#88 Staplerleitsystem Einsatz bei Birkenmeier Stein + Design

Podcast Industrie 4.0 | Der Expertentalk für den Mittelstand

Genug der Theorie, heute gibt es mal einen Praxiseinblick in ein Digitalisierungsprojekt! Und dafür haben wir Kirill Romanenko, Projektleiter bei unserem Kunden Birkenmeier Stein & Design, eingeladen.

In dieser Folge plaudert er aus dem Nähkästchen und erklärt, welche Herausforderungen vor der Digitalisierung der internen Lagerprozesse zu bewältigen und welche davon besonders heikel waren – Stichwort Vorkommissionierung.

Außerdem berichtet er uns, wie das alles umgesetzt wurde, welche Personen in den ganzen Prozess involviert waren und was die Digitalisierung des Lagers schlussendlich für einen Mehrwert gebracht hat. Gab es überhaupt einen?

Auch die Vorteile von einem Staplerleitsystem, oder auch SLS, kommen auf den Tisch. Infos aus erster Hand zum Thema warehouse und Logistikprozesse also! Wenn das Thema für dich spannend ist – gleich reinhören und viel Spaß mit der Folge!

Das Transkript zur Podcast-Folge: Staplerleitsystem Einsatz bei Birkenmeier Stein + Design

ANDREA SPIEGEL: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Industrie 4.0, der Experten-Talk für den Mittelstand. Heute haben wir uns überlegt, dass es wieder Zeit für einen Praxiseinblick in die Digitalisierung eines Unternehmens ist. Dafür haben wir uns ein spannendes Unternehmen ausgesucht, nämlich die Birkenmeier Stein + Design GmbH. Wir schauen uns hier vor allem das Thema Lagerdigitalisierung an, insbesondere in Verbindung mit einem Staplerleitsystem und der Anbindung an das ERP-System.
Dafür haben wir, wie immer, auch einen spannenden Gast bei uns. Natürlich kommt er von Birkenmeier Stein + Design. Bei mir ist Kirill RomanenkoProjektleiter bei Birkenmeier. Schön, dass du heute da bist.
KIRILL ROMANENKO: Vielen Dank für die Einladung.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gerne. Wie immer an dieser Stelle nochmal der Hinweis: Auch diese Folge gibt’s wieder bei YouTube als Video. Schaut also gerne mal vorbei.

ANDREA SPIEGEL: Ja, KirillProjektleiter bei Birkenmeier – das ist so alles und nichts. Erzähl doch mal ein bisschen, was macht Birkenmeier und was machst du da eigentlich genau?
KIRILL ROMANENKO: Ja, Projektleiter bei Birkenmeier, das ist eine schöne Berufsbezeichnung. Man kann sich das vielleicht so vorstellen: Als Projektleiter leitet man Projekte, sitzt im Büro, arbeitet am PC und leitet Projekte. Bei mir ist das aber ein bisschen anders. Ich bin eher ein Allrounder. Das heißt, wenn an einem Stapler eine Antenne ausgetauscht werden muss, dann gehe ich raus und übernehme das auch. Oder wenn an einem Stapler-Terminal ein GPS nicht funktioniert, dann kümmere ich mich darum. Ich führe auch Schulungen für die Mitarbeiter durch und manchmal auch Mitarbeitergespräche. Also, wie gesagt, ich mache eigentlich ziemlich alles.
ANDREA SPIEGEL: Von allem ein bisschen.
KIRILL ROMANENKO: Genau, von allem ein bisschen.
ANDREA SPIEGEL: Perfekt. Und was das Digitalisierungsprojekt bei euch betrifft – das ist ja auch dein Arbeitsfeld, oder?
KIRILL ROMANENKO: Genau, ich arbeite bei Birkenmeier in der IT-Abteilung und bin für solche Digitalisierungsprojekte zuständig. Das Projekt, von dem wir gleich sprechen werden, habe ich zusammen mit Herrn Eichelberg geleitet. Er ist unser IT-Leiter.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gut, da hören wir gleich noch ein bisschen mehr darüber.

ANDREA SPIEGEL: Zum Einstieg in den Podcast haben wir immer eine kleine, persönlichere Frage, die jetzt nicht direkt mit dem Projekt zu tun hat. Für dich habe ich mir überlegt: Was ist deine beste Eigenschaft und warum?
KIRILL ROMANENKO: Meine beste Eigenschaft? Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, dass mein Durchhaltevermögen meine beste Eigenschaft ist. Ich gebe nie auf, auch nicht bei großen Herausforderungen. Dieses Durchhaltevermögen hat mir schon sehr oft geholfen, meine Ziele zu erreichen – sowohl berufliche als auch private Ziele – oder schwierige Projekte erfolgreich abzuschließen. Auch wenn der Weg dorthin nicht immer einfach war.
ANDREA SPIEGEL: Das heißt, für deine Arbeit als Projektleiter ist das quasi die wichtigste Eigenschaft?
KIRILL ROMANENKO: Richtig, das ist ein Muss.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gut, dann hast du ja quasi die besten Voraussetzungen.
KIRILL ROMANENKO: Stimmt.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gut.

