Klassische Kanbanprozesse sehen so aus: Es werden mittels Kanbankarten aus Papier Gebinde gekennzeichnet und der Nachschub angefordert. Demnach wird eine Kanbankarte an den Gebinden befestigt. Diese Karte enthält Material-, Kanbanregelkreis- und auch Lagerinformationen zum entsprechenden Inhalt.
Zu jeder Zeit, wenn ein Gebinde an den jeweiligen Stellen im Prozess entnommen und/oder verbraucht wird, wird mittels dieser Kanbankarte der entsprechende Nachschub bei den vorgelagerten Prozessen (Lager, Vorfertigung, externer Dienstleister etc.) ausgelöst. Diese Bedarfsmeldung wird klassisch per manueller Eingabe an einem PC oder per Weitergabe der Karte und anschließender visueller Kontrolle gemacht.
Der Nachteil dieses Prozesses ist, die große Zeitspanne zwischen Materialverbrauch und tatsächlicher Nachschubanforderung. Deshalb wird meist viel Material zwischengelagert, (in sog. Kanban-Supermärkten – In-Process-Kanban), was für Unternehmen eine enorme Kapitalbindung bedeutet. Das muss nicht sein!
Außerdem werden die Mitarbeiter der Produktion und die Logistikmitarbeiter unnötigerweise mit Buchungstätigkeiten belastet. Auf diese Weise wird die Arbeitszeit und –kraft nicht wertschöpfend eingesetzt.
Eine Vereinfachung der Prozesse in der Produktion und Fertigung kann mithilfe von RFID Kanban stattfinden. Das bedeutet: Die effektive Produktionsprozesssteuerung wird mit neuester Technologie aufgewertet und dadurch automatisiert.
Prozesse mit RFID Kanban
Der Mitarbeiter in der Produktion entnimmt das benötigte Material samt RFID-Kanbankarte aus dem Kanban-Supermarkt. Dort ist ein RFID-Lesegerät installiert und durch davorhalten der RFID-Kanbankarte wird das Material vollautomatisch und ohne manuelles Zutun verbucht und entsprechend nachbestellt. Die vorgelagerten Prozesse können dadurch ohne Zeitverzögerung sofort reagieren.
Auch die Lieferung des Nachschubs kann schnellstmöglich stattfinden. Durch den automatisierten Nachschub wird gewährleistet, dass die Bestände in den Zwischenpuffern (Kanban-Supermärkte) absolut minimiert werden. Denn es wird zu jeder Zeit nur genau das zeitnah nachgeschoben, was verbucht wurde. Das bedeutet eine höhere Liquidität.
Die schnellere und bessere Datenqualität in Echtzeit ermöglicht somit eine Reduzierung der Lagerbestände, eine Reduzierung der Lagerfläche, einen Zuwachs an Fläche für wertschöpfende Tätigkeiten, eine Entlastung der Mitarbeiter, schnellere Prozesse und am Ende natürlich auch ein sehr großes Einsparpotential durch reduzierte Kapitalbindung.
Ein Beispiel für eine solche RFID Kanban-Lösung ist L-mobile E-Kanban. Es ist eine webbasierte und multimandantenfähige Softwarelösung, die es ermöglicht, Kanbanprozesse abzubilden und Nachschübe vollautomatisch anzutriggern. Die Verbindung mit den meisten ERP-Systemen bietet durchgehende Prozesse mit einer konsistenten Datenhaltung.
Mit einer RFDI Kanban Lösung werden den Mitarbeitern nicht-wertschöpfende Tätigkeiten abgenommen. So entstehen optimierte Prozesse und automatisierte Buchungstätigkeiten. Mittels kompakten RFID-Lesegeräten können Bedarfsmeldungen per RFID-Kanbankarte direkt und in Echtzeit am Ort des Verbrauchs durchgeführt werden.
Die RFID Kanban-Technologie fügt sich optimal in die Lösung L-mobile industrie 4.0 ein. Durch diese wird eine vollautomatische Betriebsdatenerfassung möglich, die gänzlich ohne Papiere auskommt und eine direkte Kommunikation der Maschinen, Werkzeuge, Ladungsträger, Gabelstapler, Aufträge, des ERPs, etc. untereinander verwirklicht.