#58 Digitalisierung & Kommunikation mit Alexander Metzler

Podcast Industrie 4.0 | Der Expertentalk für den Mittelstand

Kostet mich die Digitalisierung meinen Job?

In Folge #58 unseres Podcast, hat Andrea Spiegel erneut Alexander Metzler, Speaker, Biohacker und Experte für ein gesundes, glückliches und nachhaltiges Leben im Digitalen Zeitalter, zu Gast und es geht unter anderem um Möglichkeiten, welche Digitalisierung eröffnet, aber auch Ängste wie den Jobverlust.

Wir besprechen im dritten Teil unserer Reihe „Wohlfühlen mit Digitalisierung“, auf was man als Unternehmer bei der Kommunikation neuer Digitalisierungsprozesse achten muss, wann der passende Zeitpunkt hierfür ist und wie man seine Mitarbeiter:innen richtig abholt um dem Flurfunk zuvor zu kommen.

Das Transkript zur Podcast-Folge: Digitalisierung & Kommunikation

ANDREA SPIEGEL: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Industrie 4.0, der Experten-Talk für den Mittelstand. Wir sind jetzt bei Folge drei und damit auch bei der letzten Folge mit dem Thema “Wohlfühlen mit Digitalisierung“. Wie kann ich mein Team abholen? Wie kann ich mich auch selbst positiv programmieren, um mit dem Thema Digitalisierung in der Arbeitswelt entspannter umzugehen? Mein Gast ist wie immer Alexander Metzler. Er ist SpeakerBiohacker und Experte für ein gesundesglückliches und nachhaltiges Leben im digitalen Zeitalter. Hallo, Alex, schön, dass du da bist.

ALEXANDER METZLER: Danke erneut für die Einladung. Schön, wieder hier zu sein.

ANDREA SPIEGEL: Freut mich sehr. Du darfst einmal vielleicht kurz erklären, was heißt denn BiohackerSpeakerExperte für ein glücklichesnachhaltiges digitales Leben? Was soll da alles drinstecken?

ALEXANDER METZLER: Ha, was soll da alles drinstecken? Also gut, Speaker sind Menschen, die auf der Bühne stehen und Vorträge halten. In meinem Fall spricht man vom Infotainment, also auf der einen Seite Informationen mitgeben, auf der anderen Seite aber auch unterhalten. Weil die Kombination aus, man lacht zwischendurch mal oder man hat eine spannende Geschichte zu erzählen, auf ganz anderen Boden fällt die Information, als wenn man da einen ganz trockenen Vortrag folienbasiert die Biologie des Menschen erklärt. Dann schlafen die Leute ein, was auch gut ist. Schlaf ist gesund, das haben wir ja auch schon gehört. Aber das ist natürlich nichts im Weg vom Speaking.

Biohacker versuchen, möglichst geschickt Dinge zu nutzen, die ihre Performance verbessern oder ihre Leistungsfähigkeit, ihre Konzentrationsfähigkeit. Oder in meinem Fall einfach, wie ich das gerne handhabe, für ein gesünderes und glücklicheres Leben. Im Sinne von jetzt und hier auch mehr Energie fürs Daily Business zu haben. Tiefer und gesünder zu schlafen, sich bewusster zu ernähren, auch hinsichtlich unserer globalen Entwicklung einen Blick darauf zu werfen. Also sehr, sehr umfassend das Ganze. Und das Dritte war?

ANDREA SPIEGEL: Das Dritte war Experte, ja. Also Biohacker und Experte.

ALEXANDER METZLER: Genau, das geht ja ein bisschen Hand in Hand. Ja, ja, klar, ich muss ja wissen, von was ich da spreche. Das war übrigens … Ich mache ja einen eigenen Podcast, der heißt Heldenstunde. Warum habe ich diesen Podcast mal gestartet? Weil ich damals gesagt habe, ich möchte diese Dinge alle ausprobieren, aber ich brauche eine Motivation. Und den Podcast habe ich gestartet deswegen, weil ich gesagt habe, wenn ich darüber rede, dann muss ich es auch selbst ausprobiert haben. Also das war quasi ein Motivationsbeschleuniger für mich. Aus diesem Grund ist mal der Podcast entstanden. Einfach, damit man weiß, wovon man redet. Weil erzählen ohne es ausprobiert zu haben, kann ja jeder. Aber ich wollte sozusagen aus dem Wissen kommen und nicht aus der Theorie.

ANDREA SPIEGEL: Mhm, sehr spannend. Wir haben jetzt noch gar nicht darüber gesprochen, was das Thema unserer dritten Folge ist. Und zwar sprechen wir noch mal über den ganzen Bereich KommunikationDigitalisierung, also auch da ein ganz wichtiger Aspekt, dass man eben spricht mit den Menschen. Aber da gibt es auch noch ein paar andere Aspekte, die in Folge eins und zwei schon so ein bisschen angeklungen sind. Die können wir gleich gerne noch näher beleuchten. Bevor wir jetzt ins Thema starten, noch mal kurz an euch da draußen der Hinweis, auch die Folge gibt es bei YouTube als Video zu sehen. Schaut da gerne mal vorbei.