ANDREA SPIEGEL: Vielleicht kannst du uns zum Einstieg ein bisschen mehr über Birkenmeier erzählen, damit wir das Unternehmen besser verstehen. Was genau macht die Firma und wie muss man sich bei euch so einen typischen Tagesablauf vorstellen?
KIRILL ROMANENKO: Die Firma Birkenmeier ist ein Familienunternehmen, das 1949 gegründet wurde. Wir haben uns auf die Fertigung und Gestaltung von hochwertigen Betonwaren spezialisiert, wie PflastersteineTerrassenplattenMauerelemente und spezielle Design-Elemente. Unser Gelände ist riesig.
ANDREA SPIEGEL: Was heißt „riesig“? Hast du da eine Zahl?
KIRILL ROMANENKO: Ja, genau. Es sind 14 Hektar.
ANDREA SPIEGEL: Oh, wow, okay.
KIRILL ROMANENKO: Wenn man sich das vorstellen möchte, vielleicht für die Zuschauer: Ein Fußballfeld ist ungefähr 0,7 Hektar groß. Das heißt, unser Gelände entspricht etwa 20 Fußballfeldern. Wahnsinnig groß. Auf unserem Gelände gibt es mehrere WerkePflastersteinwerkePlattenwerke und Werke, in denen Mauerscheiben produziert werden. Insgesamt haben wir aktuell vier große Werke, einschließlich des neuen Werks, das vor kurzem gebaut wurde. Das ist unser Werk Nr. 5 und ein echtes Hightech-Werk. Da haben wir kürzlich auch LVS oder SLS eingeführt. In jedem Werk arbeiten 1 bis 2 Staplerfahrer, die wir „Absetzer“ nennen. Das sind die Staplerfahrer, die die Ware nach der Produktion einlagern. Also, man kann sich das so vorstellen: Ein Werk produziert eine Palette, zum Beispiel einen Pflasterstein, und die Staplerfahrer holen die Palette und lagern sie dann ein.
Wir haben hauptsächlich Outdoor-Lagerplätze. Es gibt auch einige Indoor-Lagerplätze, aber hauptsächlich lagern wir draußen. Die Paletten werden eingelagert – in jedem Werk gibt es 1 bis 2 Staplerfahrer – und wir haben zusätzlich noch eine Verlademannschaft, die sich hauptsächlich um die Verladung kümmert, aber auch um die Vorkommissionierung. Wenn ich von Vorkommissionierung spreche, geht es darum, dass einige Kunden zum Beispiel keine ganze Folie mit Steinen oder Platten benötigen, sondern nur 2 Lagen. Diese 2 Lagen müssen dann so zurechtgerichtet werden.
ANDREA SPIEGEL: Also, ich bekomme keine volle Palette mehr, sondern eine mit 2 Lagen und dann habe ich noch eine angefangene Palette sozusagen.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Dafür haben wir auch spezielle Lagerplätze, auf denen die Vorkommissionierung stattfindet, sowie Mitarbeiter, die sich darum kümmern.
ANDREA SPIEGEL: Du hast gerade gesagt, es gibt diese Verlademannschaft, die sich um die Verladung der Ware auf die Lkw kümmert. Wie viele Lkw fahren denn bei euch pro Tag ein und aus?
KIRILL ROMANENKO: Also nochmal kurz zur Mannschaft: Insgesamt sind aktuell über 20 Staplerfahrer im Einsatz.
ANDREA SPIEGEL: Wahnsinn, gut aufgeteilt auf die Fläche.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Und täglich verlassen über 70 vollbeladene Lkw unsere Lagerplätze. Das gibt einen guten Eindruck von den Mengen, die wir täglich produzieren.
ANDREA SPIEGEL: Also, bei 20 Staplerfahrern hat im Prinzip jeder Staplerfahrer sein eigenes „Fußballfeld“ zu betreuen, wenn man das so sieht?
KIRILL ROMANENKO: Kann man so sagen, ja.
ANDREA SPIEGEL: Wahnsinn, okay. Das ist auf jeden Fall eine riesige Fläche.

ANDREA SPIEGEL: Vielleicht noch als kleine Vorabbedingung für das Projekt: Mich würde interessieren, wie ihr überhaupt auf die Idee gekommen seid, eure Prozesse zu digitalisieren. Ich meine, Birkenmeier existiert ja auch schon vor der Digitalisierung, 1949 gegründet, da hat ja auch alles gut funktioniert. Wie seid ihr darauf gekommen oder vielleicht auch: Wer hat das Thema angestoßen, dass man nun etwas verändern muss?
KIRILL ROMANENKO: Die Idee kam von unserer Geschäftsleitung, beziehungsweise die Anforderung kam von ihr, genau.
ANDREA SPIEGEL: „Digitalisiert mal unsere Prozesse“ – oder wie war die Anforderung formuliert?
KIRILL ROMANENKO: Wir hatten ein paar Probleme
ANDREA SPIEGEL: Die schauen wir uns gerne auch noch ein bisschen näher an, wenn es okay ist. Herausforderungen nennen wir das ja.

