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Die Materialwirtschaft stellt sicher, dass alle benötigten Materialien, Rohstoffe und Waren in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der erforderlichen Qualität verfügbar sind. Sie bildet damit eine zentrale Schnittstelle zwischen Einkauf, Lager, Produktion und Logistik.
Der Begriff Materialwirtschaft umfasst dabei den gesamten innerbetrieblichen Warenfluss – von der Beschaffung über die Lagerhaltung und Bereitstellung an der Produktionslinie bis hin zur Auslieferung an den Kunden oder an nachgelagerte Bereiche. Ziel ist es, Materialengpässe, Überbestände und unnötige Kosten zu vermeiden und gleichzeitig die Effizienz der Wertschöpfungskette zu maximieren.
Ein praktisches Beispiel: Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen produziert Schutzbrillen. Dafür werden verschiedene Materialien benötigt, etwa Kunststoff für die Brillenfassungen, Lacke für die farbliche Beschichtung sowie Schutzgläser. Der Produktionsprozess lässt sich dabei in mehrere Schritte unterteilen:
Damit diese Abläufe reibungslos ineinandergreifen, ist es entscheidend, dass die benötigten Materialien rechtzeitig, in ausreichender Menge und in der geforderten Qualität zur Verfügung stehen. Genau hier setzt die Materialwirtschaft an: Sie sorgt dafür, dass jeder Produktionsschritt optimal versorgt wird – von der Rohstoffbeschaffung bis zum Versand. Fehlt an einer Stelle Material, steht der gesamte Prozess still: Ohne Kunststoff keine Brillenfassung, ohne Gläser kein Endprodukt, ohne Verpackung kein Versand. Jeder Engpass kann zu Verzögerungen, erhöhtem Aufwand und unnötigen Kosten führen – sei es durch Maschinenstillstände, Leerlaufzeiten oder verpasste Liefertermine.
Die Materialwirtschaft ist daher weit mehr als reine Lagerverwaltung. Sie ist ein strategischer Faktor für Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Nur wenn der Materialfluss im Unternehmen optimal organisiert ist, können Produkte zuverlässig gefertigt, pünktlich ausgeliefert und Kosten gesenkt werden.
Die Ziele der Materialwirtschaft lassen sich grundsätzlich in zwei zentrale Bereiche unterteilen: die Sicherstellung der Materialversorgung und die Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit.
Das primäre Ziel der Materialwirtschaft ist die lückenlose Versorgung des Unternehmens mit den benötigten Materialien. Das bedeutet: die richtige Menge, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der geforderten Qualität.
Dadurch sollen Produktionsunterbrechungen, Stillstände oder Lieferverzögerungen vermieden werden, denn diese verursachen regelmäßig hohe Kosten und gefährden gleichzeitig sowohl die Termintreue als auch die Kundenzufriedenheit.
Ein weiteres Ziel der Materialwirtschaft besteht in wirtschaftlichem Handeln. Konkret bedeutet das: Kosten senken und Ressourcen effizient einsetzen. z. B. durch: Reduzierung der Lagerbestände, Minimierung von Lagerkosten, Vermeidung von Suchzeiten, Fehlbeständen und Überbeständen, Optimierung von Transportwegen und innerbetrieblichen Abläufen, Einsatz von automatisierten Systemen zur Nachbestellung und Bestandsführung.
Die Ziele Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit stehen dabei häufig in einem Spannungsverhältnis. Zum Beispiel erhöhen hohe Lagerbestände die Versorgungssicherheit, verursachen aber auch höhere Kosten. Niedrigere Lagerbestände senken die Kosten, erhöhen aber das Risiko von Lieferengpässen. Diese Zielkonflikte gilt es durch eine ganzheitliche Planung zu lösen, z. B. durch Just-in-Time-Strategien, Sicherheitsbestände oder intelligenten Lager- und Bestellstrategien.