ANDREA SPIEGEL: Und bevor wir jetzt richtig eintauchen, möchte ich gerne dich noch ein bisschen näher kennenlernen. Wir haben das ja schon so ein bisschen etabliert für dieses Jahr, dass wir unseren Gästen immer gerne eine kleine Frage stellen, die erst mal nichts mit dem Thema zu tun hat.

ALEXANDER METZLER: Beim letzten Mal war’s die Pflanze.

ANDREA SPIEGEL: Genau. Mich würde interessieren, wenn du für eine Woche auf einer einsamen Insel leben müsstest, welche eine Sache würdest du mitnehmen und wieso?

ALEXANDER METZLER: Ich glaube, es wäre die Machete. Einmal kann ich damit Kokosnüsse zerteilen und müsste nicht verhungern. Ich kann damit angeln, ich kann damit Wege … Ich glaube, eine Machete wäre eine relativ schlaue SacheHandyempfang habe ich da keinen, also wäre es die Machete.

ANDREA SPIEGEL: Und so notwendig ist das Handy nicht mal aufladen. Sehr gute Wahl, würde ich jetzt einfach mal behaupten.

ALEXANDER METZLER: Ich hoffe.

ANDREA SPIEGEL: Du hast gerade schon angesprochen, oder wir haben’s jetzt gerade angeteasert, das Thema Kommunikation in der Digitalisierung mal ein bisschen näher zu beleuchten. Also, wie verändert sich das Ganze vielleicht auch durch die Digitalisierung? Also, wenn man’s jetzt mal aus dem privaten Sektor betrachtet, man schreibt irgendwie lieber mal eine Nachricht, als dass man anruft, man sieht sich nicht mehr so oft persönlich, man ist gerne unverbindlich bei Verabredungen, man kann in zwei Wochen noch mal sprechen, bevor wir uns dann treffen. Also, so da auf dem privaten Weg ist es ja schon so, dass sich die Kommunikation, zumindest bei mir, in der Richtung ein bisschen verändert hat. Es ist weniger verbindlich und eher so unmittelbar. Man kann ja noch mal sprechen, man hat ja die Möglichkeit, noch mal zu schreiben, wie auch immer.

Und im Büro ist es ja auch nicht anders. Also, E-Mails, irgendwelche Chats in welchen Portalen auch immer, WhatsApp ist auch nichts Ungewöhnliches mehr auf dem Diensthandy. Das ist mit irgendwie fast schon gewöhnlicher geworden, als sich zu treffen. Oder vielleicht mal noch ein Videocall, je nachdem. Wie würdest du beschreiben, hat die Digitalisierung unsere Art der Kommunikation verändert? Früher war das ja mal so ein Sender-Empfänger-Prinzip, und jetzt ist da irgendwie ganz viel noch dazwischengeschaltet.

ALEXANDER METZLER: Ja, die Kommunikation hat sich grundlegend geändert. Das eine hast du gerade gesagt, das Sender-Empfänger-Prinzip. Früher gab es wenige Sender und ganz viele Empfänger. Und heute gibt es halt ganz viele Sender und ganz viele Empfänger. Ob der Wahlmöglichkeiten, gibt es vielleicht sogar weniger Empfänger heute als Sender, ich weiß es nicht so genau. Vielleicht hat sich die Kommunikation auch verknappt. Man macht AbkürzungenEmojicons. Wenn ich meinem Opa gesagt habe, Emojicons, hätte der gefragt, was? Ist eine richtige Sprache geworden, damit zu arbeiten. Oder Emotionen zu unterstreichen.

Die vielen Kanäle bringen natürlich auch eine gewisse Herausforderung mit sich. Wie gehe ich überhaupt mit der Informationsflut um? Also, die mich jetzt persönlich betrifft. Ich habe auch ein WhatsApp, ich habe auch ein Facebook, ich habe auch Instagram, dann kriege ich E-Mails. Dann gibt es vielleicht Voice-Mails. Was kann es noch geben? Team-Chats, wenn es ein Projekt erfordert, dass wir mit mehreren Leuten in einem Team-Chat sind. Dann gibt es in meiner Welt, in der Content-Management-Welt, wo ich Webseiten baue, da gibt es noch nationale und internationale Chat-Groups. Also Flip in unserem Fall oder Asana oder was es auch alles sein mag. Also da ist ja auch schon die Kunst des Filterns. Unfassbar viel Information, was ist für mich relevant, was ist für mich nicht relevantNewsletter, wo man sich angemeldet hat. Das ist ja die reine Pest, ist mal ehrlich. Wo kommt man denn da noch hinterher?

Also da ist wirklich so, das Filtern, glaube ich, wirklich eine große Kunst. Also dieser Initialaufwand, einen Filter vernünftig einzustellen, der wirklich viel abblockt von dem, was da noch durchkommt. Und dann im besten Fall, dass was ankommt, noch relevant ist. Ich glaube, das hat sich stark verändert. Und ich habe neulich mal gelesen, dass Jugendliche mittlerweile große Probleme haben, einen traditionellen Telefonanruf zu machen. Weil die sich dieser direkten Kommunikation gar nicht aussetzen wollen. Weil wenn wir eine Sprachnachricht senden oder eine Textnachricht, dann ist ja immer eine Pufferzeit. Die kommt an, die wird verarbeitet und dann gibt es eine Antwort. Aber direktes Interagieren, so wie wir es jetzt gerade machen, das ist für die fast schon …

ANDREA SPIEGEL: Das ist unmittelbar.