KIRILL ROMANENKO: Genau, Herausforderungen. Ja, es war so, dass wir jährlich ziemlich viele Fehlverladungen hatten. Diese Fehlverladungen verursachten hohe Kosten für die Firma. Es gab viele Reklamationen, und natürlich leidet das Firmenimage darunter. Das war ein großes Problem bei der Firma Birkenmeier. Ein weiteres Problem war, dass wir hohe Bestandsdifferenzen hatten und keine Livebestände – das war ein großes Problem. Unsere Lagerflächensind riesig. Beim Verladen sieht es so aus: Ein Lkw fährt auf den Hof, ein Staplerfahrer oder ein Verlader nimmt den Auftrag, und ein Staplerfahrer bearbeitet diesen Auftrag, das heißt, er lädt die Ware auf den Lkw.
ANDREA SPIEGEL: Also Ware aus dem Lager auf den Lkw bringen.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Und weil die Fläche riesig ist und wir viele verschiedene Artikel haben, hat es manchmal Stunden gedauert, bis ein Lkw verladen wurde. Der Lkw musste also oft lange warten, bis er beladen war.
ANDREA SPIEGEL: Und warum hat es so lange gedauert?
KIRILL ROMANENKO: Weil die Mitarbeiter die Ware gesucht haben und sie manchmal nicht sofort finden konnten. Dann musste der Hofmeister kontaktiert werden, der vielleicht wusste, wo die Ware lag, vielleicht aber auch nicht. Und im System konnte man nicht nachvollziehen, ob die Ware überhaupt noch da war. Wenn der Lkw kommt und man einen Artikel verladen muss, kann man nicht wissen, ob die Ware noch am Lager ist oder vielleicht schon woanders hin verladen wurde.
ANDREA SPIEGEL: Oder vielleicht schon für einen anderen Auftrag verwendet wurde.
KIRILL ROMANENKO: Genau, das war auch ein großes Problem. Das sind also die größten Herausforderungen, die wir hatten.

ANDREA SPIEGEL: Okay. Das heißt, die Geschäftsführung hat erkannt, dass etwas im Argen liegt und dass man etwas ändern muss. Wer hat dann das Projekt quasi übernommen?
KIRILL ROMANENKO: Genau, das Projekt haben unser IT-Leiter, Herr Eichelberg, und ich zusammen geleitet. Aus jeder Abteilung hatten wir einen Prozess-Eigner oder einen Key-User. Das war sehr wichtig, denn diese Mitarbeiter haben großartige Ideen geliefert und wertvolle Rückmeldungen gegeben. Es war unglaublich wichtig, die Mitarbeiter von Anfang an ins Projekt einzubeziehen.
ANDREA SPIEGEL: Wen habt ihr als Key-User aus den Bereichen dabei gehabt? Kannst du da ein, zwei Beispiele nennen?
KIRILL ROMANENKO: Zum Beispiel aus der Verladung: Ein Verlader, der sehr erfahren ist und schon lange bei der Firma Birkenmeier arbeitet. Er war früher ein einfacher Verlader. Nach der Einführung des LVS und SLS wurde er dann ein Key-User und Prozess-Eigner. Wir haben uns die Mitarbeiter genau angeschaut und überlegt, wer diese Rolle übernehmen könnte. So haben wir uns für mehrere Mitarbeiter aus allen Abteilungen entschieden. Wie gesagt, aus der Verladung einen Prozess-Eigner, aus den Werken ebenfalls Key-User und Prozess-Eigner, und so weiter.
ANDREA SPIEGEL: Wie kam das bei den Leuten an, dass sie von Anfang an im Projekt dabei waren? Haben sie sich gefreut oder waren sie eher skeptisch und dachten: „Ich brauche eigentlich nicht noch mehr Arbeit“?
KIRILL ROMANENKO: Ich glaube, die waren eher etwas ängstlich. Sie haben sich gefragt: „Was erwartet mich? Was ist LVS oder SLS?“
ANDREA SPIEGEL: Ja, was ist es denn? Also, LVS heißt für euch…
KIRILL ROMANENKOLagerverwaltungssystem. Und SLS ist ein Teil des LVS, das Staplerleitsystem.
ANDREA SPIEGEL: Ah, alles klar. Jetzt haben wir das auch gleich mal geklärt, bei der Firma Birkenmeier.
KIRILL ROMANENKO: Vielleicht gibt es das auch woanders so.
ANDREA SPIEGEL: Das ist ja auch okay, nur damit wir die Kürzel einmal geklärt haben, damit alle wissen, worüber wir sprechen.
KIRILL ROMANENKO: Zu den Key-Usern: Wie gesagt, am Anfang waren sie etwas skeptisch. Mit der Zeit waren sie aber begeistert von dem, was wir vorhatten und was alles möglich war. Wir haben natürlich gemeinsam mit allen Key-Usern zunächst die Ziele des Projekts festgelegt. So konnten wir auch die Key-User davon überzeugen, warum wir überhaupt mit diesem Projekt starten.

