweise dessen Inhalt verbraucht ist, entnimmt ein Mitarbeiter die Kanban-Karte und meldet damit den entstandenen Bedarf an den vorgelagerten Prozess.
Traditionell erfolgt dieser Vorgang über visuelle Systeme wie Kanban-Tafeln. Das Einstecken der Karten signalisiert der Logistik, dass die Behälter wieder aufgefüllt werden müssen. Dieser Informationsfluss ist häufig noch manuell, muss regelmäßig kontrolliert werden und verursacht einen hohen Zeitaufwand für die Logistikmitarbeiter.

Durch IT-Unterstützung lassen sich Kanban-Systeme modernisieren und Bedarfsmeldungen weitgehend automatisieren. Dadurch entfallen die visuelle Kontrollen der Logistikmitarbeiter. Hierfür verbuchen die Produktionsmitarbeiter die Kanban-Karten direkt im ERP-System, indem sie den Verbrauch eintragen. In den entsprechenden Kanban-Regelkreisen werden die vorgelagerten Prozesse automatisch über den Bedarf informiert, sodass eine schnellere Nachlieferung möglich wird – zumindest theoretisch.

In der Praxis zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Produktionsmitarbeiter wollen ihre Arbeit nicht ständig unterbrechen, um jede Kanban-Karte am Computer zu buchen. Stattdessen sammeln sie die Karten während der Schicht.
Erst am Ende des Arbeitstages werden sämtliche verbrauchten Materialien über das ERP-System nachbestellt. Dieser zeitliche Versatz zwischen Bedarfsentstehung und Bedarfsmeldung bedingt großer Puffermengen an den Produktionslinien bzw. in den Materialpuffern (Supermärkten).
Mit einem elektronischen Kanban-System (E-Kanban) sichern Sie eine durchgängig bedarfsgerechte Materialversorgung in Ihrer Produktion – automatisch, transparent und ohne Umwege. Bestellprozesse werden in Echtzeit ausgelöst, Engpässe zuverlässig vermieden und der gesamte Nachschubprozess deutlich effizienter gestaltet.
Aufgrund der großen Zeitspanne zwischen Materialverbrauch und tatsächlicher Nachschubanforderung, wird in sogenannten Kanban-Supermärkten meist viel Material zwischengelagert. Die Lagerbestände binden nicht nur Kapital, sondern erhöhen auch die Lagerkosten des Unternehmens.
Die Mitarbeiter in Logistik und Produktion werden mit Buchungstätigkeiten belastet. Eine Vereinfachung der Prozesse kann mithilfe von RFID-Kanban erzielt werden. Das bedeutet: Die bestehende Methode zur Nachschubsteuerung wird neuester Technologie aufgewertet und dadurch automatisiert.
Um Nachschubprozesse effizient zu gestalten, sollten Mitarbeiter ihren Bedarf zeitnah und unkompliziert melden können, ohne sich erst am Computer anmelden und die Daten manuell ins ERP-System eingeben zu müssen. Die Lösung: eine mobile Anwendung, die den Nachschubbedarf automatisch und ohne zusätzlichen Aufwand erfasst. Genau das ermöglicht die RFID-Technologie.
Praktisch: Bestehende Kanban-Systeme lassen sich mit einfachen Anpassungen zu RFID-Kanban-Systemen aufrüsten. Kanban-Karten werden dazu mit RFID-Transpondern ausgestattet, entweder direkt auf der Karte oder in speziellen Kunststoffhüllen. Mit an den Verbrauchsstellen installierten RFID-Lesegeräten können die Karten automatisch ausgelesen werden. So werden Verbrauch und Bedarf in Echtzeit gemeldet, wodurch Nachschubprozesse deutlich schneller, fehlerfrei und effizienter ablaufen.
Die Materialnachbestellung kann mit RFID-Kanban auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden: Entweder hält der Produktionsmitarbeiter die mit RFID-Transpondern ausgestattete Kanban-Karte vor ein Lesegerät, oder es werden mittels PULK-Identifikation automatisch mehrere Artikel gleichzeitig erfasst. In beiden Fällen wird die Nachbestellung direkt im ERP-System angestoßen, wodurch vorgelagerte Prozesse ohne Verzögerung reagieren können. So werden Lagerbestände nur bedarfsorientiert aufgefüllt, Zwischenpuffer reduziert und manuelle Kontrollen ab sofort überflüssig.

Mit einem elektronischen Kanban-System (E-Kanban) sichern Sie eine durchgängig bedarfsgerechte Materialversorgung in Ihrer Produktion – automatisch, transparent und ohne Umwege. Bestellprozesse werden in Echtzeit ausgelöst, Engpässe zuverlässig vermieden und der gesamte Nachschubprozess deutlich effizienter gestaltet.
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