ALEXANDER METZLER: Und ich habe sogar gelesen, dass irgendjemand auf die Idee kam, wie wäre es denn, wenn man einen Echtzeit-Voice-Messenger-Dienst installieren würde?

ANDREA SPIEGEL: Ich hatte da tatsächlich mal ein Erlebnis im Zug. Ich war unterwegs, weiß gar nicht mehr, wohin. Und dann saßen auch zwei Jugendliche in so einem Vierer neben mir und haben sich unterhalten. Und dann sagte einer auch zum anderen, wie cool es doch wäre, wenn man bei einer Sprachnachricht einfach direkt antworten könnte. Wo ich dann auch nur so gedacht habe, ja, das nennt man telefonieren.

ALEXANDER METZLER: Das nennt sich telefonieren, willkommen in der Zukunft.

ANDREA SPIEGEL: Das hat im Prinzip ja nachher auch wieder Auswirkungen auf meinen Büroalltag, sag ich mal so angenommen. Ich kriege von meinem Chef die Aufgabe, irgendwo anzurufen. Und ich scheue mich davor. Also diese direkte Kommunikation wurde dann sozusagen auch beeinflusst durch die Digitalisierung.

ALEXANDER METZLER: Ja, total, würde ich so sehen.

ANDREA SPIEGEL: Im Business ist ja jetzt aber, wie ich gerade schon so ein bisschen angedeutet habe, Kommunikation das A und O. Also ohne geht es ja nicht. Und ich kann auch nicht zu meinem Chef sagen, schick mir gerne eine E-Mail oder schick mir eine Sprachnachricht, weil vielleicht auch zu einem Kollegen muss ja gar nicht immer der Vorgesetzte sein. Wie finde ich jetzt da wieder einen Weg hin, wenn ich da erst mal rausgeflogen bin? Oder es vielleicht gar nie kennengelernt habe, weil ich eben in der Welt aufgewachsen bin, gerade jüngere Generation, die jetzt aber auch langsam ins Arbeitsleben kommt sozusagen, die sagt, ich weiß gar nicht, wie ich jetzt einen Telefonanruf machen soll.

ALEXANDER METZLER: Ja, also ich könnte es jetzt nur so aus meiner Sicht sagen. Möglicherweise irre ich mich da aber auch. Aber für mich, in meiner Welt, gehört das zwischenmenschliche Kommunizieren sozusagen zum Handwerkszeug dazu. Also das ist wie EssenSchlafenSprechen. Ich denke, dass wir da uns wirklich was verschenken, wenn wir davon weggehen oder nur noch digital kommunizieren. Also ich würde sagen, und das ist dann vielleicht auch schon eine Aufgabe, die ans Schulwesen gerichtet ist, dass diese direkte zwischenmenschliche Kommunikation, geübt, gefördert und auch wertgeschätzt werden soll. Und auch, was es uns bringt als Menschen, wenn wir uns direkt miteinander austauschen.

Gucken wir mal ins Privatleben rein, eine Beziehung, die funktioniert auch nur durch Kommunikation. Wenn der Partner mir nicht klar kommuniziert, was er möchte, dann kann ich darauf nicht eingehen. Ich kann ja nicht raten, was im Kopf oder in den Emotionen meiner Partnerin vorgeht. Und sie kann nicht raten, was in mir vorgeht, wenn ich es nicht klar kommunizieren kann. Also ich denke, das sollte zum Grundhandwerk des Menschen dazugehören. Es sollte nicht so erleuchtet sein, dass wir alle telepathisch miteinander kommunizieren.

ANDREA SPIEGEL: Das kann auch gruselig werden.

ALEXANDER METZLER: Aber dann vielleicht, bis es so weit ist, sollten wir vielleicht bei der guten alten Sprache bleiben und die auch weiter fördern. Und das auch in Betrieben als Purpose Punkt vielleicht, als Werte-Liste mit auf den Weg geben.

ANDREA SPIEGEL: Eine gute Kommunikation sozusagen.

ANDREA SPIEGEL: Ich finde es ganz spannend, dass du gerade Telepathie ansprichst. Wir hatten das auch in einer unserer vorherigen Folgen schon mal erwähnt, dass wir darüber gesprochen haben, auch den Umgang mit sich selbst. Wenn ich telepathisch meine Gedanken übertragen könnte, müsste ich sie ja auch so gut beherrschen oder im Griff haben, dass bei dir nicht mein ganzer Datenmüll ankommt, der mich gerade beschäftigt. Sondern ich müsste so klar in meiner gedanklichen Struktur sein und vielleicht auch so freundlich, wie ich mit dir spreche, egal was bei mir im Kopf passiert, müsste ich ja dann auch denken. Was hat das damit zu tun? Vielleicht hat die Digitalisierung da auch einen gewissen Einfluss darauf, weil ich mich ja mehr in meiner Welt bewege und mich mit mir beschäftige und vielleicht, wie gesagt, mit vielen Einflüssen auf einmal zu tun habe.

