ANDREA SPIEGEL: Gibt es da noch irgendwas, wo du sagst, das würde ich mir noch wünschen? Oder wenn das jetzt dein Sprachrohr wäre, sozusagen an alle Serviceleiter da draußen oder an alle mittelständischen Unternehmen – zumindest mal hier in Deutschland –, die dieses Thema beschäftigt, was würdest du denen gerne sagen?
PASCAL LÖCHNER: Was würde ich denen gerne sagen?
ANDREA SPIEGEL: Ruft mich an. Nein.
PASCAL LÖCHNER: Naja, bitte nicht. Also ja, gerne auch. Ich glaube, die Hauptmessage, bei der mir tatsächlich ein bisschen das Herz aufgeht, ist: Versucht, euer Servicemodell, also eure Serviceorganisation, tatsächlich mal als eigenes Unternehmen zu betrachten und Geschäftsmodelle daraus zu entwickeln. Ich finde, da liegt in Deutschland extrem viel Potenzial drin, und das kann man durchaus noch heben, auch im internationalen Vergleich. Eine Maschine mit ihrer Leistungsfähigkeit ist sicherlich eines der Kaufkriterien für die Kunden. Aber was bei den Endkunden nachher auch zählt, ist die Servicequalität, die Serviceleistung. Da kann man sich durchaus noch mal abheben.
ANDREA SPIEGEL: Und da kommen die Kunden dann vielleicht auch mal wieder, wenn sie eine neue Maschine brauchen.
PASCAL LÖCHNER: Richtig, genau. Wenn man einmal drin ist und der Service zufriedenstellend läuft, sagt man: „Hey, das läuft einfach.“ Klar, es gibt immer wieder mal Probleme, aber jemand ist da, der hilft. Das Lustige ist: Viele machen das heute schon, aber sehr sporadisch per Zuruf. Und dann könnte es auch kaufmännisch schwierig werden.
Irgendwann ist die Frage: Wenn ich eine nicht rentable Serviceorganisation habe, was passiert dann? Das wirkt sich sofort auf den Profit des Gesamtunternehmens aus. Der Profit ist wichtig für Weiterentwicklung und Innovation. Wenn ich am Ende des Jahres einen geringeren Deckungsbeitrag oder EBIT habe, habe ich weniger Geld zum Investieren. So einfach ist es.
ANDREA SPIEGEL: Das wollen wir alle nicht.
PASCAL LÖCHNER: Genau. Wenn wir weniger Geld zum Investieren haben, fehlt uns der Fortschritt. Und wenn der Fortschritt fehlt, muss man sich irgendwann hinten anstellen. Dann verliert man den Anschluss. Ach so, das ist jetzt sehr dramatisch. Es ist ja dramatisch und ein bisschen überspitzt, aber es ist ein schleichender Prozess. Das passiert nicht von heute auf morgen in einem Crash, sondern schleicht sich über Jahre ein. Zehn Jahre sind in diesem Business schon eine schnelle Zeit.
ANDREA SPIEGEL: Vor allem bei dem ganzen technologischen Fortschritt, der hier immer wieder passiert.
PASCAL LÖCHNER: Yes.
ANDREA SPIEGEL: Alles klar. Dann vielen, vielen Dank für deine Zeit, Pascal. Hat Spaß gemacht. Wir haben uns das ganze Thema Field Service Management vom Cost- zum Profit-Center angeschaut. Wir haben gestartet mit den Gründen: Warum ist es denn oft eher ein Cost-Center im Field Service als ein Profit-Center? Wir haben uns die Probleme und auch die möglichen Handlungsfelder angeschaut, welche Rollen hier Mindset und Verantwortung spielen.
Und wir haben uns natürlich auch angeguckt, wie der Weg aussieht: Wie kann ich mein Profit-Center einrichten? Was muss ich wissen? Dabei war alles dabei – von Zielbild bis Geschäftsmodell haben wir verschiedene Punkte beleuchtet. Wenn euch die Folge gefallen hat, lasst uns gerne einen Daumen nach oben bei YouTube oder eine Bewertung bei Apple Podcast oder Spotify da. Wenn ihr Fragen rund um Field Service Management habt – nicht nur zu Cost- und Profit-Centern, sondern ganz generell – schreibt uns gerne eine E-Mail oder einen Kommentar. Wir geben es an Pascal weiter, der kann euch das dann im Nachgang beantworten. Oder wir bauen eine neue Folge daraus, wenn Spannendes reinkommt. Und wie immer gilt: Wenn ihr Ideen für neue Folgen oder bestimmte Fragestellungen habt, die euch in eurem Alltag beschäftigen, lasst es uns wissen. Wir nehmen das in unsere Planung auf. Vielen, vielen Dank nochmal an dich, Pascal.
PASCAL LÖCHNER: Sehr gerne.
ANDREA SPIEGEL: Und euch da draußen wünschen wir noch einen super tollen Tag. Danke und bis zum nächsten Mal.