ANDREA SPIEGEL: Was waren eure Ziele – oder sind sie immer noch, je nachdem?
KIRILL ROMANENKO: Die Ziele habe ich schon genannt.
ANDREA SPIEGEL: Also, die Herausforderungen quasi ins Positive umkehren?
KIRILL ROMANENKO: Genau, genau. Keine Fehlverladungen mehr, das ist jetzt Priorität Nummer eins. Keine InventurdifferenzenTransparenz – dass wir immer nachschauen können, wer was wann gebucht hat. Falls es eine Reklamation von Kunden gibt, können wir nachsehen, welche Charge verladen wurde. „Charge“ bedeutet bei uns Ware aus einem bestimmten Produktionsdatum, das kann man sich so vorstellen. Warenausgangs- und Eingangskontrollen, das sind die wichtigsten Ziele.
Ach, und noch ein Ziel, ganz wichtig: Dass bei der Verladung nicht mehr nach der Ware gesucht wird, sondern dass sie direkt gefunden wird.
ANDREA SPIEGEL: Finden ist immer besser als Suchen.
KIRILL ROMANENKO: Finden ist immer besser. Das ist für uns auch ganz wichtig.
ANDREA SPIEGEL: Ja, auf jeden Fall. Gerade bei so einer riesigen Fläche, und wie du sagst, wenn dann Kunden oder Lkw warten müssen, bis sie weiterfahren können – das kostet ja alles Geld.
KIRILL ROMANENKO: Genau.
ANDREA SPIEGELZeit ist Geld in so einem Geschäft.
KIRILL ROMANENKOZeit ist Geld, ja. Es war gut, dass die Mitarbeiter von Anfang an dabei waren. Sie haben uns viele Ideen geliefert und wertvolle Rückmeldungen gegeben. Sie haben sich durch die Einbeziehung ins Projekt auch beteiligt gefühlt, und das war sehr wichtig. Sie fühlten sich mit einbezogen, und so war die Änderung für sie leichter umsetzbar. Ich denke, das sind entscheidende Punkte für den Erfolg eines Projekts. Wenn die Mitarbeiter von Anfang an dabei sind, dann wird das Projekt auch erfolgreich.
ANDREA SPIEGEL: Das heißt, das war euer Schlüssel zum Erfolg?
KIRILL ROMANENKO: Würde ich sagen, ja.
ANDREA SPIEGEL: Okay, cool.