ALEXANDER METZLER: Also, wenn ich die Frage richtig verstehe, was macht das mit unserem Geist, wenn wir so viel Kommunikation ausgesetzt sind? Habe ich das richtig verstanden? Ja, jede Menge. Das hat jede Menge mit uns zu tun. Das ist ja auch einmalig. Man kann ja auch nur wenige Jahre zurückgehen in der Forschung und kann sagen, wir beobachten diese und jene Tendenzen. Da ist die Rede davon, dass zum Beispiel die Aufmerksamkeitsspanne angeblich abnimmt, dass wir Konzentrationsprobleme vielerorts haben, dass wir Probleme haben, uns auf eine einzige Aufgabe wirklich tief einzulassen, weil so viel Ablenkung herrscht.

Man muss sich das mal klarmachen. Früher hat man die Informationen und Klatsch und Tratsch aus dem Dorf oder der kleinen Stadt, wo man gelebt hat, so aus der Nachbarschaft mitbekommen. Das waren so die Informationswege. Manchmal gab es Kriege in Reiche, und man wusste gar nicht, dass man im Krieg ist, weil das an irgendeiner Grenze passiert ist. Bis die Information bei uns war, haben die vielleicht schon monatelang gekämpft. Das waren Transportwege von Informationen. Ich nehme immer gerne das Beispiel vom Sack Reis, der in China umfällt. Da hat man früher gesagt, das ist mir so egal wie wenn ein Sack Reis in China umfällt. Wenn heute ein Sack Reis in China umfällt, dann brechen bei uns die Börsenmärkte zusammen. So krass vernetzt ist die Welt. In der Zeit bekommen wir in Echtzeit mit, was in Kriegsgebieten passiert, wenn wir das möchten.

Da liegt natürlich auch ein großes Problem drin. Ich kann nur von meinem Geist ausgehen, wie ich die Welt wahrnehme. Das gilt ja auch nicht eins zu eins für alle anderen Menschen. Aber wenn ich zu viele Informationen bekomme, tut mir das einfach nicht gut. Besonders, wenn es um Sachverhalte geht, auf die ich keinen Einfluss habe. Eins meiner Lieblingsbeispiele ist die Wahl von Barack Obama und Donald Trump in den USA. Als Barack Obama damals gewählt wurde, war ich Feuer und Flamme. Ich dachte, jetzt verändert sich die Welt, jetzt wird irgendwie alles gut. Endlich haben wir einen Farbigen an der Spitze von einem westlichen Land. Jetzt wacht irgendwie alles auf. Es hat sich viel getan, aber es war jetzt auch nicht so, dass alle meine Erwartungen und Hoffnungen erfüllt wurden.

ANDREA SPIEGEL: Einfach durch die Symbolfigur eigentlich.

ALEXANDER METZLER: Durch die Symbolfigur, durch diesen Paradigmenwechsel, den ich für mich eben auch so interpretiert habe. Dann wurde Donald Trump gewählt. Ich weiß es noch ganz genau, ich stand morgens in meinem Bad. Die Wahl war für mich abends abgehakt. Für mich war Hillary Clinton gesetzt. Morgens höre ich plötzlich den Satz im Radio, Donald Trump liegt mittlerweile uneinholbar vorne. Und ich so, bitte, was habe ich gerade gehört? Und mir ist leicht körperlich schlecht geworden. Mein Körper hat auf diese Information reagiert. Das war jenseits meiner Vorstellungskraft, dass so etwas passieren kann. Und dann kamen ganz viele Ängste rein. Und ich dachte, der dreht durch und drückt auf irgendwelche roten Knöpfe. Ich will nicht schönreden, was er gemacht hat, aber zumindest das Schlimmste, was ich mir ausgemalt hatte, ist auch nicht eingetreten.

Was will ich damit sagen? Ich kann mich natürlich total mit diesen Dingen beschäftigen. Ich kann Angst davor haben. Aber was passiert ist, dass ich mein eigenes Leben dadurch einschränke. Ich kann ja nichts daran ändern. Ich habe keinen Einfluss auf einen Barack Obama oder auf einen Putin oder auf einen Trump. Ich kann nichts tun. Das Einzige, was ich in meiner Demokratie tun kann, ist wählen gehen, meinen Stimmzettel abgeben. Oder ich kann, wenn mir etwas nicht passt, bei Demonstrationen mitgehen. Oder ich kann das, was ich als mein Wertesystem verstehe, vorleben und andere inspirieren. Das sind meine Möglichkeiten. Ich wüsste nicht, was ich darüber hinaus noch machen könnte. Worauf ich keinen Einfluss habe, ist die Frage, ob es so klug ist, sich Tag und Nacht damit zu beschäftigen. Ich arbeite beim großen Fernsehsender, es gibt mehrfach am Tag Nachrichten. Vielleicht ist es wichtig, dass wir uns regelmäßig informieren. Aber vielleicht muss auch jeder sein eigenes Regelwerk finden, wie viel Information lasse ich zu? Und ab wann ist es genug? Die wirklich wichtigen Ereignisse auf der Welt, erfahren wir so oder so. Ob wir zweimal am Tag unser Newsportal checken oder 20-mal am Tag oder vielleicht nur zweimal in der Woche, je nach unserer eigenen Regel. Oder ich gönne mir mal eine digitale Auszeit oder was auch immer. Die wichtigsten Ereignisse erfahren wir so oder so.

