ANDREA SPIEGEL: Wir haben schon ein paar Mal über Investitionen, Kosten und Budget gesprochen. Vielleicht kannst du uns ein Gefühl dafür geben, wie sich die Preise staffeln und worauf man achten muss. Ist zum Beispiel die Menge der SIM-Karten entscheidend oder eher das Datenvolumen? Welche Faktoren beeinflussen die Kosten und welche Investitionen würdest du für den Einstieg empfehlen?
ROLAND BECKER: Das Gute ist: Im Prinzip ist alles sehr dynamisch. Es gibt keine großen Fixkosten. Man kann bei uns wie auch bei anderen vergleichbaren Anbietern – ohne Setup-Gebühren einsteigen. Das Preismodell funktioniert so: Man kauft SIM-Karten, die kosten einen bestimmten Betrag pro Stück, um die drei Euro zum Beispiel. Danach richtet sich alles nach dem Datenpaket – kleine Pakete, große Pakete. Natürlich gibt es Rabatte, wenn man größere Mengen bestellt, also den Faktor zehn, hundert oder tausend erreicht.
Ansonsten sind die Preise europaweit einheitlich, darüber muss man sich also keine Gedanken machen. Worauf man achten sollte, ist das konkrete Tarifmodell zu prüfen, insbesondere die Folgepreise. Es gibt am Markt teilweise leider immer noch Anbieter mit sehr hohen Folgepreisen.
ANDREA SPIEGEL: Also wenn mein Volumen ausgeschöpft ist.
ROLAND BECKER: Genau. Es gibt immer Schwankungen und gerade durch das Pooling hat man die Möglichkeit, ein Datenpaket zu wählen, das zur Anwendung passt und ein bisschen Puffer hat – ohne es unnötig groß wählen zu müssen, nur um hohe Folgekosten zu vermeiden. Das sehe ich bei vielen Kunden: Sie kaufen viel zu große Pakete, nur aus Angst vor hohen Zusatzkosten.
ANDREA SPIEGEL: Gibt es da einen Prozentwert, den du empfehlen würdest? So etwas wie: immer zehn Prozent Puffer einplanen?
ROLAND BECKER: Die Kunden sind da meistens sehr konservativ und machen das gut. Wenn jemand sein Paket zu 70 oder 80 Prozent nutzt, ist er in der Regel optimal aufgestellt. Aber es gibt natürlich auch oft Momente, in denen man darüber kommt – zum Beispiel, wenn eine Software nicht das macht was sie sonst macht – sie macht ein Update und es werden auf einmal mehr Daten übertragen. Das ist aber kein Problem. Auch Mehrnutzungen sind am Ende wie zusätzliche Kilometer im Serviceauto: Das kostet etwas mehr, aber es gehört dazu.
Gerade bei unserem Produkt gilt: Wenn ich mich per Fernzugriff auf eine Maschine einlogge und dafür etwa eine Teams- oder VNC-Session nutze, brauche ich eben mehr Daten. Aber das hat einen Grund, und daher sind die Kosten meist kein Thema.
ANDREA SPIEGEL: Das beruhigt. Und gut zu wissen, dass es europaweit einheitliche Preise gibt. Also ein bisschen nach dem 80/20-Prinzip: 80 Prozent Auslastung, 20 Prozent Puffer – Plus Minus.
ROLAND BECKER: Genau. Was allerdings tricky ist: Es gibt einige Länder oder Regionen, in denen Roaming extrem teuer ist. Da muss man vorher genau hinschauen wie man das löst. Nicht spezialisierte M2M-Anbieter haben im Roaming oft sehr teuer. Was bei uns beispielsweise in den USA oder in Asien nur einen geringen Aufpreis kostet, kann bei anderen Anbietern schnell Faktor zehn sein.
ANDREA SPIEGEL: Das heißt: Wenn ich international unterwegs bin, da auch darauf achten.
ROLAND BECKER: Genau. Preise vergleichen und am besten mehrere Angebote einholen. So stellt man sicher, dass man international nicht unnötig hohe Roamingaufschläge bezahlt.
ANDREA SPIEGEL: Sehr gut.