ANDREA SPIEGEL: Was genau habt ihr denn dann jetzt verändert in der Digitalisierung? Also, wir haben jetzt die Herausforderungen gehört, die Ziele haben wir uns daraus abgeleitet, sage ich mal. Was genau habt ihr jetzt gemacht? Was waren eure ersten Schritte? Wie seid ihr vorgegangen?
KIRILL ROMANENKO: Ja, ganz kurz vielleicht noch ein wichtiger Punkt. Wir hatten einige Mitarbeiter, die noch nie ein Smartphone benutzt hatten. Da haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie das funktionieren soll, wenn wir jetzt digitalisieren und die Mitarbeiter irgendwelche Buchungen durchführen müssen, Stapler-Terminals buchen, mit dem Scanner arbeiten und so weiter. Da hatten wir natürlich Bedenken, aber auch die Mitarbeiter, auch ältere, die vielleicht nicht so IT-affin sind und noch nie ein Smartphone benutzt haben, haben das super gemeistert. Die Mitarbeiter wurden von mir auch geschult. Bei den Schulungen denke ich immer an meinen Sohn, der 15 Jahre alt ist, Robin. Ich stelle mir vor, ich muss die Schulung so vorbereiten und die Anleitung so gestalten, dass mein Sohn, der 15 ist, es versteht. Und wenn er das versteht, dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe und die Mitarbeiter es ebenfalls schaffen.
ANDREA SPIEGEL: Du hast zu Hause quasi ein Versuchskaninchen für deine Schulungen.
KIRILL ROMANENKO: Genau, das hat gut funktioniert. Zu deiner Frage, was wir genau verändert haben: Eine Voraussetzung, damit es überhaupt funktioniert mit dem LVS und SLS, war, dass unser gesamtes Gelände ausgeleuchtet werden musste.
ANDREA SPIEGEL: Was heißt das?
KIRILL ROMANENKO: Das bedeutet WLAN in allen Bereichen. Und wir haben ja, wie ich schon erwähnt habe, Platten und Pflastersteine, und da sind wirklich Palettenreihen, die wahnsinnig hoch sind. Wenn ein Stapler zwischen zwei Palettenreihen fährt, muss es auch funktionieren. Der Stapler muss Empfang haben und die Möglichkeit, eine Buchung durchzuführen. Mit der WLAN-Ausleuchtung war es am Anfang also ziemlich schwierig, aber auch das haben wir hinbekommen. Das war der erste Schritt im Projekt.
Dann mussten natürlich alle Stapler mit TerminalsScannernWLAN-Antennen und GPS-Antennen ausgestattet werden. Warum GPS? Wir wollten keine Markierungen, also Lagerplatzmarkierungen, bei uns. Unser Gelände ist groß, wir haben viele schwere Paletten, und überall sind Staplerfahrer unterwegs. Das war schwierig. Mit Markierungen oder Bodenmarkierungen kam also nicht infrage. Daher haben wir uns für eine GPS-Lösung entschieden.
ANDREA SPIEGEL: Also mit Ortung sozusagen zu arbeiten.
KIRILL ROMANENKO: Genau, dazu sage ich gleich noch mehr. Der dritte Schritt: Wir hatten vor der Digitalisierung keine Lagerplätze, sondern nur Lagerorte. Und diese Lagerorte waren riesig, also hatten wir vier Lagerorte.
ANDREA SPIEGEL: Auf der kompletten Fläche?
KIRILL ROMANENKO: Genau. Und jetzt versuch mal, eine Palette zu finden, auch wenn ich der Hofmeister bin und einen Anruf bekomme, dass ich einen Artikel suche. Dann sage ich: “Ja, irgendwie auf Fläche 1.” Aber Fläche 1 ist riesig. Man kann sich das so vorstellen: 20 Fußballfelder, also 20 durch 4.
ANDREA SPIEGEL: Fünf.
KIRILL ROMANENKO: Genau, riesig. Das war schwer. Wir haben daher Lagerplätze definiert. Mittlerweile haben wir über 100 Lagerplätze, und jeder Lagerplatz hat im System GPS-Koordinaten, und zwar GPS-Koordinaten von allen vier Punkten eines Lagerplatzes. Wofür brauchen wir das? Zum Beispiel bei der Einlagerung: Die Ware kommt aus der Produktion, eine Palette wird abgefertigt, ein Etikett wird draufgeklebt und dann fährt der Staplerfahrer oder der Absetzer mit der Palette auf einen Lagerplatz, sagen wir A60.
Er fährt auf diesen Lagerplatz, und das System erkennt, dass er nun auf A60 angekommen ist. Dafür gibt es die GPS-Antenne am Stapler. Der Absetzer lädt die Palette ab und muss nur auf dem Terminal bestätigen: „Ich bin angekommen, die Palette wurde eingelagert.“ Ein Klick. Der Staplerfahrer scannt die Palette, wenn er sie abholt. Wenn er am Lagerplatz ankommt und sie ablädt, muss er nur bestätigen, dass die Palette jetzt eingelagert ist. Das System erkennt anhand der GPS-Koordinaten, dass die Palette auf diesem Lagerplatz steht.
ANDREA SPIEGEL: Und woher weiß der Absetzer, dass er die Palette genau dort abstellen soll?
KIRILL ROMANENKO: Die wissen, wo welche Produkte eingelagert werden müssen. Der Absetzer wird nicht zu einem bestimmten Lagerplatz geführt. Die wissen einfach, wo bestimmte Produkte hingehören.
ANDREA SPIEGEL: Also, die wissen, welche Produkte auf welchem Lagerplatz stehen sollen.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Bei der Einlagerung der Ware sorgt die GPS-Antenne dafür, dass das System weiß, dass die Palette auf diesem Lagerplatz eingelagert wurde. Jede Palette hat nach der LVS-Einführung eine PID.
ANDREA SPIEGEL: Was ist eine PID?
KIRILL ROMANENKO: Eine PID ist eine Paletten-ID oder Paletten-Identifikationsnummer. Jede PID ist eindeutig. Wenn eine Palette jetzt eingelagert wird, erhält sie ganz genaue GPS-Koordinaten, die im System hinterlegt sind. Die Palette wird nicht einfach auf einem Lagerplatz abgelegt, sondern sie erhält präzise Koordinaten.
ANDREA SPIEGEL: Ah, okay. Also nicht nur auf diesem Lagerplatz, sondern auch, wo genau auf diesem Lagerplatz.
KIRILL ROMANENKO: Ganz genau. Wir arbeiten auch mit verschiedenen Chargen, wie ich schon erwähnt habe. Das bedeutet, unterschiedliche Produktionen aus unterschiedlichen Tagen.
ANDREA SPIEGEL: Von verschiedenen Tagen oder sowas?
KIRILL ROMANENKO: Genau, von verschiedenen Tagen.
ANDREA SPIEGEL: Okay, aber die sind trotzdem vielleicht auf dem gleichen Lagerplatz.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Sie stehen oft zusammen auf einem LagerplatzGPS nochmal: Beim Verladen, wenn ein LKW kommt, wird der Staplerfahrer zu der Palette geführt, die er verladen soll. Auf dem Stapler-Terminal wird dann der genaue Ort der Palette angezeigt. Er wird zur Ware geführt, die er verladen soll, und auf dem Terminal erscheint ein Punkt auf einer digitalen Karte, der die älteste Charge mit ausreichendem Bestand zeigt. Das System ist so clever, dass es im Hintergrund prüft, welche Charge die älteste ist und noch genug Bestand für diesen Auftrag hat.
ANDREA SPIEGEL: Es könnte ja auch sein, dass die Palette schon für eine Vorkommissionierung verwendet wurde und deswegen vielleicht die älteste Palette nicht mehr reicht.
KIRILL ROMANENKO: Die Vorkommissionierungspaletten stehen auf einem Vorkommissionierungsplatz. Auf den A-Lagerplätzen stehen wirklich nur volle Paletten. Aber es kann sein, dass ein Artikel nicht nur auf einem Lagerplatz, sondern auf mehreren Lagerplätzen steht. Eine chaotische Lagerhaltung also.
ANDREA SPIEGEL: Macht ja nichts, wenn man ein System hat, das weiß, wo alles ist.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Mit dem System ist das egal, es funktioniert trotzdem. Es wird immer die älteste Charge auf der digitalen Karte angezeigt, die noch ausreichend Bestand für den Auftrag hat. Der Staplerfahrer wird dann geführt – das ist das Staplerleitsystem, das SLS. Er kommt an, scannt die Palette oder eine andere Charge. Sollte es sich um eine falsche Charge handeln, erscheint eine Meldung. Der Staplerfahrer wird darauf hingewiesen und gefragt, ob er die Charge trotzdem annehmen möchte. Wenn der Staplerfahrer jetzt einen falschen Artikel scannt, wird er blockiert, und eine Fehlermeldung erscheint.
ANDREA SPIEGEL: Und das ist ja eines der großen Ziele gewesen, das du am Anfang genannt hast.
KIRILL ROMANENKO: Das Wichtigste für uns, ja.
ANDREA SPIEGEL: Okay, das heißt, es gibt quasi einmal das Einlagern und einmal das Verladen. Das sind quasi die zwei wichtigsten Prozesse, die ihr euch im Rahmen des Digitalisierungsprojekts angeschaut habt?
KIRILL ROMANENKO: Ganz genau.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gut.