ANDREA SPIEGEL: Ich würde jetzt gerne das ganze Thema Kommunikation auf der persönlichen Ebene an der Stelle mal eine kleine Klammer drum rum machen. Ich glaube, das ist ein ganz schöner Einblick und auch Start in das Thema, wie kommuniziere ich eigentlich und worauf muss ich auch achten? Also auch dieses Thema auf meine eigenen Gedanken zu achten, finde ich einen ganz wichtigen Impuls an der Stelle.

Ich stelle mir jetzt gerade vor, ich bin ein Unternehmer in einem mittelständischen Betrieb und möchte gerne mein Lager digitalisieren. Also ich bin in einem Digitalisierungsprojekt jetzt drin. Ich habe vielleicht auch einen externen Partner, der mich da unterstützt, in welcher Form auch immer. Und ich möchte das jetzt durchsetzen und möchte aber natürlich die Zustimmung und die Mitarbeit meiner Mitarbeiter gewährleisten und möchte das natürlich sicherstellen, dass die da dabei sind. Wir haben jetzt schon mal in einer der vorherigen Folgen und auch generell im Podcast, das ist, glaube ich, schon oft angeklungen, das Thema Kommunikation ist ein Riesenthema. Also ich muss die Leute an den Tisch holen, ich muss alle abholen. Aber die Vorstellungen gleichzeitig an einem Tisch sitzen zu haben und die dann auch konsolidiert wieder rauszuschicken, in die Welt oder ins Unternehmen reinzubringen, die dann ja auch wieder weitertragen, was sie dort erlebt haben.

Wie würdest du Kommunikation in so einer herausfordernden, aber jetzt sage ich mal nicht ausweglosen Situation gestalten? Und worauf muss man da auch achten als Unternehmer vielleicht?

ALEXANDER METZLER: Also ich persönlich würde so offen, wie es irgendwie geht, kommunizieren. Die Chancen aber auch die Risiken wirklich beide ansprechen. Klaren Tisch machen, wie man so schön sagt. Nichts zurückhalten. Und die Leute einbeziehen, Meinungen anhören. Und auch nicht die Leute einbeziehen im Sinne von, ich frage dich jetzt mal, damit ich dich gefragt habe, damit du das Gefühl hast, du bist einbezogen. Sondern das wirklich mit einfließen lassen in die Überlegungen. Da ist vielleicht nicht immer eine schlaue Idee dabei, aber da sind mit Sicherheit schlaue Ideen dabei. Und nur die Leute, die selbst an ihren jeweiligen Positionen sind, kennen die Positionen in- und auswendig. Und wenn ich denen so viel Vertrauen schenke, dass die Information für mich wertvoll ist, dann wertschätzen die das auch. Dann fühlen die sich, also so meine Theorie, abgeholt und auch mitgenommen. Und sie haben nicht das Gefühl, dass irgendetwas über ihren Kopf hinweg entschieden wird. Oder die da oben machen wieder, was sie wollen. Sondern wirklich so einen horizontalen und keinen vertikalen Prozess. Gerade in so einem Change-Management.

Ich habe ja selbst nur quasi in kleinen Konstellationen Erfahrungen damit. Deswegen passt es vielleicht auch nicht auf jede Situation, was ich da sage. Aber jetzt so, ich habe zwei Perspektiven. Einmal als Teamleader in kleinen Gruppen, wo es um Projektarbeit geht. Und einmal als Mensch, der sich viel mit Kommunikation beschäftigt. Und deswegen die Antwort aus dieser Perspektive heraus.

ANDREA SPIEGEL: Wir hatten das schon mal, das Thema Kommunikation auch an verschiedene Typen geht. Also, nicht jeder reagiert gleich. Es gibt den Skeptiker, es gibt den Begeisterten. Es gibt vielleicht auch den Verhaltenen, der sagt, ich höre erst mal zu und habe keine Meinung. Oder ich bilde mir meine Meinung hier in der Runde. Was muss ich anbieten an Kommunikation? Klar, ich kann sie an den Tisch holen. Was muss ich noch machen? Digitalisierung ist auch, wie wir hoffentlich alle nach dem Podcast, den ihr schon fleißig gehört habt, verstanden habt, nichts, was ich von heute auf morgen kurz umsetze. Wie schaffe ich es, die Leute am Ball zu halten?

ALEXANDER METZLER: Ja, indem ich sie immer wieder einbinde. Indem ich ihnen nicht das Gefühl gebe, wir haben heute eine Sitzung, und in einem Dreivierteljahr haben wir die nächste Sitzung. Bis dahin hat sich schon so und so viel verändert. Sondern indem ich versuche, also so meine Idee, immer wieder die Leute mitzunehmen, regelmäßig einzubinden, immer wieder Feedback zu geben. Und damit eben auch der Gerüchteküche, die gerade in großen Betrieben, den sogenannten Flurfunk habe ich, glaube ich, in der ersten Folge auch schon mal gesagt. Wenn die Leute nicht abgeholt sind, dann bekommen sie Ängste, dann haben sie Sorgen, dann fühlen sie sich nicht mitgenommen. Dann geht auch viel Gerede los, was in eine völlig falsche Richtung gehen kann.

