ANDREA SPIEGEL: Selbst wenn es immer noch jemanden gibt, der denkt: “Nun ja, das klingt grundsätzlich gut, eine Digitalisierungsstrategie und Datenvernetzung sind nicht schlecht, aber ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich das angehen soll oder ob es wirklich das Richtige für mich ist.” Hast du vielleicht drei Tipps, wie man an die Sache herangehen kann oder wie man herausfinden kann, wie man es angehen sollte?
CHRISTIAN HOHLFELD: Tatsächlich haben viele Unternehmen keine klare Digitalisierungsstrategie, es sei denn, sie werden direkt von Vertriebsmitarbeitern darauf angesprochen. In jedem Fall ist es wichtig, sich Zeit dafür zu nehmen und einen Workshop zu organisieren, um eine echte Verbesserung zu planen und zu überlegen, was man erreichen möchte. Es ist entscheidend, klare Definitionen festzulegen, was die Digitalisierung bringen soll und was nicht. Der erste Tipp wäre also, sich gründlich Gedanken darüber zu machen.
Der zweite, ebenso wichtige Tipp ist, die Mitarbeiter zu begeistern und ihre Ideen zu berücksichtigen. Die jüngere Generation ist bereits stark in der digitalen Welt verwurzelt, und Mitarbeiter haben oft erstaunliche Ideen. Wenn man sie aktiv einbezieht und ihre Ideen fördert, gewinnt man wichtige Unterstützer und Personen, die den Erfolg stabilisieren können.
ANDREA SPIEGEL: Diese Mitarbeiter arbeiten schließlich tagtäglich daran.
CHRISTIAN HOHLFELD: Genau, sie sind tagtäglich involviert und haben oft wertvolle Einblicke. Wenn man sie richtig einbezieht und ihre Ideen einfließen lässt, hat man bereits die wichtigsten Befürworter und Stabilisatoren für den Erfolg. Das wäre für mich der zweite zentrale Punkt.
Der dritte Punkt ist, das Thema schrittweise auszuprobieren, zu lernen und zu verbessern, im Grunde ein klassischer Ansatz für kontinuierliche Verbesserung (KVP) oder PDCA (Plan, Do, Check, Act).
ANDREA SPIEGEL: Was ist PDCA?
CHRISTIAN HOHLFELD: PDCA steht für “Plan, Do, Check, Act”. Es handelt sich um einen Ansatz, bei dem man zunächst einen Plan erstellt, nachdem man die Vision entwickelt hat. Dann setzt man diesen Plan um. Zum Beispiel führt man zunächst einen Teil der Software ein und testet, wie die Scanner von den Mitarbeitern genutzt werden und wie sich die Prozesse dadurch ändern. Anschließend überprüft man die Ergebnisse sorgfältig. Dieser Überprüfungsschritt ermöglicht es, die Software und den Prozess weiter zu verbessern. Wenn dies geschehen ist, geht man zur Umsetzung über, und der Zyklus beginnt von vorne.
ANDREA SPIEGEL: Das bedeutet, man sollte auch in Betracht ziehen können, dass es Rückschläge geben kann und dass nicht alles so funktioniert, wie ursprünglich geplant. Man muss bereit sein, zu überprüfen, anzupassen und den nächsten Schritt zu gehen.
CHRISTIAN HOHLFELD: Ja, insbesondere in einem sich schnell ändernden Umfeld ist es schwierig, die Zukunft genau vorherzusehen. Prozesse und Umstände verändern sich, und das muss berücksichtigt werden. Daher ist kontinuierliches Verbessern und Anpassen entscheidend. Wenn man die Möglichkeit hat, Software schrittweise zu erweitern und erst nach erfolgreichen Pilotversuchen einzuführen, ist das äußerst vorteilhaft.
ANDREA SPIEGEL: Herzlichen Dank, Christian, für deine Expertise in dieser Folge. Wir haben über Digitalisierungsstrategien und Datenvernetzung gesprochen und wie wichtig sie in der heutigen Geschäftswelt sind, insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen wie Globalisierung, Digitalisierung und der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Ein wichtiger Punkt ist sicherlich, dass man Einzellösungen vermeiden und ganzheitlich denken sollte, dass man eine klare Vision entwickeln sollte, aber dennoch kleine Schritte gehen und sich keine Sorgen über mögliche Rückschläge machen sollte. Nochmals vielen Dank, Christian, dass du heute dabei warst.
CHRISTIAN HOHLFELD: Sehr gerne.
ANDREA SPIEGEL: Wir danken dir für deine Zeit, und wir hoffen, dass euch diese Folge gefallen hat. Wenn ja, hinterlasst gerne einen Daumen nach oben oder eine Bewertung. Schreibt uns eure Fragen zur Folge, sei es an Christian oder generell zum Thema, einfach in die Kommentare. Wenn ihr Ideen für weitere Folgen habt oder euch Themen beschäftigen, über die ihr mehr erfahren möchtet, teilt sie uns gerne mit, sei es in den Kommentaren oder per Direktnachricht. Wir freuen uns auf euer Feedback und eure Vorschläge. Nochmals vielen Dank an dich, und bis zum nächsten Mal.
CHRISTIAN HOHLFELD: Nichts ist unmöglich. Auf Wiedersehen.