ANDREA SPIEGEL: Jetzt gibt es ja immer im Hintergrund in jeder Firma oder in den meisten Firmen auch noch so etwas wie ein ERP-System oder auch andere Systeme. Wie wichtig war es euch, dass dieses System mit eurem ERP-System spricht? Du hattest vorher auch von Echtzeitdaten gesprochen. Wie wichtig war das für euch und wie habt ihr das umgesetzt?
KIRILL ROMANENKO: Genau. Wir hatten bei uns NAV PC 14 im Einsatz. Es war für uns sehr wichtig, die Anbindung, dass sie wirklich gut mit NAV funktioniert. Es ging um die Erleichterung des Datenaustauschs, und das war super wichtig für uns. Außerdem, klar, wenn die Anbindung funktioniert, dann kommt auch eine bessere Effizienz.
ANDREA SPIEGEL: Das heißt, euer ERP-System ist quasi nach wie vor euer Single Point of Truth, sozusagen?
KIRILL ROMANENKO: Genau. So ist es auch geblieben. Es war uns ganz wichtig, dass es so bleibt.
ANDREA SPIEGEL: Sehr cool.

ANDREA SPIEGEL: Wenn du jetzt nochmal so ein bisschen zurückschaust, wir haben jetzt ganz viel über die verschiedenen Prozesse gesprochen, was ihr genau gemacht habt, was verändert wurde, WLAN-Ausleuchtung und so weiter. Gab es noch irgendwelche anderen Voraussetzungen, die ihr erstmal schaffen musstet, bevor ihr dann richtig loslegen konntet? Gerade Daten und so etwas ist ja auch immer ein wichtiges Thema. Wie war die Datengrundlage und so weiter? Gab es da noch irgendwelche technischen Hardware-Voraussetzungen oder vielleicht auch irgendwelche internen Prozesse, die ihr verändert habt? Oder war das alles soweit schon okay und man konnte direkt digitalisieren?
KIRILL ROMANENKO: Nee, wir haben tatsächlich ein paar Prozesse optimiert. Ich finde, es ist ganz wichtig, bevor man mit der Digitalisierung anfängt, die Prozesse anzuschauen und zu überprüfen, vielleicht gibt es da welche, die nicht optimal laufen. Das heißt, man sollte erst vor der Digitalisierung die Prozesse anschauen, analysieren und optimieren und erst dann digitalisieren. Das finde ich super wichtig.
ANDREA SPIEGEL: Kannst du da mal ein Beispiel nennen?
KIRILL ROMANENKO: Ja, zum Beispiel bei der Einlagerung der Ware nach der Produktion. Nach der Digitalisierung muss jetzt darauf geachtet werden, dass die Ware nach dem “First In, First Out”-Prinzip eingelagert wird, also die älteste Charge immer vorne steht, die Paletten werden vorne platziert und die neuesten hinten. Das haben wir bei der Einlagerung durch die Staplerfahrer optimiert.
ANDREA SPIEGEL: Das war früher einfach so, dass man die Paletten irgendwie reingeschoben hat, ohne darauf zu achten?
KIRILL ROMANENKO: Genau, früher wurde nicht unbedingt darauf geachtet. Jetzt haben wir es verbessert. Wir haben auch spezielle Produkte, zum Beispiel Rohlinge, das sind Waren, die später weiterverarbeitet werden, zum Beispiel gestrahlt. Der Rohling steht auf einem Lagerplatz, wird dann gestrahlt, und dabei entsteht ein anderer Artikel. Jetzt bekommt auch jeder Rohling ein Etikett mit einer eindeutigen Kennzeichnung, der sogenannten PID. Wenn die Rohlinge gestrahlt werden, erfolgt mit einem Modul im LVS/SLS eine Entnahme. Das bedeutet, die Rohlinge müssen jetzt beim Strahlen gescannt werden.
ANDREA SPIEGEL: Das heißt, die Rohlinge werden quasi von ihrem Zwischenlagerplatz entnommen, um weiterverarbeitet zu werden und danach wieder eingelagert zu werden?
KIRILL ROMANENKO: Genau. Danach entsteht ein anderer Artikel aus den Rohlingen, der eine neue ID oder ein neues Etikett bekommt.
ANDREA SPIEGEL: Okay.
KIRILL ROMANENKO: Ja, das sind einige Prozesse, die wir verändert haben.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gut.