Das müsste meiner Meinung nach möglichst mit dauerhafter Kommunikation aufgefangen werden. Was diese verschiedenen Typen angeht, das ist natürlich auch immer so, Mustertypen, das ist graduell. Das hat ja auch etwas mit Tagesform zu tun. Du hast manchmal jemanden Begeisterten, der ist an dem Tag, aber der hat schlecht geschlafen, dann ist der gar nicht begeisterungsfähig. Oder du hast jemanden, der normalerweise gar nicht begeisterungsfähig ist, der hat sich aber gerade frisch verliebt. Und der ist voller Energie. Und du denkst, was ist denn mit dem los?

Also Empathie ist das Stichwort. Auf die Situation einstellen und eben so gut es geht, offen und ehrlich kommunizieren, die Leute abholen, da, wo sie gerade sind. Und sich auch immer mal wieder versuchen, in die Situation der Mitarbeitenden reinzudenken. Wie sieht es bei denen gerade aus? Hat vielleicht gerade gebaut, hat sich gerade voll das finanzielle Ding an den Schuh genagelt. Oder es sind zwei Kinder auf der Welt. Oder die dritte macht eine Scheidung gerade durch. Sie ist psychologisch vielleicht angeschlagen. Das sind alles Faktoren, die da eine Rolle spielen können. Und jemand, der gut kommunizieren kann, ist in der Lage, individuell die Leute da, wo sie sind, abzuholen.

ANDREA SPIEGEL: Die Frage hatten wir, glaube ich, auch in einer der Folgen schon mal kurz angerissen. Finde ich aber in dem Kontext auch noch mal spannend. Wie ist der Einschnitt? Für viele Unternehmen ist es ja wirklich, gerade wenn man im Lager anfängt, ist meistens ein guter Startpunkt für Digitalisierungsprojekte. Da verändert sich erst mal viel. Da verändert sich mein täglicher Ablauf, meine Prozesse, die ich gewohnt bin. Manche Dinge fallen weg, neue Dinge kommen dazu. Ich habe vielleicht plötzlich ein Gerät in der Hand, das ich noch nie benutzt habe. Wann ist bei solchen großen Veränderungsprozessen der richtige Zeitpunkt, zu kommunizieren? Also, fange ich schon an, wenn ich gerade erst mal die Idee habe, dass da vielleicht in die Richtung etwas cool sein könnte, sollte ich da schon die ersten Leute ins Boot holen? Oder mache ich das lieber erst, wenn es konkreter wird, um Leute, die eher skeptisch an so etwas rangehen, oder vielleicht Veränderungen, über die wir auch in der ersten Folge gesprochen haben, nicht so gerne annehmen, nicht gleich zu überfahren mit meinen Ideen oder meiner Vision?

ALEXANDER METZLER: Ich bin mir da unsicher, ob es da die eine Antwort gibt. Weil ich glaube, dass von Branche zu Branche, von Konstellation zu Konstellation auch sehr, sehr unterschiedlich sein kann. Aus meiner Sicht, von jemandem, der sich viel mit Kommunikation beschäftigt hat, würde ich sagen, so früh wie möglich. Denn wenn ich so früh wie möglich die Leute einbinde, dann gibt es diesen Gap nicht zwischen, ich habe gehört das und was passiert da. Bis dann tatsächlich geredet wird. Vielleicht hier und da auch nur punktuell Leute erst mal, die dann sozusagen als Multiplikatoren dann auch wirken in den einzelnen Abteilungen. Aber ich habe da jetzt nicht die eine wirklich super Antwort.

ANDREA SPIEGEL: Gibt es nicht die super Zeitspanne, wo man sagt, ab da?

ALEXANDER METZLER: Nicht aus meiner Sicht. Da müsste man sich wirklich den jeweiligen Fall angucken. Wo stehen wir, wo kommen wir her, wo wollen wir hin? Wie sieht die einzelne Beschäftigungsstruktur aus? Dann würde ich da wahrscheinlich eher so individuell versuchen, mich vorzutasten, was wäre jetzt hier die Strategie. Aber wenn du jetzt eine klare Antwort haben willst, dann würde ich aus meiner Sicht sagen, so früh wie möglich.

ANDREA SPIEGEL: Hat das dann vielleicht auch gar nicht so sehr was mit dem Zeitpunkt zu tun, sondern eher mit dem Inhalt? Was kommuniziere ich da? Zum Beispiel ist, glaube ich, immer ein Riesenthema, Erwartungshaltungen richtig zu kommunizieren. Ich könnte mir vorstellen, dass bei vielen Ängste entstehen im Sinne von, mein Arbeitsplatz fällt weg oder was auch immer. Dabei habe ich als Unternehmer vielleicht eine ganz andere Strategie zu kommunizieren. Ich nenne jetzt mal ein Beispiel aus der Logistik. Wir haben heutzutage eher ein Thema mit Arbeitskräftemangel oder Fachkräftemangel. Das heißt, ich kriege gar nicht mehr alle Leute, die ich brauche. Ich brauche vielleicht zehn Staplerfahrer, finde aber bloß fünf, die das überhaupt machen können. Das heißt, ich muss ja die restlichen Aufträge, die noch da sind, anderweitig auch versorgt bekommen. Das heißt, es fällt erst mal gar nichts weg. Es wird eher ein Mangel, der schon lange da ist, aufgefangen oder anderweitig ausgeglichen. Sind Erwartungshaltungen in der Kommunikation ein Riesenthema? Oder ist es eher so, dass man es halt mitmacht?

