ANDREA SPIEGEL: Zum Abschluss möchten wir gerne noch einen kleinen Ausblick wagen. Stell dir vor, du hättest eine Zeitmaschine und könntest dich in die nächsten 20 Jahre versetzen. Wir haben bereits 20 Jahre hinter uns, also würdest du dich die nächsten 20 Jahre in die Zukunft begeben. Was wünschst du dir für L-mobile und dein Team in dieser Zeit? Welche Entwicklungen und Erfolge würdest du gerne sehen?
GÜNTER LÖCHNER: In 20 Jahren werde ich 82 Jahre alt sein. Eines meiner Vorbilder, wie ich bereits zu Beginn erwähnte, ist Reinhold Würth, der jetzt etwa 86 Jahre alt sein dürfte. Er hat beeindruckende Leistungen erbracht und eine sehr spezifische, aber meiner Meinung nach sehr gute Unternehmenskultur etabliert. Etwas Ähnliches könnte ich mir auch für L-mobile vorstellen. Aber zunächst haben wir ein Etappenziel vor Augen. Bis Mai 2029, also in den nächsten acht Jahren, streben wir danach, weiter zu wachsen und unsere Reichweite zu erweitern. Dieses Ziel haben inzwischen alle verinnerlicht.
Früher wurden mir oft Vorwürfe gemacht, dass meine Pläne größenwahnsinnig seien, aber inzwischen ist es realisierbar. Dieses Wachstum kann sowohl organisch als auch durch Akquisitionen erfolgen. Wir müssen Niederlassungen im Ausland gründen, um dies zu erreichen. Mein Sohn hat mir auch gesagt, dass es nach dem Erreichen der 1000 noch weitergeht. Also nach den 1000 Mitarbeitern sind weitere Schritte denkbar. Ähnlich wie bei meinem Vorbild möchte ich L-mobile zu einer großen Organisation entwickeln, in der jeder seinen Platz hat und sich beteiligt fühlt. Das bedeutet, dass wir kleinere Einheiten schaffen müssen, die in sich konsistent und logisch strukturiert sind. Ich möchte jedoch keine riesige Organisation wie Siemens.
Es gibt auch weitere Faktoren zu berücksichtigen. Wir leben in einer Zeit des raschen technologischen Wandels. Aktuell kann ich etwa drei bis fünf Jahre in die Zukunft schauen, aber bereits in diesem kurzen Zeitraum verschwimmt das Bild. Es kommen Entwicklungen auf uns zu, die unsere Gesellschaft und unsere Arbeitswelt verändern werden. Nach den nächsten acht Jahren wird es noch unübersichtlicher. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass die Werte und der Spirit, die L-mobile ausmachen, uns weiterhin leiten werden. Wir werden weiterhin Freude an der Arbeit haben und Dinge finden, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Menschen haben.
ANDREA SPIEGEL: Ein wunderbares Schlusswort. Vielen Dank, Günter, für deine Zeit und die Einblicke in L-mobile. Auch für mich, obwohl ich schon eine Weile dabei bin, gab es noch einige neue Erkenntnisse und spannende Einblicke, die ich so noch nicht kannte. Herzlichen Dank dafür.
GÜNTER LÖCHNER: Ich danke dir, Andrea.
ANDREA SPIEGEL: Wir hoffen, dass ihr als Zuhörerinnen und Zuhörer ebenfalls einige Erkenntnisse aus dieser Folge mitnehmen konntet und dass es euch gefallen hat, mehr über L-mobile zu erfahren. Diese Folge war sicherlich anders als die üblichen, aber wir hoffen, dass sie dennoch interessant für euch war. Wenn ihr weitere Themen, Vorschläge oder Wünsche für zukünftige Folgen habt, die sich wieder stärker auf Technologie, Prozesse und Optimierung im Bereich Industrie 4.0 und Digitalisierung konzentrieren, hinterlasst bitte Kommentare oder nehmt auf andere Weise Kontakt mit uns auf. Und nun möchte ich mich noch einmal herzlich bei Günter bedanken. Bis zum nächsten Mal.