ANDREA SPIEGEL: Was würdest du denn sagen, sind die wichtigsten oder größten Verbesserungen? Vielleicht hast du sie auch schon genannt, aber was würdest du sagen, hat in der Rückschau den größten Impact auf eure Arbeit gehabt?
KIRILL ROMANENKO: Auf jeden Fall das Modul SLSLKW-Laden, das ist im Staplerleitsystem. Das hat uns wirklich sehr viel gebracht. Wie ich schon sagte, da wird nicht einfach mit dem LVS verladen und die Mitarbeiter zur Ware geführt, sondern das System stellt sicher, dass die älteste Charge verladen wird, dass die richtigen Chargen für einen Auftrag verwendet werden. Das war für uns sehr wichtig. Das heißt, der Kunde bekommt zum Beispiel 15 Paletten von einer Charge und nicht eine Mischladung aus verschiedenen Chargen, was früher ein Reklamationsgrund war. Ein riesiger Vorteil. Es freut mich immer, wenn ich mitbekomme, dass wir neue Mitarbeiter haben. Diese können bereits am zweiten Tag selbstständig einen Lkw verladen, was früher mit dem LVS und SLS nicht möglich war. Es hat bei neuen Mitarbeitern vier bis fünf Monate gedauert, bis sie wussten, wo welche Ware steht.
ANDREA SPIEGEL: Wahnsinn.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Diese Mitarbeiter konnten in den ersten vier bis fünf Monaten nicht selbstständig arbeiten und mussten immer den Hofmeister kontaktieren. Jetzt ist es so, dass durch das SLS, das Staplerleitsystem, die neuen Mitarbeiter es viel einfacher haben und direkt am zweiten Tag selbstständig arbeiten können.
ANDREA SPIEGEL: Es bringt also Geschwindigkeit beim Onboarding, wie man so schön sagt.
KIRILL ROMANENKO: Genau.
ANDREA SPIEGEL: Okay, voll gut.

ANDREA SPIEGEL: Gibt es, wenn man jetzt das Buying Center, wie man es so schön nennt, anschaut, also in diesem Fall war ja eure Geschäftsleitung diejenige, die auch gesagt hat, „Hey, wir müssen etwas ändern, so geht es nicht weiter.“ Dann habt ihr dieses Projekt umgesetzt, wie du sagst, mit auf jeden Fall auch großen Erfolgen. Wie ist jetzt die Resonanz im Unternehmen generell? Sowohl von euch, die das eingeführt haben, als auch von der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden, die jetzt da sind – wie wird das ganze Projekt angenommen?
KIRILL ROMANENKO: Ein wichtiger Punkt ist, dass wir mit dem Projekt noch nicht fertig sind, es geht weiter. Wie ich gesagt habe, wir haben ein neues Werk gebaut, in diesem neuen Werk haben wir vor kurzem SLS und LVS eingeführt. Außerdem haben wir noch andere Standorte, zum Beispiel einen in Kronau, wo wir ebenfalls planen, SLS zu implementieren. Also das Projekt geht weiter.
ANDREA SPIEGEL: Sagen wir mal, eine Zwischenbilanz?
KIRILL ROMANENKO: Genau, die Zwischenbilanz ist wirklich, dass alle mega happy und sehr zufrieden sind, auch die Geschäftsleitung. Wir haben uns einige Zahlen angeschaut, zum Beispiel, wie viele Fehlverladungen wir im letzten Jahr hatten – kaum im Vergleich zu den Vorjahren, vor der Einführung des LVS. Die Mitarbeiter und die Geschäftsleitung sind also alle sehr zufrieden.
ANDREA SPIEGEL: Okay. Gab es irgendeine Hürde, die ihr nicht vorhersehen konntet, die euch irgendwie auf dem Weg im Projekt vor die Füße gefallen ist?
KIRILL ROMANENKO: Ja, das mit der WLAN-Ausleuchtung war wirklich eine große Herausforderung, da haben wir ziemlich viel Zeit verloren. Wie ich gesagt habe, ich bin so ein Allrounder und habe sogar extra einen Staplerschein gemacht, um zu testen. Ich war dann wirklich mit dem Stapler unterwegs, manchmal den ganzen Tag, in verschiedenen Bereichen, um zu schauen, wo wir noch schlechten Empfang hatten und wo es nicht funktionierte. Dann wurden zusätzliche Access Points installiert, und so weiter. Da haben wir wirklich sehr viel Zeit verloren.
ANDREA SPIEGEL: Okay, voll spannend.