ALEXANDER METZLER: Du hast das doch gerade wunderbar gemacht. Du hast doch gerade wunderbar erzählt. Genauso ist es, ich habe als Unternehmer das und das vor. Wir haben die und die Situation. Macht euch keine Sorgen, denn wir haben eher zu wenig Leute als zu viel. Euer Arbeitsplatz ist, wenn es denn wahr ist, euer Arbeitsplatz ist nicht gefährdet. Im Gegenteil, durch das, was wir hier planen, bauen wir eher auf. Machen uns stark im Markt. Fit für die Zukunft. Machen uns wettbewerbsfähig. Also, wir gehen eigentlich dahin, dass eure Arbeitsplätze nicht gefährdet sind. Wenn es der Wahrheit entspricht. So würde ich an die Sache rangehen.

ANDREA SPIEGEL: Das heißt, der Inhalt macht am Ende auch die Musik sozusagen.

ALEXANDER METZLER: Art und Weise, bin ich ehrlich mit dem, was ich sage. Die Leute sind ja, die sind ja auch nicht blöd, die haben ja auch was mitbekommen von disruptiver Digitalisierung. Also, Ideen, die auf den Markt kamen, die ganze Märkte vernichtet haben. Kodak ist ein schönes Beispiel. Oder gehen wir noch weiter zurück, als das Automobil erfunden wurde, waren plötzlich die Kutscher arbeitslos. Und die Pferde haben auch keinen Job mehr gehabt. Was für die Pferde wahrscheinlich gut war, davon abgesehen. Das Telefon. Also, diese Dinger, die irgendwann erfunden wurden, und komplette Märkte, Dampfmaschine, Stichwort …

ANDREA SPIEGELStreaming ist auch ein ganz aktuelles Beispiel.

ALEXANDER METZLERStreaming, ne? Guck mal, die ganzen Videotheken.

ANDREA SPIEGEL: Alle haben sich gefragt, was kommt nach der Blu-ray?

ALEXANDER METZLER: Ja, genau, genau. Netflix war übrigens früher ein Versandhandel.

ANDREA SPIEGEL: Ja, die haben sich quasi selbst abgeschafft. Aber auch ein schlaues Modell, einfach zu sagen, wir gehen mit der Zeit.

ALEXANDER METZLER: Und haben sich erneuert. Und ich wette, viele von den Leuten, die damals beschäftigt, also meine These, weiß ich nicht, ob’s stimmt, aber meine These ist, dass viele Leute, die damals schon in dem Versandhandel drin waren, vielleicht dann mitgenommen wurden oder mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Öffnung. Aber das kriegen natürlich Leute mit, das geht natürlich auch durch die Presse durch. Wenn große Unternehmen zu Fall gebracht werden durch schlauere, kostengünstigere, effizientere Lösungen. Und dann hat man natürlich Angst. Das ist ja nachvollziehbar. Und dann ist es, denke ich, mein Job als Arbeitgeber, diese Angst möglichst zu mindern, indem ich offen und ehrlich kommuniziere und indem ich Chancen, Risiken anspreche und die Leute von vornherein mit einbinde.

ANDREA SPIEGEL: Und auch an den Mitarbeiter den Appell setze, bringe dich aktiv ein. Ich glaube, auch, wenn man zum Beispiel weiterdenkt, KI ist ja so das Next Big Thing, was auch in der Digitalisierung auf uns wartet, oder auch bei vielen schon Alltag ist, ist die Angst, dass man’s nicht versteht. Also, ich weiß nicht, was die KI wirklich kann, ich weiß nicht, wie sie funktioniert, ich weiß vielleicht auch nicht mehr, wie Daten übertragen werden über die Luft mit WLAN und Co. Beschäftige mich mit dem Thema, setze mich aktiv auseinander, versuche es zu verstehen, um dann darüber auch die Angst zu mildern vielleicht.

ALEXANDER METZLER: Also, total, Dinge, die ich verstehe, vor denen hab ich weniger Angst. Das Unbekannte, das hatten wir auch in der ersten Folge schon mal, das Unbekannte macht uns vor allen Dingen Angst, weil wir aus unserer Komfortzone raus müssen und in eine unbekannte Zukunft sozusagen gehen. Da könnte ja auch eine Idee sein, Seminare anzubieten, Experten ins Haus zu holen, Schulungen zu geben, die dann wirklich erklären auf eine Art und Weise, dass man nachvollziehen kann, okay, das und das hat euer Arbeitgeber vor, das und das passiert, das und das bedeutet KI, das und das bedeutet KI nicht. Dass man’s ein bisschen besser einschätzen kann und sozusagen auch so eine Risikoabwägung für sein eigenes … Das muss man ja auch immer mal sehen. Der Mensch interessiert sich erst mal für sich selbst. Für ihn zählt erst mal, hab ich am Monatsende noch mein … Kann ich meine Miete bezahlen, krieg ich Essen auf den Tisch? Bin ich in fünf Jahren noch bei dem Unternehmen oder macht ein Roboter dann das, was ich heute mach?