Die Materialwirtschaft lässt sich durch gezielte Maßnahmen maßgeblich verbessern. Den Ausgangspunkt bildet eine gründliche Analyse der aktuellen Situation, um Engpässe und ineffiziente Prozesse, wie Stillstände, lange Suchzeiten, manuelle Datenerfassung oder unnötige Transporte, systematisch zu identifizieren.
Auf dieser Basis lassen sich nun entsprechende Soll-Prozesse definieren. Im Mittelpunkt stehen dabei digitale und automatisierte Lösungen, die Transparenz schaffen und Abläufe effizienter gestalten. Denn moderne IT-Systeme ermöglichen eine durchgängig digitale Abbildung von Prozessen, die Erfassung von Echtzeitdaten sowie die nahtlose Integration in angrenzende Systeme – etwa ERP-Systeme, Lagerverwaltungen, Produktionsplanungssoftware oder Transportmanagementlösungen.
Je nach Digitalisierungsgrad setzen Unternehmen an unterschiedlichen Punkten an: Während manche zunächst mit der Digitalisierung ihrer Lagerverwaltung beginnen, ergänzen andere ihre bestehenden Systeme um eine automatisierte Produktionsplanung, ein elektronisches Kanban-System oder ein intelligentes Transportmanagement.
Entscheidend für den Erfolg ist auch die aktive Einbindung der Mitarbeitenden, sei es durch regelmäßige Schulungen als auch durch die Berücksichtigung ihrer Verbesserungsvorschläge aus der Praxis. Ebenso wichtig ist die Festlegung klar definierter Kennzahlen (KPIs). Diese ermöglichen es, Prozesse und Leistungen objektiv zu messen sowie Fortschritte und Abweichungen transparent darzustellen. So lassen sich schnell Bereiche identifizieren, die bereits gut funktionieren, und solche, in denen noch Potenzial zur Prozessoptimierung besteht.
Ermöglicht die zentrale Steuerung aller Geschäftsprozesse – von der Beschaffung über die Lagerung bis hin zur Produktion.
Die Fertigungsplanungssoftware L-mobile APS erstellt in kürzester Zeit kostenoptimierte Produktionspläne – vollautomatisch.
Ein digitales Lagerverwaltungssystem optimiert Lagerprozesse und verbindet Lager, Produktion und ERP-System miteinander.
E-Labels ersetzen klassische Auftragspapiere und ermöglichen die standortgenaue Verfolgung von Fertigungsaufträgen in Echtzeit.
Ein TMS sorgt für die effiziente Steuerung und Optimierung des innerbetrieblichen Materialflusses – von manuellen Transporten über fahrerlose Transportsysteme (FTS) bis hin zu Staplerleitsystemen.
Übernehmen Materialtransporte rund um die Uhr – zuverlässig, sicher und vollautomatisiert: von der Einlagerung über die Produktionsbereitstellung bis hin zur Produktionsentsorgung.
Ein Staplerleitsystem steuert den gezielten Einsatz von Gabelstaplern – für eine optimierte Routenführung, weniger Leerfahrten und geringere Suchzeiten.
E-Kanban sorgt für eine automatische, bedarfsgerechte Materialversorgung, um Fehler in der Nachschubversorgung, Engpässe und kostspielige Produktionsstillstände zu vermeiden.
Leitet Werker gezielt durch den Produktionsprozess und unterstützt mit digitaler Betriebs- und Qualitätsdatenerfassung die direkte Rückmeldung von Produktionsmengen ins ERP-System. Dadurch sind Auftragsfortschritt und Lagerbestand jederzeit transparent.
Die Materialwirtschaft ist ein zentraler Erfolgsfaktor in jedem produzierenden Unternehmen. Denn damit erzielen Unternehmen nicht nur eine reibungslose Materialversorgung, sondern in der Folge auch eine maßgebliche Optimierung von Effizienz, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Eine digital gesteuerte und prozessorientierte Materialwirtschaft ist heute ein klarer Wettbewerbsvorteil – und häufig ein entscheidender Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg.
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