ANDREA SPIEGEL: Das heißt, du hast jetzt gerade schon ein bisschen angeteasert: Als nächstes steht das neue Werk und der zweite Standort an. Gibt es noch etwas anderes, das ihr euch langfristig auf die Visionskarte geschrieben habt?
KIRILL ROMANENKO: Ja, wir möchten auf jeden Fall die Produktion weiter digitalisieren. Zwar haben wir das jetzt schon erreicht, dass die Produktion direkt in den Werken gebucht wird. Früher war es anders – vor der Digitalisierung lief es so, dass ein Mitarbeiter jeden Tag aus der Produktionsplanung herauslief, Zettelchen in jedem Werk abholte und per Hand aufschrieb, was alles produziert wurde, vom Vortag. Irgendwann im Laufe des Tages wurden die produzierten Bestände dann eingebucht.
ANDREA SPIEGEL: Das war noch ein bisschen „undigital“, quasi.
KIRILL ROMANENKO: Ja, nach der Digitalisierung ist es jetzt ganz anders. Jetzt ist es so, dass die Mitarbeiter im Werk oder die Maschinisten die Buchungen direkt durchführen – also Live-Bestände.
ANDREA SPIEGEL: Ja, mega.
KIRILL ROMANENKO: Das war super wichtig für uns. Genau. Also in der Produktion möchten wir auf jeden Fall noch mehr digitalisieren. Vielleicht ein Produktionsplanungs-Tool wäre nicht schlecht, das haben wir auch irgendwann vor. Außerdem sind wir schon dabei und haben vor kurzem mit einer Etikettiermaschine in allen Werken angefangen. Früher haben die Mitarbeiter jedes Etikett manuell auf die Paletten geklebt.
ANDREA SPIEGEL: Händisch, quasi.
KIRILL ROMANENKO: Genau, händisch. Jetzt ist es so, dass in zwei Werken schon Etikettiermaschinen stehen. Das heißt, die Paletten kommen heraus und werden von einer Maschine automatisch etikettiert. Achtung, mit den richtigen Etiketten – das ist ganz wichtig, weil wir da auch schon Probleme hatten, dass Paletten manchmal falsch etikettiert wurden.
ANDREA SPIEGEL: Passiert, ja. Passiert jetzt nicht mehr unbedingt.
KIRILL ROMANENKO: Passiert jetzt nicht mehr.
ANDREA SPIEGEL: Das hört sich gut an, so soll es doch sein. Es soll ja immer besser werden im Idealfall.
KIRILL ROMANENKO: Richtig.

ANDREA SPIEGEL: Hast du vielleicht zum Abschluss noch einen ultimativen Tipp oder vielleicht auch zwei Tipps, falls jemand gerade ähnliche Gedanken hat wie ihr? Vielleicht auch jemand, der ein großes Lager betreibt, egal ob indoor oder outdoor, und sich mit der Frage beschäftigt, wie er digitalisieren kann. Worauf sollte man achten und welche Fragen sollte man sich stellen? Was wäre dein Tipp für alle, die sich gerade mit dem Thema befassen?
KIRILL ROMANENKO: Das Thema habe ich schon erwähnt, aber gerne noch einmal: Ich finde, man sollte auf jeden Fall erstmal die Prozesse anschauen, die man schon hat, und überprüfen, ob diese reibungslos laufen oder ob es Probleme gibt. Dann sollte man überlegen, ob die Technik und die Digitalisierung wirklich etwas bringen. Erst die Prozesse optimieren und dann digitalisieren – das ist super wichtig.
ANDREA SPIEGEL: Super wichtig.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Und dann, klar, das habe ich auch schon gesagt: Die Mitarbeiter von Anfang an in das Projekt einbeziehen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, eigentlich ein Muss.
ANDREA SPIEGEL: Habt ihr die Mitarbeiter eigentlich gefragt, wer Lust hat mitzumachen, oder habt ihr sie euch nach bestimmten Kriterien ausgesucht?
KIRILL ROMANENKO: Genau, wir haben die Mitarbeiter ausgesucht.
ANDREA SPIEGEL: Das war in diesem Fall wichtig bei euch.
KIRILL ROMANENKO: Genau. Was wir jetzt immer wieder machen, sind Mitarbeiter-Feedback-Gespräche. Das hatten wir vor kurzem wieder, und da gibt es schon eine ziemlich lange Liste mit Punkten aus dem Mitarbeiterfeedback, die zum Teil auch schon umgesetzt wurden.
ANDREA SPIEGEL: Okay, cool.
KIRILL ROMANENKO: Und ich denke, solche Gespräche werden wir regelmäßig durchführen, damit wir das System immer weiter verbessern können. Es gibt immer etwas zu verbessern.
ANDREA SPIEGEL: Es gibt immer etwas zu tun. Dann wollen wir dich gar nicht länger aufhalten. Vielen, vielen Dank für deine Zeit, es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns die Digitalisierung bei Birkenmeier Stein + Design angeschaut, haben viel über das Außenlager gehört und wie man hier mit einem Staplerleitsystem oder einem Lagerverwaltungssystem große Fortschritte, vor allem in der Einlagerung und letztlich auch in der Verladung, erzielen kann. Vielen Dank, Kirill, für deine Zeit. Hat Spaß gemacht.
KIRILL ROMANENKO: Ja, Andrea, vielen Dank auch.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gerne. Und wenn ihr da draußen noch Fragen zu diesem Projekt habt, stellt sie uns gerne in den Kommentaren oder schreibt uns eine Nachricht. Wir leiten sie dann gerne an Kirill weiter, und er kann sie für euch beantworten. Ansonsten freuen wir uns natürlich auch, wenn ihr Ideen für neue Folgen habt oder Themen, die euch besonders interessieren. Lasst uns das gerne wissen. Ansonsten lasst uns einen Daumen nach oben da, wenn euch die Folge gefallen hat, bei YouTube oder natürlich auch gerne eine Bewertung bei Apple Podcast oder Spotify. Wir freuen uns sehr darüber. Vielen Dank euch, macht’s gut, bis zum nächsten Mal.
KIRILL ROMANENKO: Tschüss.

Welche Idee steckt hinter der Multikommissionierung in der Lagerlogistik?

„Die Idee bei der Multikommissionierung ist auch da, eben solche Leerfahrten, Leerwege, egal ob jemand läuft oder eben fährt, zu vermeiden.“

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