Das ist eine Angst, die besteht. Die kann ich nur mindern, indem ich das offen und ehrlich kommuniziere. Und sehr guter Punkt, den Leuten verständlich begreifbar machen, was da passiert, damit wir nicht in so ein ungewisses Ding da reinrennen, das wir überhaupt nicht einschätzen können. Und dann läuft das vielleicht eine Zeit lang, dann traut man sich vielleicht gar nicht mehr zu fragen. Weil man denkt, alle anderen wissen das, ich weiß das nicht, trau mich gar nicht zu fragen. Die denken doch, ich bin blöd, wenn ich das immer noch nicht weiß. Das ist völlig menschlich. Das sind die ganz normalen Probleme, die wir nur mit Kommunikation lösen können.

ANDREA SPIEGEL: Zum Abschluss würde mich noch interessieren, was deine Meinung oder deine Ideen, Gedanken dazu sind, wenn man jetzt mal schaut, wie sich Kommunikation noch entwickeln wird. Du hast schon mal das Thema Telepathie angesprochen, vielleicht ist das noch weit weg. Aber es gibt ja auch so Dinge wie Virtual RealityAugmented Reality, also erweiterte Realitäten, wo ich mehr Informationen eingeblendet kriege. Ich bin nicht so auf, wie ich jetzt hier im Podcast trage, und kriege aber nebenher noch Informationen über dich zum Beispiel, eingeblendet, die du gar nicht wahrnehmen kannst. Was denkst du, was solche neuen Technologien oder Dinge, die wir vielleicht noch nicht auf dem Schirm haben, die Kommunikation weiter verändern werden? Wird’s noch wichtiger, Kommunikation gut zu beherrschen? Oder brauchen wir’s irgendwann gar nicht mehr? Welche Rolle wird das in Zukunft spielen, wenn man die Digitalisierung weiter voranschreitet, auch in dem Tempo?

ALEXANDER METZLER: Also, da müsste ich jetzt natürlich in die Glaskugel gucken, was da kommt.

ANDREA SPIEGEL: Das darfst du jetzt einfach mal.

ALEXANDER METZLER: Ich sag mal Folgendes dazu. Egal, was an technischer Innovation die Zukunft bringt, egal, wie smart das wird, Augmented Reality, Dinge, die wir einblenden, Informationen, die wir hinzufügen, wie fancy das auch immer sein mag, am Ende kommt’s darauf an, was hier drinnen in unserem Geist passiert. Weil das sind alles Informationen, die von außen hier reinkommen. Und entweder ich kann jetzt schon oder auch in der Zukunft gut mit diesen Informationen umgehen, oder ich kann’s eben nicht.

Deswegen ist für mich eigentlich der entscheidende Punkt, wie gut ist meine mentale Resilienz gegenüber all diesen Informationen? Ob die jetzt gedruckt sind in der Zeitung oder virtuell dargestellt auf dem Marktplatz in Echtzeit, spielt erst mal keine Rolle, weil es sind einfach nur Informationen von außen. Mein Ansatz, und leider kann ich nicht in die Glaskugel gucken, aber mein Ansatz ist, dass man in ein Gleichgewicht kommt, dass man sich keinem Informationsoverflow hingibt, sondern für sich einfach eine natürliche, sich gut anfühlende Informationsbalance findet, sich auch bewusst wird darüber, in was für einer krassen, herausfordernden, aber auch superspannenden und neugiererzeugenden Zeit des Wandels wir gerade uns befinden. Und unseren individuellen, gesunden Weg finden, mit all diesen Technologien umzugehen, egal wie fancy die in der Zukunft sein mögen.

ANDREA SPIEGEL: Sehr schön. Da will ich jetzt gar nichts mehr ergänzen. Vielen Dank für deinen kleinen Glaskugel-Einblick, oder Ausblick in dem Fall besser gesagt. Danke, dass du da warst. Es war noch mal spannend, mit dir über Kommunikation im digitalen Wandel zu sprechen. Vielen Dank für deine Zeit.

ALEXANDER METZLER: Sehr, sehr gern. Es hat wieder viel Spaß gemacht.

ANDREA SPIEGEL: Das freut mich. An euch da draußen auch wie immer der Hinweis, lasst uns einen Daumen nach oben oder eine Bewertung da. Wenn ihr noch Fragen habt oder Ideen für neue Folgen, packt die in die Kommentare oder schreibt uns eine Nachricht. Wir freuen uns, von euch zu hören. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

ALEXANDER METZLER: Bis zum nächsten Mal. Ciao.

Welche Idee steckt hinter der Multikommissionierung in der Lagerlogistik?

„Die Idee bei der Multikommissionierung ist auch da, eben solche Leerfahrten, Leerwege, egal ob jemand läuft oder eben fährt, zu vermeiden.“

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